„Du bist ein Kind“Auf YouTube: Ex-FC-Kapitän beschimpft Klubboss von Fenerbahçe Istanbul

Ümit Özat trägt Stangen beim Training über den Platz.

Ümit Özat beim Training des 1. FC Köln am 25. August 2009.

Als Trainer fehlen ihm noch die Erfolge, doch mit seiner Kritik an anderen hält Ümit Özat nicht hinterm Berg. Jetzt redete sich der frühere Kapitän des 1. FC Köln über den Boss von Fenerbahçe Istanbul in Rage.

von Markus Krücken (krue)

Istanbul. Ümit Özat (45), einer der ehemaligen Kapitäne von Fenerbahçe Istanbul, verfolgt das Geschehen bei seinem früheren Verein nach wie vor sehr aufmerksam.

Der einstige Verteidiger des 1. FC Köln (35 Spiele), der 2008 mit Köln in die Bundesliga aufstieg und ein Jahr darauf seine Spielerlaufbahn krankheitsbedingt beenden musste, ist offenbar nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie bei Fenerbahçe-Präsident Ali Koc (54) die Geschicke leitet.

Ümit Özat: Ex-FC-Kapitän beschimpft Klubboss Ali Koc

Zumindest wird dies deutlich durch ein Video, das Özat am 25. Oktober 2021 auf seinem YouTube-Kanal hochlud und in dem er sich über den türkischen Traditionsklub äußerte.

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Der inzwischen kugelrunde Ex-Nationalspieler sagte seinen knapp 12.000 Abonnenten in seiner Erklärung: „Es gibt so eine Person an der Spitze von Fenerbahçe, bei der ich mich wirklich schäme, dass Fenerbahçe einen solchen Präsidenten hat.“

Starker Tobak! Özat sagte an die Adresse von Ali Koc demnach gerichtet: „Du bist wie ein Kind.“ Der Präsident würde die Schuld stets nur bei anderen oder dem VAR suchen, aber nie bei sich selbst: „Hast Du sich schon einmal im Spiegel angesehen? Du leitest einen Klub wie ein Kind, du bist wie ein Kind.“

Sportliche Argumente kann der angeschlagene Boss derzeit wenig entgegenhalten: In der Tat dümpelt Fenerbahce in dieser Saison nur so vor sich hin, liegt satte zehn Punkte hinter Spitzenreiter Trabzon auf einem, die eigenen Ansprüche karikierenden, lausigen Platz sieben.

Zu allem Überfluss legte sich Koc jetzt auch noch mit Neuzugang Mesut Özil (33) an, beklagte öffentlich die Einstellung des als Heilsbringer pompös verpflichteten, aber längst nicht mehr so stark auftrumpfenden Weltmeisters von 2014: „Er muss sich auf seine Arbeit konzentrieren“.

Es scheint, als komme der renommierte Spitzenklub vom Bosporus nicht zur Ruhe und in die Erfolgsspur vergangener, verwöhnter Tage zurück.

Der frühere Rechtsverteidiger Özat selbst hat sich zum chronisch erfolglosen Wandervogel in der Trainerbranche entpuppt, bei seiner letzten Station Ankaraspor war bezeichnenderweise nach nur wenigen Wochen und sechs Spielen (nur 0,5 Punkte im Schnitt) auch schon wieder Schluss. Vielleicht sollte da einer eher vor der eigenen Türe kehren.