Ging um knapp 2000 EuroKölner Kult-Kneipe zieht Schlussstrich – die Reaktionen sind heftig

Partygäste stehen vor dem Eingang der Kölner Kneipe Stiefel auf der Zülpicher Straße.

Die Kneipe „Stiefel“ auf der Zülpicher Straße hat das Sky-Abo gekündigt. Die Reaktionen im Netz sprechen eine deutliche Sprache. Das Foto wurde im Mai 2022 aufgenommen.

Sky und DAZN kosteten einen Kölner Wirt 1800 Euro im Monat. Der kündigte jetzt eins der beiden Abos. Die Fußball-Fans reagieren mit Verständnis und Zustimmung.

von Matthias Trzeciak (mt)

1800 Euro im Monat für die Bundesliga-Übertragung bei Sky und DAZN – so viel bezahlte Stephan Freund bisher. Er ist Wirt der Kölner Kneipe „Stiefel“ auf der Zülpicher Straße.

Inzwischen habe er das Sky-Paket gekündigt, verriet Freund gegenüber EXPRESS.de. Die Kosten dafür betrugen alleine 1400 Euro. Das „Herbrands“ in Ehrenfeld zog bereits vor einigen Jahren die TV-Reißleine. Bundesliga-Spiele gibt es dort gar nicht mehr zu sehen.

Kölner Fußballkneipen zahlen hohe Gebühren für Sky und DAZN

Das „Gaffel am Dom“ nennt auf EXPRESS.de-Nachfrage keine genauen Sky- und DAZN-Zahlen, spricht aber von einem monatlich mittleren vierstelligen Betrag, Gema-Gebühren inklusive. 

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Bei DAZN ist das Kostenmodell klar: Es gibt für alle Kneipen einen einheitlichen Business-Tarif. Der Preis ist für alle gleich und liegt bei 399 Euro. Komplizierter ist es bei Sky. Die Preise hängen von der Größe des Ladens und der Lage ab. Das sogenannte „Sportsbar Paket“ gibt es ab 290 Euro im Monat, wirbt Sky auf der Internetseite.

Hier lesen: 1800 Euro für Bundesliga – Wirt von Kölner Kultkneipe zieht die Reißleine

Die Gastro-Szene stöhnt. Das spiegelt sich auch in den Kommentaren bei Facebook wider. EXPRESS.de postete das Thema, die Reaktionen fallen deutlich aus.

Hier das Facebook-Posting von EXPRESS.de anschauen – und mitdiskutieren:

Sky und DAZN in Kölner Kneipen – so kommentieren Fußball-Fans das Thema:

  • „Sky hat sie doch nicht alle, was denken die denn, was die Wirte und Wirtinnen an Umsatz machen während eines Fußballspiels, dass sich solche Abopreise rechtfertigen würden. Die Wirte und Wirtinnen sollten konsequent kündigen, bis die Preise wieder bezahlbar sind.“
  • „Richtig so! Wir lehnen die Preispolitik von Sky und Co. in unserer Kneipe auch ab.“
  • „Vielleicht sollte man fünf Euro Kneipen-Eintritt am Spieltag nehmen.“
  • „Verträge kündigen, fertig! Die Sender sollten das richtig zu spüren bekommen.“
  • „Man sollte Sky & Co. boykottieren, dann würden die, die Preise wieder ganz schnell herabsetzen.“
  • „Absolute Frechheit, solche Preise.“
  • „So viel Kölsch kann man gar nicht verkaufen. Gute Entscheidung, kündigen.“

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Verständnis für die Preispolitik der Pay-TV-Sender findet man in den Kommentaren nicht.

Und Tipps wie „Hört wieder Radio“ oder „Ihr könnt die Abos doch als Betriebskosten absetzten“, sind vermutlich für die Gastro-Betreibenden wenig zielführend.