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Nagelsmann bei SedlaczekDieses Nachhaken passte ihm nicht

Julian Nagelsmann im Interview mit Esther Sedlaczek und Bastian Schweinsteiger.

Julian Nagelsmann diskutierte im Interview mit Esther Sedlaczek. Bastian Schweinsteiger hielt sich lieber raus.

Nach dem Sieg gegen Luxemburg diskutierten Esther Sedlaczek und Julian Nagelsmann über eine DFB-Personalie.

Gute Laune beim Bundestrainer: Julian Nagelsmann hat mit der deutschen Nationalmannschaft nicht nur 4:0 gegen Luxemburg gewonnen, sondern wegen der gleichzeitigen Niederlage der Slowakei in Nordirland auch die Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe übernommen.

Im anschließenden ARD-Interview zeigte sich Nagelsmann entsprechend zufrieden. „Galligkeit, Gier war gut. Klar kann man am Ende mit der Dominanz vielleicht das eine oder andere Tor mehr machen, aber es war schon super eng“, sagte er nach dem Erfolg gegen defensive und früh durch einen Platzverweis dezimierte Luxemburger.

Nagelsmann reagiert kurz angebunden: „Ne. Wo steht das?“

Bei einem Thema wirkte Nagelsmann aber genervt. Der Bundestrainer hatte Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger aufgeboten, nachdem er noch im vergangenen Monat betont hatte, er sehe den DFB-Kapitän im zentralen Mittelfeld.

„Ich will mich da gar nicht mehr so festlegen, beim letzten Mal habe ich mich offensichtlich zu sehr festgelegt. Dann heißt es überall: Rolle rückwärts von der Rolle rückwärts“, sagte Nagelsmann nun.

Als Führungsperson müsse man Entscheidungen treffen, so Nagelsmann. „Das habe ich jetzt gemacht. Mal schauen, wie wir es am Montag entscheiden“. Dann ist das DFB-Team in Nordirland gefordert.

ARD-Moderatorin Sedlaczek wollte sich damit aber nicht so recht zufriedengeben. Es entwickelte sich ein kleines, wenn auch sachlich geführtes Streitgespräch:

Sedlaczek: „Aber irgendwann müssen Sie sich ja festlegen.“

Nagelsmann: „Ne. Wo steht das?“

Sedlaczek: „Naja gut, aber es wäre ja ganz gut, wenn da eine gewisse Kontinuität reinkommt, oder?“

Nagelsmann: „Die hat er ja, er spielt genau auf der Position, die er bei Bayern München mit Ball auch hat.“

Sedlaczek: „Ja gut, aber wir reden ja auch von den zentralen Sechsern.“

Nagelsmann: „Ja, wie gesagt: Mit Ball spielt er die gleiche Position, die er bei Bayern auch hat.“

Unter Bayern-Trainer Vincent Kompany spielt Kimmich im zentralen Mittelfeld. Auch gegen Luxemburg schaltete er sich im Ballbesitz immer wieder in die Zentrale ein.

Sedlaczek versuchte nun, Bastian Schweinsteiger mit ins Boot zu holen. „Wie wichtig wäre es denn, dass da Stabilität reinkommt, Basti? Dann sag du mal was dazu!“

Der Experte versuchte zunächst, sich rauszureden. „Ich höre euch gerne zu“, sagte er grinsend. Dann äußerte sich aber doch noch inhaltlich: „Ich finde, wenn im Zentrum Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic so dominieren, ist es natürlich schon ein Vorteil, dass Kimmich auf der rechten Seite Impulse setzt.“

Grundsätzlich gelte beim variablen DFB-Kapitän: „Ob außen oder in der Mitte: Er erfüllt den Job hundertprozentig“, betonte Schweinsteiger. Nagelsmanns Diskussion mit Sedlaczek machte aber erneut deutlich: Dieses Thema wird Fußball-Deutschland noch eine Weile begleiten.