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„Ein wenig respektlos“Nagelsmann-Frust bei DFB-Gegner

Vor dem Spiel von Deutschland in Belfast sorgt eine Aussage von Julian Nagelsmann für Zündstoff. Der nordirische Nationaltrainer Michael O'Neill wehrt sich gegen die Kritik am Spielstil seiner Mannschaft und kontert.

Da ist Feuer drin! Eine Aussage von Bundestrainer Julian Nagelsmann kam in Nordirland überhaupt nicht gut an. Vor dem Rückspiel am Montagabend in Belfast ist sie wieder Thema.

Nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel hatte Nagelsmann den Spielstil der Nordiren gegenüber der BBC als unattraktiv bezeichnet.

Extra-Motivation für Nordirland?

Nordirland habe jede Standardsituation und jeden freien Ball lang gespielt und sei mit zehn Mann auf die zweiten Bälle gegangen. „Diese Art von Fußball ist nicht besonders schön anzusehen, aber sie ist effektiv und nicht so einfach zu verteidigen“, so Nagelsmann.

Die BBC schrieb daraufhin, Nagelsmann habe für „extra Motivation“ bei den Hausherren gesorgt. Mit dem verdienten 2:0-Sieg gegen die Slowakei im Rücken, strotzt die „Green & White Army“ ohnehin vor Selbstvertrauen.

TV-Experte und Ex-Nationalspieler Stephen Craigan nannte die Nagelsmann-Kritik am nordirischen Spiel „ein wenig respektlos“.

Nordirlands Nationaltrainer Michael O'Neill war ebenfalls nicht einverstanden. „Deutschland hat auch viele lange Bälle gespielt“, konterte er und verteidigte seine Taktik. Es sei seine Aufgabe, es dem Gegner so schwer wie möglich zu machen. 

Eine bittere Pille müssen die Nordiren allerdings schlucken: Kapitän und Liverpool-Star Conor Bradley fehlt wegen einer Gelbsperre. Er war einer der überragenden Akteure gegen die Slowakei.

Doch die Heimbilanz macht Mut: Seit sieben Spielen ist Nordirland ungeschlagen, selbst Dänemark (0:2) und die Schweiz (1:1) bissen sich dort die Zähne aus.

Deutschland ist also gewarnt, reist nach dem 4:0-Sieg gegen Luxemburg aber als Tabellenführer nach Belfast. Das hat das DFB-Team auch den Nordiren zu verdanken, die den bisherigen Spitzenreiter Slowakei bezwangen. (red)