Alpine-PosseFormel 1 droht Rechtsstreit: Piastri flirtet mit – Schumacher gehen Optionen aus

Oscar Piastri und Mick Schumacher tragen beide jeweils einen Pokal und blicken in die Kamera.

Da war noch alles im Lot und eine glorreiche Zukunft in Aussicht. Mick Schumacher (r.) und Oscar Piastri (l.) am 6. Dezember 2020.

Erst kürzlich verkündete Formel-1-Nachwuchsfahrer Oscar Piastri, dass er in der nächsten Saison nicht bei Alpine fahren wird, obwohl das Team dies bereits offiziell verkündete. Jetzt bahnt sich ein Rechtsstreit an.

Ein Tag nach der Posse um Oscar Piastri (21), erklärte ein Sprecher von Alpine im Gespräch mit der BBC, dass man sich jetzt im Recht wähne. Man habe alle Fristen eingehalten, Piastri sei damit vertraglich verpflichtet, im kommenden Jahr für den französischen Rennstall in der Formel 1 zu starten.

Gut und schön, die Sache hat halt nur einen gewaltigen Haken: Piastri will nicht, und auch er wähnt sich im Recht.

Bahnt sich ein Rechtsstreit zwischen Oscar Piastri und Alpine an?

Klar wird sein, dass Piastri mit einiger Sicherheit beim Rivalen McLaren zugesagt hat und dort seinen australischen Landsmann Daniel Ricciardo (33) beerben wird – möglicherweise schon in der laufenden Sommerpause.

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Ricciardo, einst einer der besten Formel-1-Fahrer im Feld, hat sich in den vergangenen Monaten zunehmend als Flop erwiesen, sein Teamkollege Lando Norris (22) hält ihn mühelos in Schach.

In Gang gesetzt hatte die Posse am Montag (1. August 2022) der Spanier Fernando Alonso (41), der seinem Ruf als Unruhestifter wieder mal gerecht wurde. Der 41-Jährige hatte aus dem Nichts seinen Wechsel von Alpine zu Aston Martin verkündet und damit für ordentlich Unruhe gesorgt.

Alpine reagierte prompt, verkündete nur einen Tag später die Personalie Piastri – und sah sich postwendend mit dem Dementi des derzeit heißesten Nachwuchsfahrers der Szene konfrontiert.

Piastri flirtet mit McLaren – 2023 doch nicht bei Alpine

Am Dienstagabend (3. August) meldete sich dann der 21-Jährige via Twitter zu Wort: „Alpine F1 hat ohne meine Zustimmung eine Pressemitteilung veröffentlicht, wonach ich nächstes Jahr für sie fahre. Das ist falsch, ich habe keinen Vertrag mit Alpine für 2023 unterschrieben“, und weiter: „Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren.“

Piastri gilt als überaus veranlagter Fahrer, auch andere Rennställe haben ein Auge auf ihn geworfen, gewann die Formel-3- und Formel-2-Meisterschaft in aufeinanderfolgenden Jahren. Sein Manager Mark Webber (45), langjähriger Teamkollege von Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (35), soll seit einiger Zeit schon in Verhandlungen mit McLaren stehen. Doch eigentlich ist der Australier derzeit als Test- und Ersatzfahrer an Alpine gebunden.

Es geht um eine Frist, die angeblich am 31. Juli um Mitternacht ausgelaufen ist. Innerhalb dieser Frist, so heißt es, hätte Alpine die Option auf eine weitere Zusammenarbeit mit Piastri ziehen müssen, was Teamchef Otmar Szafnauer (57) aber nicht getan habe.

Offensichtlich in der sicheren Annahme, sein Fahrer-Duo mit Alonso und Esteban Ocon (25) würde auch im kommenden Jahr für den französischen Rennstall fahren.

Mick Schumacher gehen die Rennstall-Optionen aus

Einem, der sicher gerne mit Piastri tauschen würde, droht derweil nach wie vor das Formel-1-Aus. Für Mick Schumacher (23) schlossen sich zuletzt einige Türen, zuletzt durch den Alonso-Wechsel bei Aston Martin, nun wohl auch die bei McLaren.

Nach den Unstimmigkeiten mit Team-Chef Günther Steiner, ist aktuell noch unklar, ob Schumachers Vertrag bei Haas verlängert wird. Viel mehr andere Möglichkeiten gibt es allerdings auch nicht mehr auf dem Fahrermarkt. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass 2023 Deutschland mit keinem deutschen Fahrer in der Formel 1 vertreten ist – zum ersten Mal seit 1990. (sid/fit)