Formel 1Sechster Saisonsieg: Verstappen dominant in Kanada – Hamilton überrascht

Max Verstappen fährt in seinem Red Bull über die Strecke

Weltmeister Max Verstappen sicherte sich am Sonntag (19. Juni 2022) den Sieg beim Großen Preis von Kanada.

Max Verstappen hat beim Großen Preis von Kanada seinen sechsten Saisonsieg in der Formel 1 gefeiert. Zweiter wurde Carlos Sainz im Ferrari, Dritter Lewis Hamilton im Mercedes. Mick Schumacher schied früh aus.

Big Points für den Weltmeister, Mick Schumacher (23) weiter im Pech: In der Formel 1 bleibt alles beim Alten. Weltmeister Max Verstappen (24) hat mit dem Erfolg beim Großen Preis von Kanada am Sonntag (19. Juni 2022) die fast schon unheimliche Serie seines Red-Bull-Rennstalls auf sechs Siege ausgebaut und führt die Fahrer-WM immer deutlicher an – weil sein Teamkollege Sergio Peréz (32) ausschied und Ferrari-Star Charles Leclerc (24) sich von Startplatz 19 aus nur auf Rang fünf verbessern konnte.

Mick Schumacher, der am Samstag bei Nässe mit Rang sechs sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis erzielt hatte, schlug sich stark – bis ihn der Ferrari-Motor in seinem Haas nach 20 Runden im Stich ließ.

„Es ist ein unschönes Gefühl“, sagte Schumacher bei Sky: „Ich nehme aber viel Positives mit. Ich glaube auch, heute wäre es so weit gewesen mit den ersten Punkten.“ Für Sebastian Vettel (34, Aston Martin) war nach missglücktem Qualifying nur Rang zwölf drin.

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Max Verstappen gewinnt den Großen Preis von Kanada

Verstappen verwies in seinem bereits 150. Formel-1-Rennen Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz (27, Spanien) und Lewis Hamilton (37, England/Mercedes) auf die Plätze. Bemerkenswert vor allem das Abschneiden Hamiltons: Der Rekordweltmeister hatte sich vor Wochenfrist in Baku noch vor Rückenschmerzen gekrümmt, im Freitagstraining in Montreal schimpfte er auf seinen langsamen Boliden, am Sonntag holte er sein zweites Podium nach dem Saisonstart in Bahrain.

Bereits 175 Punkte hat Max Verstappen nun auf dem Konto. Peréz, der mit Antriebsdefekt früh kapitulieren musste, steht weiter bei 129 Zählern, Leclerc hat nach neun Rennen 126 Punkte auf der Habenseite. Der Monegasse war nach zwei Motorschäden in den vorangegangenen drei Rennen wieder nicht vom Glück geküsst: Wegen Motorstrafen musste er dem Feld hinterherfahren.

Beim Start zog Pole-Setter Verstappen locker davon. Altmeister Fernando Alonso (40) neben ihm, der erstmals seit fast zehn Jahren wieder die erste Reihe erreicht hatte, konnte seine Drohung, den Niederländer in Kurve eins zu attackieren, nicht im Ansatz wahr machen.

Lewis Hamilton überrascht mit Rang drei in Kanada

Leclerc blieb lange auf seinem ersten Reifensatz und arbeitete sich von Startplatz 19 Stück für Stück nach vorne. Im Kampf um Platz fünf gegen Alonsos Alpine-Teamkollegen Esteban Ocon (25) war für ihn aber kein Vorbeikommen. Nach 42 von 70 Runden wechselte Leclerc endlich seine Reifen, fand sich aber nun außerhalb der Punkteränge wieder. Seine Mühsal begann von Neuem.

Das Rennen plätscherte dahin, bis Yuki Tsunoda (22, Japan/AlphaTauri) nach 49 Runden in die Barriere fuhr und eine Safety-Car-Phase auslöste. Verstappen hatte Sainz nun wieder direkt im Nacken und musste sich bis zur Zielflagge verteidigen.

Die Schlagzeilen abseits der Strecke gehörten an diesem Wochenende dem leidigen Thema Porpoising: Nachdem viele Fahrer zuletzt über starke Schmerzen im Cockpit geklagt hatten, wollte der Automobil-Weltverband FIA dem wilden Hüpfen der neuen Rennwagengeneration bereits in Kanada entgegenwirken.

Viele Teams stellten sich aber gegen die technische Direktive. Es bildeten sich zwei Lager mit den Wortführern Toto Wolff (50, Mercedes), der auf schnelle Veränderungen drängte, und Christian Horner (48, Red Bull) sowie Mattia Binotto (52, Ferrari). Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Formel 1 mit der Problematik beim nächsten Rennen im britischen Silverstone (3. Juli) umgeht. (sid)