Formel 1Nach Mick Schumachers Horror-Crash: Fahrer mit Angst vor Rennen im Beton-Kanal

Mick Schumacher wird mit Halskrause aus seinem Haas-Boliden gezogen.

Mick Schumacher wird am Samstag (26. März 2022) nach seinem schlimmen Crash im Qualifying in Saudi-Arabien mit Halskrause aus dem Auto gezogen.

Mick Schumacher krachte im Qualifying in Saudi-Arabien mit über 270 km/h in die Betonmauer, am Sonntag startet er deshalb nicht ins Rennen. Die restlichen Fahrer gehen nun mit Angst in den Grand Prix.

von Oliver Reuter (reu)

Der schwere Unfall von Mick Schumacher (23) im Qualifying am Samstag (26. März 2022) in Saudi-Arabien lässt die anderen 19 Fahrer mit einem mulmigen Gefühl in ihre Rennautos steigen.

Der Haas-Jungstar hatte bei von der Rennleitung ermittelten 272 km/h nach dem Überfahren eines Randsteins die Kontrolle verloren und war hart in die Betonmauer gekracht. Zwar wurde Mick nicht verletzt, als Vorsichtsmaßnahme meldete ihn Haas-Teamchef Günther Steiner (56) aber vom Rennen ab.

Mick Schumacher erlebte härtesten Unfall seiner jungen Karriere

„Ich wollte nur sagen, dass es mir gut geht. Danke für die netten Nachrichten“, schrieb Mick Schumacher kurz vor Mitternacht zu einem Selfie aus seinem Hotelzimmer. Zuvor hatte er bereits aus dem Medical-Center mit seiner Mutter Corinna (53) telefoniert und Entwarnung gegeben.

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Dabei wollte Mick viel lieber fahren. „Mir geht es gut, ich bin überhaupt nicht verletzt und hätte fahren können. Ich habe die Erlaubnis dafür“, sagte Mick vor dem Rennstart. „Aber wir müssen auf unsere Teile aufpassen, damit wir in Melbourne fahren können.“ Beim nächsten Rennen in Australien (10. April) will er seinen Fahrfehler natürlich wettmachen und kündigte an: „Das Auto hat sich großartig angefühlt. Wir kommen stärker zurück.“

Es war nicht Micks erster Unfall in der Formel 1, aber laut seinem Onkel Ralf Schumacher (46) sein härtester. Bereits bei der Premiere des Saudi-Arabien-GP im Dezember war er auf dem ultraschnellen Stadtkurs am Roten Meer verunglückt.

Schumacher-Crash „zeigt Stärke und Sicherheit moderner Formel-1-Autos“

Der stumpfe Aufprall in die Betonmauer riss seinen Haas-Ferrari in zwei Teile und entwickelte immense G-Kräfte, weshalb die Streckenposten ihn sicherheitshalber mit einer Halskrause aus dem Wrack bargen.

„Dass es Mick nach dem Unfall körperlich gut geht, zeigt erneut die Stärke und Sicherheit moderner Formel-1-Autos, für die wir unglaublich dankbar sind“, twitterte die Formel 1. CEO Stefano Domenicali (56) muss sich aber fragen, ob der schnellste Stadtkurs der Formel 1 mit seinen in ungünstigen Winkeln aufgestellten Betonmauern nicht zu gefährlich ist.

Nico Hülkenberg: „Es ist brutal hier“

Das hatte Mercedes-Jungstar und GPDA-Direktor George Russell (24) schon bei der Premiere moniert. Und selbst der „Hülk“, Aston-Martin-Ersatzfahrer Nico Hülkenberg (34), stöhnte nach dem Qualifying: „Es ist brutal hier. Wahnsinn. Ich habe Puls 200 durchgängig. Das ist einfach nur unfassbar schnell. Du bist einfach nur in einem Betontunnel, und alles fliegt an einem vorbei.“

Ihr Unbehagen über das Gastspiel in Saudi-Arabien hatten die Fahrer bereits nach dem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Rebellen auf eine Öl-Anlage des Formel-1-Hauptsponsors „Aramco“ zum Ausdruck gebracht.

„Was in diesen 24 Stunden passiert ist, ist definitiv Grund für Diskussionen und Überlegungen, die wir mit Blick auf die Zukunft anstellen müssen“, sagte Ferrari-Pilot Carlos Sainz (27). Und Superstar Lewis Hamilton (37) bekannte: „Ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin.“