Erste Entscheidung bei TV-RechtenSky verliert die Bundesliga-Konferenz an DAZN – auch 2. Liga vergeben

TV-Revolution in der Bundesliga. Die traditionelle Samstagskonferenz wird in Zukunft nicht mehr bei Sky zu sehen sein.

Die erste Entscheidung bei den TV-Rechten in der Bundesliga ist gefallen! Die Fußball-Fans müssen sich – wieder einmal – umstellen.

Denn Sky verliert die Bundesliga-Konferenz am Samstag! Das berichten „Bild“ und dpa übereinstimmend. Der Pay-TV-Sender, der das Format einst ins Leben gerufen hatte, darf allerdings weiter die Einzelspiele am Samstag übertragen. Die Konferenz, die getrennt davon ausgeschrieben wurde, wird in Zukunft bei DAZN laufen.

„Sportschau“-Entscheidung steht noch aus

Sky erhielt auch im zweiten Anlauf der TV-Rechte-Auktion das umstrittene Paket B. Der Pay-TV-Sender bekam neben den Einzelspielen am Samstag auch den Zuschlag am Freitagabend. Diese waren bislang bei DAZN zu sehen.

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Sky erhielt von der Deutschen Fußball Liga (DFL) zudem das Paket C mit den Partien am Samstag um 18.30 Uhr und mit dem Supercup. Es ist das kleinste Paket mit 34 Partien, dank der Top-Spiele aber begehrt. Die „Bild“-Zeitung berichtete mit ähnlichen Informationen. Der Super-Gau für Sky, die Bundesliga-Rechte komplett zu verlieren, blieb aus.

DAZN sicherte sich dagegen das Paket A mit den Rechten für die Konferenz und die Rechte für die 79 Sonntags-Spiele (Paket D). Auch die Rechte für die 2. Bundesliga wurden in einem Extra-Paket vergeben. Nach Informationen von „Bild“ bleibt es in Sky-Hand. Im Paket F liegen alle Spiele 2. Liga am Freitag, Samstag (13 Uhr) und Sonntag und die Relegation zwischen 2. und 3. Liga.

Die DFL und Sky äußerten sich zunächst nicht, ebenso wenig wie DAZN. Offiziell sollen die Ergebnisse der Auktion am Donnerstag (5. Dezember 2024) nach der DFL-Mitgliederversammlung verkündet werden.

Seit Montag versteigert die DFL die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga, in der ersten Woche ging es vor allem um die Pay-TV-Spiele, die den mit Abstand größten Teil der Einnahmen der Bundesliga ausmachen. Das DFL-Angebot besteht aus insgesamt 15 TV-Paketen für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29, die jeweils an die meistbietenden Sender und Medien- aus Unternehmen vergeben werden.

Diese TV-Pakete gibt es:

  1. Paket A: Konferenzen der Spiele am Samstag um 15.30 Uhr (Zuschlag an DAZN)
  2. Paket B: Einzelspiele am Freitagabend und Samstag um 15.30 Uhr und Relegation (Zuschlag an Sky)
  3. Paket C: Topspiel am Samstag um 18.30 Uhr und DFL-Supercup (Zuschlag an Sky)
  4. Paket D: Einzelspiele am Sonntagnachmittag (Zuschlag an DAZN)
  5. Paket E: Drei Erstliga-Spiele, eine Zweitliga-Partie, die Relegation mit vier Begegnungen und DFL-Supercup im Free-TV (noch nicht bekannt, wer den Zuschlag erhält)
  6. Paket F: Alle Spiele der 2. Bundesliga (Zuschlag an Sky)

Es ist der zweite Anlauf der Auktion, nachdem im April der erste Versuch nach nur einem Tag abgebrochen werden musste. Nach dem heftigen Streit der DFL und des Internet-Senders DAZN um eine Bankbürgschaft bei der Vergabe des Rechtepaktes B mit 196 Live-Spielen entschied die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS): Die damals erfolgte Vergabe an den Pay-TV-Sender Sky ist unwirksam. Aber auch DAZN erhielt den Zuschlag nicht. Das DIS-Urteil: Die Auktion beginnt von vorne.

In der zweiten Woche der Auktion werden innerhalb von drei Tagen die Pakete für das Free-TV vergeben. Das DFL-Angebot für die frühen Zusammenfassungen am Samstag enthält ein paar komplizierte Details, die vor allem die ARD mit ihrer „Sportschau“ unter Druck setzt. Es gibt das Paket I in zwei Varianten, die Kompakt und Klassik heißen.

Bei Kompakt wären die Höhepunkte im frei zugänglichen Fernsehen am Samstag zwischen 19.15 und 20.15 Uhr zu sehen. Pay-Anbieter können sogar indirekt das Aus der „Sportschau“ mitfinanzieren, indem sie eine Zusatzzahlung leisten. Das Modell Klassik erlaubt Zusammenfassungen ab 18.00 Uhr. Sie würden die „Sportschau“ in der bisherigen Form erhalten. Eine Kurzversion ab 19.15 Uhr kommt für die ARD nicht infrage, heißt es aus Senderkreisen. Um 20.00 Uhr läuft bei der ARD die „Tagesschau“. (are/can/dpa)