Vertragslänge überraschtRB Leipzig verkündet Nagelsmann-Nachfolger

Jesse_Marsch_RB (1)

Jesse Marsch, hier im Juli 2018 in seiner Zeit als Co-Trainer bei RB Leipzig, wird zur neuen Saison Nachfolger von Julian Nagelsmann.

von Béla Csányi (bc)

Leipzig – Nur zwei Tage nach dem feststehenden Abgang von Trainer Julian Nagelsmann (33) zum FC Bayern hat RB Leipzig bereits einen Nachfolger verkündet. Der Tabellenzweite der Bundesliga machte am Donnerstag (29. April) die Verpflichtung von Jesse Marsch (47) offiziell.

  • RB Leipzig holt Jesse Marsch als neuen Trainer
  • Marsch folgt in Leipzig auf Julian Nagelsmann
  • Jesse Marsch wechselt im Sommer aus Salzburg nach Leipzig

Der US-Amerikaner vom Schwesterklub Red Bull Salzburg galt in den vergangenen Tagen bereits als Top-Kandidat beim Brause-Klub, für den er in der Saison 2018/2019 als Co-Trainer unter Ralf Rangnick (62) gearbeitet hatte.

Jesse Marsch unterschreibt bis 2023 bei RB Leipzig

Für Marsch geht die Reise im Red-Bull-Imperium damit weiter. Von Januar 2015 bis Sommer 2018 trainierte er die New York Red Bulls, nach einem Jahr in Leipzig betreute er seit 2019 den österreichischen Serienmeister aus Salzburg.

Alles zum Thema Julian Nagelsmann

„Mit Jesse Marsch konnten wir unseren Wunschkandidaten als neuen Cheftrainer verpflichten und die wichtigste Position im sportlichen Bereich bei RB Leipzig schnell mit einem Top-Trainer nachbesetzen“, sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaf (45): „Jesse kennt den Klub, die Stadt Leipzig und vor allem unsere Vereins- und Spielphilosophie.“

Überraschend ist die Vertragsdauer von Marsch, der angeblich auch bei Premier-League-Klub Tottenham Hotspur auf dem Zettel stand. Er unterschreibt einen Zweijahresvertrag in Leipzig und ist damit bis 2023 an den Klub gebunden. Vorgänger Julian Nagelsmann, der in München sogar für fünf Jahre unterschrieb, hatte zuvor in Leipzig einen Kontrakt über vier Jahre besessen.

Ob Marsch sich selbst weitere Freiräume für den möglichen nächsten Schritt nehmen wollte oder der Klub nur die halbe Vertragslänge seines Vorgängers gewährte, blieb zunächst offen. Auf dem Rasen dürfte der 47-Jährige jedenfalls für einen anderen Stil als Nagelsmann stehen.

Jesse Marsch setzt auf anderen Stil als Vorgänger Julian Nagelsmann bei RB Leipzig

Denn während es der Neu-Trainer des FC Bayern schaffte, der Leipziger Pressing-Maschine auch bessere Ideen und Strukturen in Ballbesitz beizubringen, steht Marsch voll und ganz für Power-Fußball mit rasantem Umschaltspiel und hoch intensivem Pressing. In den Jahren vor Nagelsmann galt dieser Stil unter Rangnick oder Ralph Hasenhüttl (53) als das große Erkennungszeichen der Leipziger.

Von Marsch erwarten die Verantwortlichen nun entsprechend eine Weiterentwicklung seiner Ideen aus Salzburg und den Fortbestand der unter Nagelsmann eingeleiteten Fortschritte. Dass er dafür auch weitere ehemalige Schützlinge mit in die Bundesliga nehmen darf, scheint durchaus möglich.

Teile der satten Ablöse für Nagelsmann könnte RB Leipzig in Angreifer Patson Daka (22) investieren, der in der laufenden Spielzeit in 37 Pflichtspielen 31 Treffer für die Österreicher erzielte. Der bereits im Winter aus Salzburg verpflichtete Ungar Dominik Szoboszlai (20) absolvierte verletzungsbedingt noch kein Spiel für RB und kann zur neuen Saison unter seinem vorigen Trainer neu angreifen.

Ex-Bundesliga-Profi wird Marsch-Nachfolger bei Red Bull Salzburg

Salzburg machte nur wenige Minuten nach dem beschlossenen Abgang von Marsch dessen Nachfolger offiziell. Der frühere Hoffenheimer Bundesliga-Profi Matthias Jaissle (33) übernimmt am Sommer für Marsch. Jaissle hatte seine aktive Laufbahn verletzungsbedingt bereits 2014 beenden müssen.

Sein früherer Trainer Ralf Rangnick holte ihn umgehend als Jugendtrainer nach Leipzig, später wurde er unter dem Leipziger Ex-Trainer Alexander Zorniger Assistent bei Bröndby IF in Dänemark. Seit Jahresbeginn trainiert Jaissle das Salzburger Farmteam FC Liefering in der zweiten österreichischen Liga, wo er auf den zu Mainz abgewanderten Bo Svensson (41) folgte.