„Ich sage gerne nette Worte, doch ...“FC-Legende über seinen Besuch bei Franz Beckenbauer

Bundestrainer Franz Beckenbauer steht neben Pierre Littbarski, der die Hände in den Hüften hat.

Bundestrainer Franz Beckenbauer (l.) mit Pierre Littbarski im bulgarischen Sofia beim Training am 22. März1989

Franz Beckenbauer wurde als Spieler und Coach Weltmeister. Doch es ist ruhig um ihn geworden. In der Öffentlichkeit tritt er nicht mehr auf. Ein einstiger FC-Star hat den „Kaiser“ besucht – und berichtet.

von Julian Meiser (jm)

Franz Beckenbauer (77) hat sich schon lange nicht mehr blicken lassen. Er hat gesundheitlich abgebaut, das ist ein hinlänglich bekannt. Beim jährlich stattfindenden Treffen der Weltmeister von 1990 im Juli dieses Jahres fehlte Beckenbauer, der die DFB-Elf damals als Teamchef zum Titel geführt hatte.

Nun hat einer sich einer aus jener Weltmeistertruppe zu Wort gemeldet und über seinen Besuch bei Franz Beckenbauer gesprochen: FC-Legende Pierre Littbarski (63, von 1978 bis 1986 sowie von 1987 bis 1993 beim 1. FC Köln).

Pierre Littbarski über Franz Beckenbauer: „Es strengt ihn an“

Für Beckenbauers Rückzug aus der Öffentlichkeit bringt Littbarski Verständnis auf. Um den Kaiser dennoch mal wieder zu Gesicht zu bekommen, hat Littbarski ihn neulich besucht. Das verriet „Litti“ dem Portal „Sport.de“ und RTL.

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Littbarskis Fazit: „Es geht ihm nicht gut.“ Eine „halbe, dreiviertel Stunde“ habe er mit Bayern-Urgestein Beckenbauer verbracht. Dann sei das Treffen schon wieder vorüber gewesen. „Es strengt ihn an.“

Kommenden Montag (11. September 2023) wird Beckenbauer 78 Jahre alt. Eine große Geburtstagsfete wird es nicht geben, zum Gratulieren kann Littbarski den Weltmeister von 1974 und 1990 maximal anrufen – insofern Beckenbauer denn auch abnimmt ...

„Ich sage gerne nette Worte, doch der Franz möchte ja nichts hören. Für ihn ist das der größte Stress, wenn die Leute da anrufen“, schildert Littbarski: „Wenn du Lothar Matthäus heißt, kommst du noch durch. Oder Rudi Völler und Jürgen Klinsmann. Ich stehe schon auf der Warteliste, hinter Andreas Brehme!“

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Littbarski, Matthäus, Völler und Klinsmann standen allesamt im WM-Finale 1990 in Rom gegen Argentinien auf dem Platz. Brehme schoss die DFB-Mannschaft in der 85. Minute per Elfmeter ins Glück. Während die deutschen Spieler nach Abpfiff feierten, schlenderte Beckenbauer in Gedanken versunken über den Rasen des Olympiastadions.

Allein war Beckenbauer dennoch nie. Die Verbindung zu ihrem einstigen Trainer haben viele WM-Sieger versucht zu halten. Rudi Völler (63) sagte gegenüber dem „Stern“: „Wir wünschen uns alle – ich natürlich als allererstes –, dass er wieder gesund wird. Und dass er noch viele Jahre vor sich hat.“