„Macht sich die Taschen voll“Kroos kritisiert Profi für Bundesliga-Abgang

Toni Kroos verfolgt die Bundesliga auch im Ruhestand und nach vielen Jahren in Spanien noch immer genau. Ein Abgang aus der Liga hat dem Weltmeister überhaupt nicht gefallen.

von Béla Csányi  (bc)

Über 200 Abgänge haben die 18 Bundesligisten in diesem Sommer bereits verzeichnet, Transfer-Einnahmen von knapp 800 Millionen Euro ergaben sich dabei vor allem aus den Wechseln der ganz dicken Fische.

Florian Wirtz (22) brachte Bayer Leverkusen etwa 125 Millionen Euro ein, für Hugo Ekitiké (23) kassierte Eintracht Frankfurt 95 Millionen. Weltmeister Toni Kroos (35), dessen Bundesliga-Abgang zu Real Madrid einst für verhältnismäßig kleines Geld (25 Mio. Euro) erfolgte, sieht aber besonders einen Abgang aus der Liga kritisch.

Toni Kroos sieht verpasste Transfer-Chance für Bayern

Im Podcast „Einfach mal Luppen“ mit Bruder Felix (34) sprach Kroos am Mittwoch (20. August 2025) über den Transfer von Enzo Millot (23), der den VfB Stuttgart für 28 Millionen Euro in Richtung Saudi-Arabien verlassen hat. Eine „überschaubare Entscheidung“, wenn es nach dem erfolgsverwöhnten Ex-Profi geht.

Mit 23 Jahren hat der Franzose den Großteil seiner Karriere noch vor sich, schon jetzt wurde er von mehreren ambitionierten europäischen Klubs (u.a. Atlético Madrid) umworben. Toni Kroos hätte Millot sogar gerne in München gesehen. „Hätte ich als Bayern geholt, das mal nur dazu“, stellte er klar.

Dass Millot schon in jungen Jahren das große Geld vor die sportliche Herausforderung stellt, kann Kroos nicht nachvollziehen. Er kritisierte die Entscheidung und ließ den Vorwurf der Gier durchklingen: „Er macht sich jetzt einmal zwei Jahre die Taschen voll.“

Nicht zum ersten Mal stört sich Kroos am Saudi-Wechsel eines jungen Spielers. Vor zwei Jahren hatte er bereits den Abgang von Spanien-Talent Gabri Veiga (23) mit damals 21 Jahren zum jetzigen Millot-Klub Al-Ahli mit dem deutschen Trainer Matthias Jaissle (37) kritisiert und beim Kurznachrichtendienst X als „peinlich“ kommentiert.

Enzo Millot jubelt im Trikot des VfB Stuttgart.

Enzo Millot entschied sich für den Wechsel vom VfB Stuttgart nach Saudi-Arabien.

Veiga ist inzwischen wieder zurück in Europa, war im Juni vor der Klub-WM für 15 Millionen Euro zum FC Porto gewechselt.

Kroos sagte vor zwei Jahren über junge Spieler und ihre Transfers in die Saudi Pro League: „Das ist ein unfassbar schlechtes Vorbild für ganz viele junge Jugendspieler, dass da Geld die Motivation ist.“