Er will hoch hinaus – und da wäre die Perspektive beim 1. FC Köln noch einmal besser gewesen. Nun kommt es aber zu einem Abenteuer bei einem weiteren Traditionsklub.
FC-Wechsel noch interessanter gewesenAuf einmal nicht mehr zu halten! Klub-Boss mit neuen Details
Für viele langjährige Beobachterinnen und Beobachter des 2. Bundesliga kam diese Entwicklung durchaus überraschend: Noch bis tief in den Saison-Endspurt hatten Christian Titz (54) und der 1. FC Magdeburg den großen Wurf vor Augen.
Der Klub hatte noch Chancen auf den Aufstieg, ließ dann aber unter anderem bei der Pleite in Paderborn (1:2) entscheidende Punkte liegen. Dennoch war es eine Saison, die wieder einmal zeigte: Im Unterhaus gibt es – neben Lukas Kwasniok (44) und Paderborn – wohl keine so ergiebige Langzeit-Zusammenarbeit zwischen Trainer und Verein, wie es in Magdeburg der Fall ist.
Christian Titz nach Schalke- und Köln-Gerüchten in Hannover – wieso wollte er weg?
Unter Titz hätten wohl viele Magdeburg auch für eine Top-Platzierung in der Saison 2025/26 auf dem Zettel gehabt. Dann kam aber alles anders! Schon nach der letzten Partie hatte Titz Tränen in den Augen. Er wird doch nicht? Er wird!
Es dauerte nicht lang, bis die Wechsel-Absichten des Trainers publik wurden. Unter anderem wurde er danach auf Schalke, beim 1. FC Köln und Hannover 96 gehandelt.
In Köln setzen die Vereinsbosse nun auf den anderen Coach, der sich über Jahre in der 2. Liga angeboten hat: Lukas Kwasniok. Titz zieht es, das ist nach einem Mammut-Poker nun klar, nach Hannover.
Aber wieso die Blitz-Trennung nach einer so erfolgreichen Ehe? Klub-Boss Otmar Schork (67) macht wenige Tage nach der Wechsel-Bekanntgabe deutlich, dass Magdeburg trotz vieler Jahre der guten Arbeit eigentlich keine Chance mehr hatte. Ttitz war im Grunde nicht mehr zu halten.
„In Hannover sieht er bessere Chancen, Spieler von anderer Qualität zu bekommen“, begründet Schork bei „Bild“ Titz’ Entscheidung, einen neuen Karriere-Schritt wagen zu wollen. „Auch die Wahrscheinlichkeit eines Aufstieges ist höher, aufgrund der finanziellen Voraussetzungen. Man muss ja auch sagen, dass Hannover ein gefühlter Erstligist ist. Auch die Infrastruktur ist eine andere als bei uns.“
Zwischenzeitlich gab es Berichte, Hintergrund der Wechsel-Absichten sei, dass Titz wieder in Nordrhein-Westfalen arbeiten wolle. In der Vergangenheit war er bereits in Essen, Aachen und bei Viktoria Köln tätig. Der Aspekt geriet logischerweise, je konkreter der Hannover-Deal wurde, immer mehr in den Hintergrund.
Nun findet Schork aber klare Worte, wieso er sich auf Trainersuche begeben musste. Und mit der Argumentation lässt sich sagen: Da wäre auch der 1. FC Köln für Titz ein „Perfect Fit“ gewesen. Mehr noch: Im Vergleich zu Hannover ist Köln nicht nur ein gefühlter Erstligist, der FC ist natürlich zur neuen Saison auch rein faktisch wieder Bundesligist.
Also hätte Titz’ seinem Streben nach bestmöglicher Perspektive auch gut gepasst, wären die Verhandlungen zwischen den FC-Bossen und dem 54-Jährigen so heiß geworden, wie sie letztlich zwischen dem Klub und Kwasniok wurden.
Nun wagen zwei Konstanten auf der Trainerbank der vergangenen Zweitliga-Jahre neue Abenteuer. Beide sorgten dafür, dass ihre Vereine eigentlich immer über ihre Verhältnisse spielten. Kwasniok darf sich jetzt bei einem Erstligisten, Titz bei einem „gefühlten Erstligisten“ beweisen.