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„Daran arbeiten wir“Die FC-Lehren aus der Derby-Pleite

Joel Schmied und Marvin Schwäbe beim Derby.

Joel Schmied und Marvin Schwäbe kassierten mit dem 1. FC Köln einer Niederlage im Derby gegen Borussia Mönchengladbach. 

Der 1. FC Köln hat das Derby bei Borussia Mönchengladbach mit 1:3 verloren. Lukas Kwasniok wurde dabei von seinem Gegenüber überrascht. Der FC-Coach muss nun die Lehren aus der Partie ziehen.

Das gab es so auch noch nicht in der Saison. Während Lukas Kwasniok (44) sich in den bisherigen Spielen immer einen passenden Matchplan zurechtgelegt hatte, wurde er ausgerechnet im Derby auf dem falschen Fuß erwischt.

Klassisch ausgecoacht, wie es in der Fußballer-Sprache heißt. Denn auf Gladbachs Mauer-Taktik hatten er und seine Mannschaft vor allem in den ersten 45 Minuten keine Antwort.

64 Prozent Ballbesitz, wenig Lösungen beim FC

„Es ist lange, lange her, dass der 1. FC Köln zu Borussia Mönchengladbach gefahren ist, und sie uns den Ball gegeben haben, gestanden haben und eigentlich gar nichts wollten“, sagte Sportdirektor Thomas Kessler (39) hinterher.

Die Elf von Eugen Polanski (39) überließ den Gästen komplett die Initiative und zwang den Aufsteiger dazu, kreative Lösungen mit Ball zu finden. 64 Prozent Kölner Ballbesitz stand nachher auf den Statistikzetteln. Darauf war Kwasniok offensichtlich nicht eingestellt. „Wir waren ein wenig überrascht, dass wir so viel Kontrolle hatten“, gab der Coach zu.

Mit dieser Kontrolle konnte seine Elf über weite Strecken allerdings nichts anfangen. Der Ball wurde meist nur in den eigenen Reihen hin und her geschoben, mit Tempo in die Tiefe ging es nur selten. Kein Wunder, dass Said El Mala (19), der oft gedoppelt wurde, seine Stärken nicht ausspielen konnte und nicht ins Spiel fand.

„Für Gladbach ist der Plan aufgegangen. Wir hatten uns vorgenommen, dominanter zu sein und besser durchzuspielen, haben es aber nicht geschafft, in den Situationen mit Ball viel zu kreieren“, sagte Kessler und schob hinterher: „Es ist nicht normal, dass du dir als Aufsteiger den Gegner auswärts zurechtlegen musst. Das haben sich die Jungs tatsächlich erarbeitet.“

Was der Sportdirektor meint: Der FC hat sich in den ersten Bundesliga-Monaten gehörigen Respekt unter den Gegnern erarbeitet. Nicht nur die Punkte-Ausbeute, sondern auch die Art und Weise, wie die Mannschaft auch gegen qualitativ besser besetzte Mannschaften auftritt, hat sich bei der Konkurrenz rumgesprochen.

Der Aufsteiger wird keinesfalls mehr unterschätzt. Im Gegenteil: Gladbach hat gezeigt, dass sich die Gegner durchaus auf den FC und den Kwasniok-Fußball einstellen können.

Daher muss laut Kwasniok nun „der nächste Entwicklungsstep“ folgen. Und der sei „deutlich schwieriger als über Umschalter zum Erfolg zu kommen“. Vor allem das Spiel mit dem Ball muss signifikant verbessert werden.

„Daran werden wir arbeiten“, versprach Kwasniok vor der anstehenden Länderspielpause. Dafür hat er nun knapp zwei Wochen Zeit, bevor es am Samstag (22. November, 18.30 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) mit dem Duell gegen Eintracht Frankfurt weitergeht.