Der zehnte Spieltag ist absolviert, die Länderspielpause steht bevor – Zeit, um ein Zwischenfazit zu ziehen. Der Kommentar zum 1. FC Köln.
FC-KommentarNach Derby klar: Das macht es für Köln nicht leichter
Umgangssprachlich kann man es aus Kölner Sicht „Kackspiel“ nennen – und das ausgerechnet im Derby bei Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen feierten am Samstag (8. November 2025) mit dem 3:1 gegen den 1. FC Köln den ersten Heim-Erfolg seit März 2025. Der FC ist das, was er nie sein wollte: Aufbaugegner für den Erzrivalen.
In der Tabelle liegt man trotzdem fünf Punkte vor den Männern vom Niederrhein – Köln ist Neunter mit 14 Zählern, Gladbach Zwölfter mit neun Punkten. Auch wenn die Derby-Schmach richtig wehtut – es bleibt festzuhalten, dass der FC als Aufsteiger ein tolles erstes Saisondrittel hingelegt hat.
Köln hat sich in der Liga Respekt erarbeitet
Da gab es im Vorfeld einen überragenden Transfersommer von Sportdirektor Thomas Kessler, in der Folge Überraschungssiege in Mainz oder Hoffenheim und berauschende Spiele wie beim 4:1 über Freiburg. Da ist mit Lukas Kwasniok ein neuer Trainer, der mit seiner Art jeden Spieler in der Mannschaft mitreißt und die Fans begeistert. Und da sind Profis wie Jakub Kaminski, Said El Mala, Ragnar Ache oder Kristoffer Lund, die sich ins Scheinwerferlicht spielen.
In der ersten Phase der Saison wurden so einige Gegner regelrecht von der neuen Kölner Wucht überrascht. Doch in der Bundesliga wird keinem etwas geschenkt – erst recht nicht einem Aufsteiger.
Gladbach hat gezeigt, wie man Köln die Wucht nehmen kann. El Mala oder Kaminski konnten ihre Stärken nicht entfalten. Auch wenn man gerne auf Derby-Niederlagen verzichten würde, solche Spiele sind wertvoller als man denkt!
Kwasniok und auch Kessler verspürten ein bisschen Stolz, weil die Fohlen mit großem Respekt gegen Köln antraten, die Gäste als Favoriten ansahen und sie das Spiel machen ließen. Als Gastmannschaft Favorit – dieses Gefühl gab es für die Kölner beim Erzrivalen lange nicht. Es ist die Folge von harter Arbeit.
Und die Arbeit muss jetzt weitergehen: Köln muss jetzt Klasse zeigen! In der Liga hat jeder realisiert, dass FC-Erfolge keine Eintagsfliegen sind. Die kommenden Gegner werden sich noch besser auf den FC einstellen. Unterschätzen wird die Geißböcke niemand mehr.
Der FC mischt also voll mit im Konzert der Großen, wird ernst genommen und respektiert – genau das macht es nicht leichter, ist aber immer das Ziel gewesen.
Das Gute: Mit dem runderneuerten Kader hat der FC alle Möglichkeiten und kann variabel agieren. Und Kwasniok ist ein Trainer, dem man zutraut, dass er das FC-Spiel auf das nächste Level heben kann. Die Länderspielpause muss nun genutzt werden, um sich kurz zu erholen, dann müssen die nächsten Aufgaben angegangen und gemeistert werden. Die Derby-Schmach kann dabei ein ganz wichtiger Faktor sein, weil alle beim FC gesehen haben, dass man sich jetzt strecken muss.


