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„Ich hasse ihn“FC-Trainer einig mit Fohlen-Coach

Nach dem hitzigen, hart umkämpften und emotionalen Derby waren sich die Trainer von Mönchengladbach und des 1. FC Köln bei einem Thema einig: VAR!

Es ist DAS leidige Thema im deutschen Fußball: VAR-Irrsinn an jedem Spieltag.

So auch beim Derby des 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach. Der FC war nach zwei umstrittenen VAR-Eingriffen auf die Verliererstraße gerutscht, verlor am Ende ein intensives und teils hitziges Nachbarschaftsduell mit 1:3.

Kwasniok und Polanski wollen VAR abschaffen

Bei aller Rivalität – die beiden Trainer Eugen Polanski und Kölns Lukas Kwasniok waren sich bei einem Thema einig: Der VAR ergibt so einfach keinen Sinn!

„Die Szenen waren natürlich auch spielentscheidend. Das Problem ist, dass diese Situation am Bildschirm immer anders bewertet werden als live und deswegen verstehe ich die Fans grundsätzlich, dass sie sagen: Das macht den Sport nicht gerechter. Das macht ihn, finde ich, total unsexy. Es dauert immer alles ewig lang. Du kannst dich bei keinem Tor mehr richtig freuen und ich finde es keine gute Entwicklung“, sagte Kwasniok unmittelbar nach dem Spiel in die TV-Kameras.

Im Spiel war Schiedsrichter Deniz Aytekin zuvor zweimal vom VAR (Benjamin Cortus) rausgewunken worden, korrigierte dann seine Entscheidungen, obwohl es zuvor keine fatalen Fehlentscheidungen waren. Kölns Sportchef Thomas Kessler war entsetzt, dass man einem der besten deutschen Schiris so in die Parade fährt und ihm die Hoheit auf dem Platz raubt.

Fohlen-Coach Polanski meinte zum Thema: „Ich bin wirklich gar kein Freund vom VAR, das wird immer schlimmer bei mir. Auch wenn wir jetzt eher profitiert haben davon. Ich sehe dahinter nicht den Sinn.“

Kwasniok legte dann auf der Pressekonferenz nach den Aussagen von Polanski nochmal nach: „Gott sei Dank gibt es jetzt einen Trainerkollegen, der die gleiche Meinung hat. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich allein auf weiter Flur bin. Ich mag ihn nicht nur nicht, ich hasse ihn! Unabhängig davon, ob wir bevorzugt oder benachteiligt werden.“

Der Köln-Coach erklärte seine Abneigung: „Alles, was klare Aktionen angeht, wie Abseits oder Tor-Aus, da macht der VAR ganz, ganz viel Sinn.  Aber nicht bei dynamischen Aktionen! Er verfälscht alles. Ich habe das Gefühl, dass der VAR der Chef ist, nicht mehr der Unparteiische. Das finde ich ein bisschen schade. Für mich sind beide Aktionen keine Elfmeter, weder das Foul noch das Handspiel. Aber in der Super-Slowmotion sieht alles einfach anders aus als es live gewichtet und bewertet wird.“

Am liebsten würde Kwasniok den VAR in dieser Form abschaffen, doch er hat längst resigniert: „Ich werde es nicht mehr ändern können, trotz Unterstützung von Eugen Polanski. Wir werden es nicht ändern können und ihn eliminiert bekommen.“ Polanski lachte: „Ich bleibe dran.“