Sein Vorhaben, ohne Gelbe Karte durch seine erste Bundesliga-Saison zu kommen, musste Sandro Wagner schon nach dem ersten Spieltag ad acta legen. Nun hat er sich schlau gemacht.
Gelb in KölnJetzt telefoniert Wagner mit dem DFB!
Aktualisiert
Er ist der Karten-König unter den Bundesliga-Trainern: Liga-Neuling Sandro Wagner hat sich in der noch jungen Saison bereits drei Gelbe Kartons eingehandelt, liegt in dieser Wertung gemeinsam mit Mainz-Coach Bo Henriksen an der Spitze.
Zuletzt wurde Wagner beim 1:1 des FC Augsburg beim 1. FC Köln verwarnt. „Kann ja jeder selber bewerten, ob es eine Gelbe Karte war oder nicht“, so Wagner vielsagend. Nun droht ihm eine Sperre. Der ehemalige Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft hat deswegen Kontakt zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgenommen.
Wagner-Vorsatz schon im ersten Spiel gebrochen
„Wer mich kennt, der weiß, dass ich auch gerne Sachen in der ganzen Komplexität nachvollziehen möchte. Das konnte ich da nicht, deswegen habe ich schon mit dem einen oder anderen beim DFB telefoniert“, sagte Wagner vor dem achten Spieltag am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig. Er sei „jetzt schlauer“.
Nach der vierten Gelben Karte wäre Wagner für ein Spiel gesperrt. Wie er dies verhindern wolle? „Wenn man nicht gesperrt werden möchte, dann holt man sich halt keine Gelbe Karte mehr“, antwortete der frühere Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann am Donnerstag lapidar.
Dabei hatte Wagner vor seiner Premierensaison als Bundesligacoach angekündigt, ganz ohne Verwarnung durchkommen zu wollen. Doch bereits am ersten und dritten Spieltag hatte er Gelb gesehen.
Gegen Leipzig muss der FCA weiter auf seinen Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (Knieprobleme) verzichten. Dafür ist der zuletzt angeschlagene Elvis Rexhbecaj wieder dabei. Seit 17 Pflichtspielen sind die Augsburger gegen den aktuellen Tabellenzweiten ohne Sieg. Der letzte Erfolg gelang vor über acht Jahren.
RB habe eine „sehr hohe individuelle Qualität“, so Wagner, der besonderes Augenmerk auf Leipzigs Christoph Baumgartner legen will: „Er ist ein überragender Spieler und ist, glaube ich, Mann der Stunde in der Bundesliga. Das wird eine große Herausforderung für uns, ihn auch kalt zu stellen. Das kriegen wir hoffentlich hin.“
Sein eigenes Team habe „im Umschalten nach Balleroberung Luft nach oben“. Es gebe noch „einige Baustellen“, sagte der FCA-Trainer: „Aber ich glaube, dass wir, ganz vorsichtig formuliert, in die richtige Richtung gehen.“ (sid)