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„Alle drumherum gefragt“Wagner tobt wegen FC-Szene

Der FC Augsburg nimmt aus Köln einen Punkt mit, doch Trainer Sandro Wagner ärgert sich massiv über eine Szene.

Lukas Kwasniok (44) konnte nach dem 1:1 des 1. FC Köln gegen den FC Augsburg „sehr gut“ mit dem Punkt leben. Anders sein Gegenüber Sandro Wagner (37)!

Der Augsburger Trainer, der in seinem siebten Spiel als Bundesliga-Coach bereits seine dritte Gelbe Karte sah, haderte nicht nur mit dem nicht immer cleveren Verhalten seiner Spieler nach der Augsburger Führung. Auch über eine Schiedsrichter-Entscheidung ärgerte er sich.

Wagner fühlt sich benachteiligt: „Klaren Elfmeter nicht bekommen“

Sein Team war in der 54. Minute durch einen von Fabian Rieder verwandelten Strafstoß in Führung gegangen. Said El Mala glich in der 76. Minute durch ein Traumtor für die Hausherren aus, nachdem Denis Huseinbasic den Ball in der Kölner Hälfte erobert hatte.

„Das ist jetzt so ein Learning, so ein, zwei Situationen, die zeige ich den Jungs. Vielleicht sogar die Szene vor dem Gegentor, wo wir vielleicht noch ein bisschen abgeklärter sein müssen“, sagte Wagner bei DAZN. „Das war in St. Pauli ähnlich, wo wir 1:0 führen und das Spiel quasi beenden könnten – oder in Fußballsprache sagt man oftmals: das Spiel töten. Da fehlt uns noch so ein bisschen diese Abgeklärtheit in solchen Situationen.“

Wagner fühlte sich allerdings auch vom Spielglück benachteiligt. Und von Schiedsrichter Timo Gerach. Zumindest in einer Szene. „Es war ein klarer Elfmeter, den wir in der zweiten Halbzeit nicht bekommen! Mit Kainz“, echauffierte sich Wagner. „Ich habe es mir jetzt mehrmals angeschaut, habe auch alle drumherum gefragt: klarer Elfmeter! Der Ball wird mit dem Oberarm mitgenommen.“

Das sei eine der Situationen gewesen, „in der das Pendel gegen uns ausgeschlagen ist heute“, so Wagner. Die Szene ereignete sich beim Stand von 1:1, der VAR meldete sich allerdings nicht, sah offensichtlich kein strafbares Handspiel des FC-Ösis.

Sandro Wagner schreit an der Seiteinlinie, geht dabei in die Hocke.

Sandro Wagner gewohnt emotional an der Seitenlinie.

Wagner agierte im Rhein-Energie-Stadion gewohnt emotional, sah Gelb und gab sich danach einsichtig. „Ich bin halt auch ein emotionaler Typ, habe jetzt das siebte Bundesligaspiel hinter mir“, sagte Wagner. „Ich denke, in einem Jahr, in zwei Jahren wird das anders aussehen, aber ich möchte mich auch oder ich kann mich auch nicht komplett verändern und hoffe, dass der eine oder andere da auch noch ein wenig Geduld mit mir hat.“

Für Wagner ist seine erste Bundesliga-Saison schon jetzt eine lehrreiche. „Du bereitest dich auf viele Situationen vor und dann kommst du in die Bundesliga und dann gibt es halt Situationen, da kannst du dich nicht vorbereiten“, gab Wagner zu. „Deswegen sind erfahrene Trainer auch coole Trainer und ich möchte irgendwann auch in die Erfahrung kommen. Ich muss mir zugestehen, ab und zu Fehler zu machen. Aber ich glaube, dass wir jetzt eine gute Rezeptur haben.“