Fortuna nach dem Siebert-SchockAllofs in der Winter-Zwickmühle: „Gucken, was der Markt hergibt“

Fortuna Düsseldorfs Abwehrspieler Jamil Siebert läuft beim Spiel gegen Holstein Kiel über den Platz und zieht sich sein Trikot ins Gesicht.

Jamil Siebert, hier am 10. Dezember 2023 beim Spiel gegen Holstein Kiel, wird Fortuna Düsseldorf monatelang fehlen.

Das Verletzungs-Aus für Innenverteidiger Jamil Siebert trifft Fortuna Düsseldorf hart. Sport-Vorstand Klaus Allofs erklärt nun, was der Ausfall für die Transfer-Aktivitäten im Winter bedeutet.

von Anton Kostudis (kos)

Dieser Ausfall tut so richtig weh! Fortuna Düsseldorf muss in der Rückrunde vorerst ohne Jamil Siebert (21) auskommen. Der junge Innenverteidiger hatte sich beim Trainingslager-Test gegen Holland-Klub Dordrecht am vergangenen Montag (8. Januar 2023) einen Innenbandriss im linken Knie zugezogen, fällt mindestens zwei Monate aus.

Nicht zuletzt für Siebert persönlich ist es ein schwerer Schlag. Hatte der Abwehr-Bulle in der Hinrunde doch für Fortuna alle 20 Pflichtspiele bestritten und seinen Stammplatz zum Rückrundenstart quasi in der Tasche.

Fortuna Düsseldorf: Lange Verletzungspause für Jamil Siebert

„Für Jamil, aber auch für uns alle ist das natürlich eine total bittere Geschichte“, erklärte Fortunas Sport-Vorstand Klaus Allofs (67) nun gegenüber der „Rheinischen Post“ zum Siebert-Schock.

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Und nun? Anstatt mit vier fitten Innenverteidigern in die Rückrunde zu gehen, ist die Situation vom Start weg direkt wieder angespannt. Die Verantwortung lastet auf Andre Hoffmann (30), Jordy de Wijs (29) und Allrounder Tim Oberdorf (27). Ein weiterer Ausfall oder eine Sperre würde die Lage natürlich zusätzlich verschärfen.

Weswegen nicht ausgeschlossen ist, dass Fortuna im Winter noch einmal reagiert – und in der Defensive nachlegt. Chefcoach Daniel Thioune (49) hatte sich ohnehin noch einen flexiblen Abwehrmann im Kader gewünscht. Allerdings fahndeten Allofs und Sportdirektor Christian Weber (40) bislang eher nach einem Außenverteidiger.

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Nun haben die Fortuna-Bosse die Transfer-Pläne noch einmal angepasst, wie Allofs verriet. „Wir machen unsere Hausaufgaben und gucken, was der Markt hergibt. Klar ist aber auch: Wir werden jetzt nicht kopflos und machen irgendwelche verrückten Dinge“, so der Düsseldorf-Boss.

Zumal eine „Lösung“ auch schon parat stehen könnte: Abwehr-Youngster King Manu (20) war mit den Profis ins Trainings-Camp nach Marbella gereist, spielte dort unerschrocken und erfrischend auf. So erklärte Allofs: „Wir haben ja zum Glück noch einige Optionen mit Tim Oberdorf oder auch King Manu. Die Situation ist alles andere als optimal. Aber wir sind weit davon entfernt, die weiße Fahne zu hissen.“

Fakt ist: Die Düsseldorfer Kasse ist bekanntlich alles andere als prall gefüllt. Die Suche nach einem erschwinglichen Akteur, der obendrein auch noch sofort weiterhelfen kann, dürfte sich daher als ausgesprochen knifflig erweisen. Zumal wohl nur eine Leihe infrage kommt. Einen gestandenen Zweitliga-Profi aus einem laufenden Vertrag herauskaufen, das gibt das Budget schlichtweg nicht her.

Aber: Die Verantwortlichen müssen natürlich auch abwägen: Wollen sie den großen Traum vom Aufstieg mit aller Macht realisieren? Dann könnte der Klub auch ein Stück weit in Vorleistung gehen – im Falle der Bundesliga-Rückkehr würden sich nämlich auch die finanziellen Rahmenbedingungen schlagartig verbessern.

Oder siegt am Ende die wirtschaftliche Vernunft? Im Sinne eines gesunden Vereins, der seine Spiele dann aber womöglich auf lange Sicht weiter im Unterhaus absolviert. Wie immer scheint für Fortuna der goldene Mittelweg die klügste Lösung. Ihn zu finden, wird jedoch sicherlich nicht einfach.