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„Letztes Jahr um die Zeit ...“Fortuna-Eigengewächs besiegelte die Bayern-Blamage

Saarbrückens Marcel Gaus (l) schießt das Tor zum Endstand von 2:1.

Der Moment, der Saarbrücken am 1. November 2023 in Ekstase versetzte: Marcel Gaus schießt das Tor zum 2:1 gegen Bayern München.

Marcel Gaus war ein halbes Jahr ohne Verein. Nun – ein Jahr später – ist er der Saarbrücker Pokalheld. Angefangen hat alles in Düsseldorf.

von Volker Geissler (vog)

Manchmal muss man warten, bis man 34 ist, um die Fußballwelt auf den Kopf zu stellen. So geschehen bei Marcel Gaus. Und als der Routinier die Bayern am Mittwochabend (1. November 2023) sensationell aus dem Pokal ballerte, fragten sich in Düsseldorf nicht wenige: Moment mal, war da nicht mal was?   

Richtig erinnert! Denn der Mann, der da in der sechsten Minute der Nachspielzeit für den größten Pokal-Hammer seit Jahren gesorgt hatte, ist Düsseldorfer und spielte erst in der Jugend, dann bei den Profis für Fortuna!

Gaus war ein halbes Jahr lang arbeitslos

2008 stieß er unter Norbert Meier zum Kader der ersten Mannschaft, damals als Nachwuchshoffnung für die Offensive. Dabei gab es auch einige Highlights, richtig durchsetzen konnte sich das Eigengewächs aber nie, kam meistens als Joker oder in der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz. 2011 zog er dann weiter, zunächst zum FSV Frankfurt, der zu dieser Zeit in der Zweiten Liga spielte.

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Das ganz große Highlight fehlte bisher in seiner Vita bis zu dieser verrückten Nacht im November.

Marcel Gaus war inzwischen fast schon Fußballrentner nach dem Coup des 1. FC Saarbrücken gegen den FC Bayern ist der Flügelstürmer plötzlich Pokalheld. „Letztes Jahr um die Zeit, da war ich ein halbes Jahr zu Hause, hatte keinen Verein“, sagte Gaus nach seinem späten Siegtreffer zum 2:1 des Drittligisten gegen den Rekord-DFB-Pokalsieger aus München fassungslos. „Heute stehe ich hier und habe mit den Jungs zusammen erreicht, was ganz, ganz wenige Mannschaften erreichen.“

Gaus schoss die Saarländer mit seinem Tor in der 6. Minute der Nachspielzeit in die dritte Runde. Der einstige Fortuna-Profi, der später unter anderem auch für Kaiserslautern spielte, war nach Ablauf seines Vertrages beim FC Ingolstadt 2022 arbeitslos und wurde Anfang dieses Jahres von Saarbrücken geholt.

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„Ich glaube, das war für alle Beteiligten ein Spiel für die Geschichtsbücher“, sagte Gaus, der sehr wohl registriert hatte, dass der Verein und die Fans vor der Partie an das legendäre 6:1 des FCS gegen die Bayern 1976/77 in der Bundesliga erinnert hatten: „Das sind natürlich Spiele, da erzählen die Leute Jahrzehnte später von. Ich glaube, das ist heute auch ein Spiel gewesen, wo der Verein erst mal eine mediale Reichweite bekommt, die nicht alltäglich ist, weil das morgen überall stehen wird.“    

Tor-Held happy: „Habe kaum noch Luft bekommen“

Dass ausgerechnet Gaus die Bayern düpierte, sagte auch viel aus über die Schwächen des deutschen Meisters an diesem Abend vor 16.000 im Tollhaus Ludwigsparkstadion. „Ich habe ja schon ein gewisses Alter, da muss man schauen, welche Sprints man zieht“, erklärte der Routinier die entscheidende Kontersituation. „In dem Fall habe ich gesehen, da könnte was entstehen, weil wir halt ein paar mehr vorn waren als die Bayern.“ Was danach kam, sei nur noch das gewesen: „Gefühlschaos pur, Explosion direkt vor unserer Kurve. Die Jungs sind alle auf den Platz gerannt, ich habe kaum mehr Luft bekommen.“

Nun wird er am Sonntag gespannt die Achtelfinal-Auslosung verfolgen. Emotional könnte es erneut werden, mit Fortuna und Lautern liegen ja auch noch zwei seiner Ex-Klubs in der Lostrommel. Und ein weiteres Heimspiel gibt es ja sowieso ... (mit dpa)