Transfer-Pläne fürs Sturm-ZentrumThioune verrät: Diese Fortuna-Stars entscheiden mit

Daniel Ginczek steht im Spiel des DFB-Pokals beim FV Illertissen auf dem Platz.

Daniel Ginczek, hier am Sonntag (13. August 2023) im Spiel des DFB-Pokals beim FV Illertissen, präsentiert sich bei Fortuna Düsseldorf aktuell in starker Verfassung.

Fortuna Düsseldorf fahndet noch nach einem weiteren Zentrums-Stürmer. Oder doch nicht? Cheftrainer Daniel Thioune verrät, welches Duo Einfluss auf die Transfer-Pläne hat.

von Anton Kostudis (kos)

Fortuna Düsseldorf und die Kader-Planungen – das ist in diesem Sommer eine höchst verzwickte Angelegenheit. Zwar hat der Klub durch einige Millionen-Abgänge frisches Geld in der Kasse. Die ganz großen Sprünge sind aber weiterhin nicht möglich, wie Sport-Boss Klaus Allofs (66) zuletzt noch einmal betont hatte.

Dennoch halten Allofs und Sportdirektor Christian Weber (39) natürlich Mitte August 2023 weiter alle Augen offen. Das Ziel: Nach den Leih-Coups mit Isak Bergmann Johannesson (20, FC Kopenhagen) und Christos Tzolis (20, Norwich City) soll bestenfalls noch ein weiterer „Schnapper“ gemacht werden. Womöglich im Sturm-Zentrum?

Fortuna Düsseldorf fahndet weiter nach Kader-Verstärkungen

Immer wieder hatten die Verantwortlichen in den vergangenen Wochen durchblicken lassen, dass wohl auch auf der zentralen Offensiv-Position noch etwas passieren soll. Kein Wunder: In Dawid Kownacki (26, Werder Bremen) hatte Fortuna ihren besten Scorer der vergangenen Saison ablösefrei verloren. Und auch Klub-Legende Rouwen Hennings (35, SV Sandhausen) schießt seine Tore künftig woanders.

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Somit stehen in Freiburg-Zugang Vincent Vermeij (29) und Daniel Ginczek (32) noch zwei etatmäßige und erfahrene Neuner im Kader. Youngster Jona Niemiec (21) kann zwar ebenfalls an vorderster Front auflaufen und ist brutal schnell – aber in Sachen Technik, Abschluss und Körperlichkeit einfach noch nicht so weit.

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Die Frage aller Fragen lautet daher: Reicht das Paket? Eben dieses Thema dürfte auch Allofs und Weber in diesen Tagen eindringlich beschäftigen. Das Problem dabei: Es gibt große Unbekannte in der Rechnung.

Fortuna Düsseldorf: Kommt noch ein neuer Stürmer?

Knackpunkt eins: Bleibt Ginczek fit? Hinter dem Sturm-Hünen liegt eine wahre Seuchen-Saison. Der Angreifer musste in der abgelaufenen Spielzeit aufgrund eines Sehnenrisses monatelang pausieren, kam körperlich einfach nicht auf die Höhe. Eine Konsequenz: Ginczeks neunmonatige Tor-Durststrecke. Vier Treffer und vier Assists kamen am Ende in 23 Zweitliga-Partien zusammen. Für die Ansprüche eines 120-fachen Bundesliga-Stürmers natürlich zu wenig.

Aber: Ginczek präsentiert sich aktuell in Top-Verfassung, hat den Sommer über fleißig gearbeitet. Der Lohn dafür: Am ersten Spieltag köpfte er Fortuna zum 1:0-Auftaktsieg gegen die Hertha. Und auch vor dem entscheidenden Tzolis-Treffer zum zittrigen 3:1-Erfolg im Pokal am Sonntag (13. August 2023) hatte er zuvor seine Füße im Spiel. Der Stürmer scheint Form und Fitness wiedergefunden zu haben. Schafft er das auch über die gesamte Saison hinweg, gehört er auf den Platz – und somit auch dauerhaft in die Startelf!

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Knackpunkt zwei: Zündet Vermeij? Der Holland-Hüne (1,96 Meter) weiß zweifelsfrei, wo das Tor steht. 48 Treffer in der 3. Liga, aber auch 19 in der niederländischen Eredivisie sind Beleg genug. Nur: Funktioniert der staksige Stürmer auch zuverlässig in der 2. Bundesliga? Bislang ließ Fortuna-Coach Daniel Thioune (49) seinen neuen Offensiv-Mann dort nur im Rahmen zweier Kurz-Einsätze performen. Dabei gelang Vermeij (noch) nichts Zählbares.

Aber: Auch beim Niederländer ist der Bann mittlerweile gebrochen. So feierte Vermeij jüngst mit seinem Pokal-Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in Illertissen sein Pflichtspiel-Tor-Debüt für Fortuna. Es könnte ein echter Brustlöser gewesen sein. Und vielleicht auch der Start eines echten Tore-Laufs.

Wie ist also der Stand? „Auf der Neun sind wir noch nicht ganz so üppig besetzt. Aber das ist auch eine Chance. Vincent hat jetzt getroffen. Daniel hat am ersten Spieltag getroffen“, erklärte Thioune. Vor allem Ginczeks Form-Aufschwung freut den Übungsleiter, der seinen Sturm-Tank lobte: „Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass wir ihn in einer ganz anderen Verfassung sehen. In der Verfassung der vergangenen Saison war es klar für mich, wir müssen noch mehr verändern.“ Nun aber wurden die Karten neu gemischt. Denn Thioune stellte klar: „Jetzt haben sie die Chance zu zeigen: Wie viel Verstärkung brauchen wir noch von außen?“

Muss also vielleicht kein neuer Fortuna-Stürmer kommen? Ginczek und Vermeij können jedenfalls mit weiteren Toren deutliche Argumente in eigener Sache liefern, quasi in den kommenden Wochen direkt in Sachen Transfer-Politik „mitentscheiden“. Noch bis zum 31. August ist das Transfer-Fenster offen. Zwei Spieltage in der Liga stehen dabei an. 180 Minuten Zeit für Tore …

Thioune hofft derweil sowieso, dass auch noch weitere, bereits vorhandene Kräfte in den kommenden Monaten den nächsten Schritt machen: „Jetzt brauchen wir noch ein paar Jungs, die sich in dieser Saison deutlich mehr entwickeln. So wie wir es jetzt bei Shinta Appelkamp gesehen haben. Vergangene Saison waren es Felix Klaus und Emmanuel Iyoha, die in der Rückrunde durchgestartet sind.“

Ohnehin ist Thioune zufrieden, was die Qualität seiner aktuellen Truppe angeht. „Zum jetzigen Stand gehe ich so weit, dass ich sage: Wir sind so gut wie in der vergangenen Saison, was unsere Kader-Stärke betrifft.“ Jetzt muss es nur noch auf dem Platz funktionieren.