Er gilt jetzt schon als seine KopieLiverpool-Legende könnte Klopps Nachfolge antreten

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Steven Gerrard, hier zu sehen im August 2020 beim Europa League Spiel gegen Bayer Leverkusen, könnte möglicherweise die Nachfolge von Jürgen Klopp beim FC Liverpool antreten.

Glasgow – Jürgen Klopp (53) führte seinen FC Liverpool in diesem Jahr zur Meisterschaft. Dass er jedoch nicht ewig als Trainer an der Seitenlinie stehen wird, ist auch ihm klar.

Auf einen möglichen Nachfolger hat er sich übrigens schon längst festgelegt: „Wenn man mich fragt, wer auf mich folgen soll, würde ich Stevie sagen. Ich helfe ihm, wann immer ich kann.“

Jener Stevie ist übrigens der langjährige LFC-Kapitän Steven Gerrard (40). Und der ist gerade dabei, aus den Rangers aus Glasgow so etwas wie eine Kopie von Klopps Liverpool zu formen, womit er sich eindeutig als Erbe qualifiziert.

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Glasgow Rangers starten unter Steven Gerrard richtig durch

Nach 14 Spieltagen führen die Rangers die schottische Premiership an und haben bereits jetzt erstaunliche 37 Tore erzielt. Allein das jüngste 8:0 gegen Schlusslicht Hamilton war ein Fußball-Fest.

„Unser Stadion wird wieder eine Festung. Wir wollen ein furchtbarer Gegner sein und unser Tor mit unserem Leben verteidigen. Die Gegner sind lange hierher gekommen und hatten eine gute Zeit. Das wird nicht mehr passieren“, stellt Gerrard klar.

Und ganz nebenbei soll Erzfeind Celtic noch der Rekord von zehn Meisterschaften in Serie vermasselt werden.

Mit Steven Gerrard sollten die Rangers wieder glänzen

Als Gerrard vor zwei Jahren seinen ersten Chefposten bei den Rangers antrat, war beim ruhmreichen Club aus Ibrox der Lack gewaltig ab. Zwar hatte man sich nach der Insolvenz zügig von der vierten Liga zurück in die Beletage gekämpft, doch gegen Celtic war man machtlos. Gerrard war gekommen, um das zu ändern – mit einem Ansatz auf und neben dem Platz, der dem von Klopp nicht unähnlich ist.

Vom ersten Tag an hat Gerrard die Rangers zu einer „bullshitfreien Zone“ gemacht, wie es die „Daily Mail“ formulierte. Die Liverpool-Legende sagt geradeheraus, was ihm nicht passt, lässt dabei aber nie den nötigen Respekt vermissen. Jeder soll wissen, wo er steht, selbst wenn man es nicht gern hört.

Das Trainingsgelände wurde verbessert, damit die Spieler dort mehr Zeit verbringen. Auch die Geldstrafen wurden angezogen. So gelang es Gerrard, aus dem eher wilden Kader eine disziplinierte Einheit zu formen, die seit mittlerweile 20 Spielen ungeschlagen ist.

„Der Fußball hat sich nicht verändert. Er ist genauso wie vor 100 Jahren. Ich sage meinen Spielern das, was ich 1999 von Gerard Houllier oder Rafa Benitez gesagt bekommen habe“, erklärte Gerrard. „Einige Trainer verkomplizieren die Dinge. Ich sage meiner Mannschaft ganz klar, wie die Dinge sind und was ich von ihr erwarte.“

Glasgow Rangers sind der Mini-FC Liverpool

Selbst auf internationaler Ebene erkennt man die Parallelen zwischen Gerrard und Klopp. „Das System ist ähnlich zu dem von Liverpool, nur die Spieler sind andere. Sie spielen auswärts und zu Hause denselben Stil“, sagte Jorge Jesus (66), Trainer von Benfica Lissabon kürzlich. Der portugiesische Rekordmeister sicherte sich Anfang November gerade so noch ein 3:3 gegen Gerrards Team der Namenlosen.

Steven Gerrard ist der Star des Teams

Der große Star der Rangers ist zweifellos der Trainer. Dies zeigte sich vor zwei Jahren in Russland, als die Rangers in den Playoffs zur Europa League beim FC Ufa antreten mussten.

Kurz nach der Landung wurde Gerrard von einem angeblich grimmig dreinblickenden Beamten in einen Verhörraum dirigiert. Dort lagen dann eine Reihe von Liverpool-Trikots auf dem Tisch – und Gerrard wurde freundlich gebeten, diese doch zu signieren. (jh / dpa)