„War ein großer Fehler“Uli Hoeneß tritt gegen Oliver Kahn nach und bereut Nagelsmann-Rauswurf

Uli Hoeneß schaut zur Seite.

Uli Hoeneß äußerte sich zu Oliver Kahn und Julian Nagelsmann. Das Foto zeigt ihn am 27. Mai 2023.

Uli Hoeneß hat die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern als großen Fehler bezeichnet. Außerdem sprach der 71-Jährige sein Bedauern über die Entlassung von Julian Nagelsmann aus.

von Felix Stollenwerk (sto)

Uli Hoeneß (71) hat sich am Sonntag (8. Oktober 2023) zu den zurückliegenden Personalentscheidungen beim FC Bayern München geäußert.

In der BR-Sendung „Sonntags-Stammtisch“ sprach der Ehrenpräsident über die Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann (36) und den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn (54).

FC Bayern: Hoeneß gesteht Fehler ein

„Die Berufung von Kahn war ein großer Fehler“, sagte Hoeneß in der Sendung. „Das allerwichtigste ist, dass man bei sich selbst anfängt und zugibt, dass man Fehler gemacht hat.“ Die Personalie Kahn sei ein solcher Fehler gewesen. Als er aber erkannt habe, „dass der das nicht kann, dann habe ich mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen das geändert“, so der 71-Jährige.

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Vor allem die Arbeitseinstellung des ehemaligen Bayern-Torhüters missfiel Hoeneß offenbar: „Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt: ‚Ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten.‘ Darauf habe ich geantwortet: ‚Aber zwölf sollten es schon sein.‘“

Aufgrund der für Hoeneß unbefriedigenden Erfahrung mit Kahn werde man in Zukunft auch nicht mehr zwingend immer einen ehemaligen Bayern-Spieler in die Führungsetage einbinden.

„Das würde ich heute nicht mehr so sehen, weil der Unterschied zwischen dem, was wir – Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge oder ich – früher verdient haben und heute zu groß ist. Wir haben früher gut verdient als Fußballspieler, aber wir waren uns im Klaren, dass wir noch arbeiten müssen, um den Wohlstand unserer Familie zu erhalten“, erklärte Hoeneß.

Hoeneß zu Nagelsmann: „Volle Fahrt nach vorne“

Außerdem äußerte sich der Ehrenpräsident zum ehemaligen Bayern-Coach und heutigem Bundestrainer Julian Nagelsmann. Dessen Entlassung während der Länderspielpause im März 2023 befand Hoeneß für „nicht unbedingt klug“.

Seinen neuen Job als Trainer der Nationalmannschaft Deutschlands traut Hoeneß dem 36-Jährigen offenbar zu: „Der ist vollkommen unverbraucht, hat sich gut erholt. Der wird volle Fahrt nach vorne fahren“, gab Hoeneß dem neuen Nationaltrainer Rückenwind für die ersten beiden Spiele gegen die USA (Samstag, 14. Oktober 2023, 21 Uhr/RTL) und Mexiko (Mittwoch, 18. Oktober, 2 Uhr/ARD).