„Will sich nicht mehr mit den Besten messen“Bundesliga-Rekordprofi fällt hartes Urteil über Sané

Macht Leroy Sané durch seinen Wechsel in die Türkei einen Fehler? Ein ehemaliger Profi und heutiger TV-Experte wird deutlich.

Seit Donnerstag ist der Wechsel offiziell: Leroy Sané hat bei Galatasaray Istanbul einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben.

Sané selbst glaubt nicht, dass sich der Wechsel in die Türkei negativ auf seine WM-Chancen auswirken könnten. Doch ein TV-Experte sieht das anders – und findet deutliche Worte.

Petersen über Sané: „Wechselt in die sportliche Bedeutungslosigkeit“

„Er wechselt so ein bisschen in die sportliche Bedeutungslosigkeit“, sagte Nils Petersen gegenüber RTL/ntv und sport.de. Der Rekord-Joker der Bundesliga unterstellt Sané sogar eine gewisse Ambitionslosigkeit: „Wenn man in die türkische Liga wechselt, verlässt man die Top-5-Ligen – dann will man sich nicht mehr mit den Besten messen“, so sein hartes Urteil.

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Andererseits, gibt Petersen zu Bedenken, habe Sané aufgrund seiner Darbietungen beim FC Bayern womöglich auch keine Top-Alternativen gehabt. „Wenn man es kritisch analysiert, waren seine Leistungen zu schwankend. Ich glaube schon, dass er nicht den größten Markt hatte.“

Sané gibt sich beim Thema Nationalmannschaft und WM-Teilnahme derweil kämpferisch. „Ich kann die Diskussion diesbezüglich im Ansatz verstehen, aber man sollte auch einfach mal abwarten“, sagte der 29-Jährige.

Er werde in Istanbul „genügend Möglichkeiten“ erhalten, sich „auf einem hohen Niveau“ zu präsentieren, stellte Sané klar.

Nils Petersen mit Kopfhörern im Ohr als Experte am Rande eines Spiels.

Nils Petersen arbeitet seit seinem Karriereende als TV-Experte.

Mit dem türkischen Meister spielt Sané in der kommenden Saison in der Champions League. Zuvor ist er noch für die Bayern bei der Klub-WM im Einsatz. „Ich bin zur klaren Nummer eins in der Türkei gewechselt, will hier auf jeden Fall eine absolute Führungsrolle übernehmen“, so Sané. Wichtig sei ihm vor allem der weitere Austausch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Wichtigste Voraussetzung sei aber die eigene Leistung. „Nun bin vor allem natürlich ich gefordert. Ich muss starke Leistungen zeigen und möchte definitiv bei der WM 2026 dabei sein“, so Sané.

Unterstützung bekommt er durch den früheren Bayern- und Galatasaray-Profi Hamit Altintop. „Er wird in der Champions League spielen, und dieser Schritt wird ihn als Mensch weiter reifen lassen. Hier wird ein ganz anderer Fußball gespielt und es ist eine andere Kultur“, zeigte sich Altintop gegenüber Sky überzeugt.

Altintop weiter: „Ich glaube, dass er das Talent mitbringt, ihm aber manchmal der Fokus fehlt. Trotzdem wird er mit der Atmosphäre und der Lebensart hier, einen Schritt nach vorne machen. Es ist nicht einfach, sich in der Türkei durchzusetzen. Das kann man bei Ex-Spielern wie Max Kruse nachfragen. Es ist nicht einfach, hier gute Leistungen zu bringen.“(are/sid)