Wackel-BayernTuchel-Team entgeht Blamage gegen Heidenheim – neuer Rekord in der Bundesliga

Noussair Mazraoui (FC Bayern) im Zweikampf mit Heidenheims Tim Kleindienst.

Noussair Mazraoui (FC Bayern München) versucht am 11. November 2023 den Ball vor Heidenheims Tim Kleindienst zu erreichen. 

Puh, durchpusten! Der FC Bayern München hat gegen den FC Heidenheim am Samstag gewaltig gewackelt.

von Uwe Bödeker (ubo)

Pflichtaufgabe erfüllt – aber mit Hängen und Würgen!

Der FC Bayern München schrammte am Samstag (11. November 2023) haarscharf an der nächsten Vollblamage vorbei. Nach dem Pokal-Aus vor anderthalb Wochen in der 2. Runde gegen Drittligist 1. FC Saarbrücken, machte diesmal Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim den großen Bayern das Leben schwer.

FC Bayern besiegt Heidenheim mit 4:2

Zunächst sah alles nach den nächsten Kane-Festspielen aus. Der britische Topstürmer Harry Kane war auf dem Weg zu seinem vierten Hattrick in der Saison. Nach 44 Minuten führten die Bayern dank eines Doppelpacks des Stürmers in der Allianz-Arena mit 2:0, sein erster Treffer fiel in der 14. Minute.  

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Doch wer dachte, dass die Bayern in dieser Saison endlich stabil sind, der irrte. Heidenheim kam durch Tim Kleindienst und Jan-Niklas Beste innerhalb von drei Minuten (67. und 70.) völlig überraschend zum Ausgleich.

Da waren sie wieder, die Wackel-Bayern – Trainer Thomas Tuchel rieb sich auf der Bank nervös die Nase und die Chef-Kritiker um Didi Hamann (Sky) wetzten schon wieder die Messer.

Doch die Bayern-Antwort folgte prompt: Raphael Guerreiro sorgte in der 72. Minute für die erneute Bayern-Führung. Die Gastgeber bekamen nochmal die Kurve. Und auch Eric-Maxim Choupo-Moting durfte nochmal treffen. Sein 4:2 (85.) bedeutete den Endstand.

Fazit: Vorne immer hui, hinten öfters pfui – die Bayern in der Saison 2023/24 bleiben anfällig. Aber: Sie eroberten zunächst die Tabellenspitze – Leverkusen muss am Sonntag gegen Union Berlin nachziehen, um während der Länderspielpause die Führung zu behalten.

Mit 42 Toren nach elf Spieltagen hat der FC Bayern einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. So oft traf noch kein anderes Team zuvor zu diesem frühen Saisonzeitpunkt.

Der neue Bayern-Star

Karriere und Privatleben von Harry Kane

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Bayern-Sportdirektor Christoph Freund sagte bei Sky: „Zwei Tore haben wir hergegeben, das war natürlich unnötig, aber die Reaktion der Mannschaft war gut. Trotzdem ärgerlich, mit den Gegentoren.“ Er wusste, dass es nicht leicht war für das Team: „Wir haben einige angeschlagenen Spieler, der Kader ist schon eher dünn. Das war schon am letzten Rad, deswegen sind wir happy mit drei Punkten.“

Ein Sonderlob gab es für Harry Kane: „Beeindruckend. Er funktioniert von Beginn an, ist ein guter Typ, der sehr beliebt ist in der Mannschaft. Er ist immer wieder da, ein Phänomen.“

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Kane hat in seinem elften Bundesliga-Spiel seine Tore Nummer 16 und 17 erzielt – das hat vor ihm noch keiner geschafft. „Es war ein hart erkämpfter Sieg. Für mich läuft es, ich habe Spaß. Ich hätte in der zweiten Hälfte aber noch treffen müssen. Den Torrekord zu brechen, ist noch ein weiter Weg. Ich will nur dem Team helfen und habe keinen Rekord im Fokus.“ Robert Lewandowski traf 41 Mal in der Saison 2020/21.

Heidenheim Trainer Frank Schmidt meinte: „Ich möchte, dass alle stolz auf unsere Leistung sind. Mit einem bisschen mehr Glück und etwas mehr Übersicht wäre auch mehr drin gewesen.“

Am Sonntag steht die Jahreshauptversammlung bei den Bayern an, in der Liga geht es weiter gegen den 1. FC Köln (Freitag, 24. November 2023).