FC BayernEffenberg glaubte nicht an Kahn-Ansage – Vorbereitungs-Gewinner als Hoffnungsträger?

Stefan Effenberg steht mit Kappe im Kölner Rhein-Energie-Stadion.

Stefan Effenberg, Ex-Spieler des FC Bayern München, analysiert die Transfers des deutschen Rekordmeisters. Das Foto ist am 18. Januar 2022 aufgenommen worden.

Wollte der FC Bayern München Robert Lewandowski gar nicht halten? Und: Besteht beim FCB noch Bedarf im Mittelfeld? Ex-Bayern-Star Stefan Effenberg analysiert die Transferperiode des Rekordmeisters.

Erst hatte Bayern-Boss Oliver Kahn (53) öffentlich einen Riegel vor den Lewandowski-Verkauf geschoben, dann – wenige Wochen später – ist dennoch sein Transfer zum FC Barcelona erfolgt. Konnte oder wollte Kahn den polnischen Goalgetter nicht halten?

Stefan Effenberg (53), ehemaliger Bayern-Mitspieler von Kahn, kennt die Strukturen beim FC Bayern München und ordnet die Causa Robert Lewandowski (33) sowie die Personallage des Rekordmeisters ein. Von einem weiteren Transfer rät er dringend ab.

Stefan Effenberg: „Habe ich nicht wirklich geglaubt“

In seiner Kolumne für „Sport1“ vom Montag (1. August 2022) beschreibt Stefan Effenberg, wie er die diesjährige Transferperiode der Münchner einschätzt.

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In seiner Betrachtung geht es natürlich auch um den Abgang von Star-Stürmer Robert Lewandowski.

Für Stefan Effenberg sei von Anfang an klar gewesen, dass das öffentliche Beharren auf den Verbleib von Lewandowski taktisches Kalkül war: „Den ‚Basta‘-Aussagen der Bayern-Bosse habe ich übrigens nicht wirklich geglaubt. So ist das Geschäft, da gehört Pokern dazu.“

Nach seiner Auffassung ging es bloß darum, die Gebote für den Stürmer in die Höhe zu treiben. „Im Endeffekt hing es dann nur noch an der Ablösesumme. Wenn du für einen fast 34-Jährigen fast 50 Millionen Euro bekommst, kann ich diesen Verkauf absolut nachvollziehen“, heißt es in Effenbergs Kolumne weiter.

Stefan Effenberg über RB-Star: „Stand heute brauchen sie ihn nicht“

Während sich Robert Lewandowski Richtung Barcelona verabschiedete, fanden andere Hochkaräter den Weg nach München.

Durch die Verpflichtungen von Sadio Mané (30) und Mathy Tel (17) haben sich die Bayern in der Offensive verstärkt, durch Noussair Mazraoui (24) und Matthijs de Ligt (22) in der Defensive. Im zentralen Mittelfeld hat der Rekordmeister mit dem jungen Ryan Gravenberch (20) nachgelegt, zudem besteht ein offenkundige Interesse an RB Leipzigs Mittelfeldspieler Konrad Laimer (25).

Von einem Laimer-Wechsel an die Säbener Straße in diesem Transferfenster hält Effenberg allerdings nicht sonderlich viel und unterstreicht noch einmal das, was er bereits im „Doppelpass“ am Sonntag (31. Juli) geäußert hatte.

„Ich bin ehrlich: Stand heute brauchen sie ihn nicht. Die Bayern haben Joshua Kimmich, Leon Goretzka, der zurückkommt und Marcel Sabitzer, der jetzt endlich auch das Vertrauen bekommt. Sie würden das Vertrauen bei Sabitzer zerstören, sollten sie Laimer holen“, meint Effenberg in seiner Kolumne.

FC Bayern: Stefan Effenberg rät zu Laimer-Wechsel im Jahr 2023

„Ich finde, dass sich Sabitzer das Vertrauen aufgrund seiner sehr guten Vorbereitung auch verdient hat. Zudem haben die Münchner auch noch andere Alternativen wie Ryan Gravenberch, auch Musiala kann da spielen“, analysiert Stefan Effenberg.

Sein Schluss: „Sie haben ein Überangebot in der Zentrale.“ Laimers Qualiät erkennt Effenberg dennoch und verweist darauf, dass ein späterer Wechsel sinnvoller wäre: „Ich würde Laimer eher in ein paar Monaten ablösefrei holen, als jetzt 25 oder 30 Millionen Euro auf den Tisch zu legen.“ Laimers Vertrag in Leipzig läuft am 30. Juni 2023 aus. (jm)