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Bundesliga-KommentarDer FC Bayern hat den Meistertitel in diesem Jahr einfach nicht verdient

Auf dem Borsigplatz in Dortmund feiern BVB-Fans mit der Mannschaft die Meisterschaft und den Pokalsieg.

Am 13. Mai 2012 wurde die Meisterschaft zuletzt nicht in München auf dem Marienplatz gefeiert. Elf Jahre später könnte sich in Dortmund auf dem Borsigplatz genau dies wiederholen.

29 Spieltage sind in der Fußball-Bundesliga absolviert – und der Tabellenführer heißt ausnahmsweise mal nicht FC Bayern München. Der Seriensieger der vergangenen zehn Meisterschaften könnte am 27. Mai 2023 tatsächlich mit leeren Händen dastehen. Es wäre nur gerecht.

von Denis Canalp (can)

Ein Grundschüler von heute kennt keinen anderen deutschen Meister als den FC Bayern München. Seit zehn Jahren schon sind die Bayern nicht vom Thron zu stoßen. Doch diesmal ist alles anders.

Die Bayern belegen nach 29 Spieltagen in der Bundesliga hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund nur Platz zwei. Der Rückstand beträgt gerade einmal ein Pünktchen. Und das ist das eigentliche Problem der Bundesliga.

Rubbeldikatz am Borsigplatz!

Denn die Bayern haben diese Meisterschaft schlichtweg nicht verdient. Es wäre nicht gerecht, wenn Ende Mai wieder einmal auf dem Marienplatz in München den Bayern-Fans die Meisterschale präsentiert werden würde.

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Der FC Bayern hat schließlich alles dafür getan, dass am Saisonende nach elf Jahren wieder einmal eine schwarz-gelbe Meister-Party in Dortmund steigt – Rubbeldikatz am Borsigplatz! Das war der musikalische Hit bei den letzten BVB-Meisterfeiern, der auch in diesem Mai wieder ertönen könnte.

Alleine ein Blick auf die Punkteausbeute nach 29 Spieltagen verrät: Schlechter als in der laufenden Saison waren die Bayern seit der Saison 2010/11 nicht mehr. Da wurden sie am Ende Vierter und hatten fünf Spieltage vor Schluss erst magere 53 Zähler auf dem Konto.

Selbst in der bis dato letzten BVB-Meistersaison ein Jahr später hatte der Rekordmeister zu diesem Zeitpunkt 63 Punkte gesammelt – drei mehr als der BVB aktuell. Bei den letzten zehn Titelgewinnen hatten die Bayern nach 29 Runden nie weniger als 67 Punkte – unter Pep Guardiola (52) und Jupp Heynckes (77) sogar bis zu 78 Zähler.

FC Bayern: Trainer-Verschleiß trotz Titel-Flut

Dass die Bayern sich anschicken, die Meisterschaft zu verspielen, liegt also nicht an der übermächtigen Konkurrenz aus dem Ruhrgebiet, sondern einzig und allein an den Bayern selbst. 

Die Gründe dafür sind bekannt: eine verfehlte Transferpolitik, der klägliche Versuch, eine neue Spielweise einzuführen, eine verkorkste WM mit vielen deutschen Nationalspielern im Kader, sehr viel Unruhe im Klub, ein verpuffter Trainerwechsel zuletzt, komplett ausgelaugte und verunsicherte Profis. Der FC Bayern hat wirklich fast nichts ausgelassen, um die Bundesliga wieder interessanter zu machen – und endlich wieder einmal einen anderen Meister zu küren.

Ehrlicherweise arbeiten die Bayern schon länger an diesem Projekt. Auch im Vorjahr spielten sie eine bescheidene Rückrunde, hatten jedoch schon einen so großen Vorsprung, dass der Titel nicht mehr in Gefahr geriet. Dass die Bayern sich beim Gewinn der vergangenen zehn Meisterschaften von den Trainern Carlo Ancelotti (63), Willy Sagnol (46), Niko Kovac (51) und nun Julian Nagelsmann (35) trennten, zeigt auch, dass nicht in jeder Saison alles in Butter war an der Säbener Straße. Für die Konkurrenz aus Dortmund reichte es dennoch immer. 

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Schwer vorstellbar, dass die Münchner in dieser Saison noch die Kurve kriegen, zumal Borussia Dortmund – das darf auch nicht unterschlagen werden – zumindest eine starke Rückrunde spielt. Der BVB hat den Titel in der eigenen Hand – und muss angesichts des machbaren Restprogramms neuer deutscher Meister werden.

Es wäre geradezu fatal für die Bundesliga, wenn sich diese Bayern auch in der aktuellen Saison allen Schwächen und Störgeräuschen zum Trotz zum elften Titel in Serie durchmogeln würden. Dann schon lieber etwas Abwechslung an der Spitze! Für die langweilig gewordene Bundesliga wäre der Titelgewinn der Schwarz-Gelben ohnehin ein Segen, für den FC Bayern eigentlich auch.

Denn so kann es nicht weitergehen, die Bayern hinken den eigenen Ansprüchen hinterher. Behebt der Rekordmeister die Mängel, droht dann zwar wieder Langeweile, doch so ein Umbruch kann auch manchmal länger dauern. Beim letzten Mal wurde der BVB auch zweimal hintereinander Meister. (can)