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Bundesliga-KommentarVerdienter Meister, aber Titel-Serie bereitet auch dem FC Bayern Sorgen

Robert Lewandowski, Leon Goretzka, Joshua Kimmich und Manuel Neuer feiern nach dem Sieg gegen Borussia Dortmund die zehnte Meisterschaft des FC Bayern in Serie.

Robert Lewandowski, Leon Goretzka, Joshua Kimmich und Manuel Neuer feiern nach dem Sieg gegen Borussia Dortmund am Samstag (23. April 2022) die zehnte Meisterschaft des FC Bayern in Serie.

Der FC Bayern München hat seine beeindruckende Meister-Serie in der Bundesliga weiter ausgebaut. Bei allem Jubel wächst aber auch bei den Münchnern die Sorge vor der Zukunft. Der EXPRESS.de-Kommentar.

von Béla Csányi (bc)

Der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit wurde der Fußball-Bundesliga am Samstag (23. April 2022) ausgerechnet beim Gipfeltreffen schmerzhaft vor Augen geführt, meint unser Autor. Nicht nur für die Zukunft ist das kein gutes Zeichen. Ein Kommentar.

Die Hoffnung: Das Titel-Duell zwischen den Schwergewichten Bayern München und Borussia Dortmund bleib in einem Kopf-an-Kopf-Rennen spannend bis zum letzten Spieltag. Die Realität: Auch weit unter seiner Bestform wimmelt der FCB den BVB im direkten Duell ab, steht schon drei Spieltage vor Saisonende mit zwölf Punkten Vorsprung als Meister fest – zum zehnten Mal in Folge!

Dass am Samstagabend in der Allianz-Arena zunächst die Münchner Titel-Party stieg, ist logisch und auch verdient. Während der Rekordmeister in zwei Wettbewerben viel früher als geplant die Segel streichen musste, war er in der Bundesliga wieder das Maß aller Dinge und darf dafür auch die Korken knallen lassen. Doch selbst dem Liga-Primus sollte bei seiner eigenen Überlegenheit angst und bange werden.

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Bayern München: Erfolg einer Saison entscheidet sich nicht in der Bundesliga

Im prall gefüllten Trophäenschrank an der Säbener Straße war die Meisterschale zuletzt so regelmäßig, dass sie zur Selbstverständlichkeit verkam. „Die Bundesliga ist das, wofür die Fans ins Stadion gehen“, betonte Thomas Müller (32) zwar, dennoch gilt nicht erst seit der Saison 2021/2022: Die Beurteilung eines Bayern-Jahres steht und fällt vor allem mit dem internationalen Abschneiden.

Durch das Münchner Meister-Abo ist der Bundesliga-Titel die Pflicht, der große Wurf in der Champions League die Kür. So beeindruckend die zehn Titel in Serie auch sind, lassen sie keinen anderen Schluss zu. Für seine vorigen zehn Titel in der Bundesliga hatte der FCB zwischen 1994 und 2010 immerhin noch 16 Jahre gebraucht, dabei maximal drei Meisterschaften in Serie geholt. Alle vorigen Rekord-Marken sind längst torpediert.

Denn sowohl der BVB als auch die einstigen Überraschungs-Titelträger Wolfsburg (2009), Stuttgart (2007) oder Bremen (2004) sind längst abgehängt. Genau darin liegt auch die seit vielen Jahren immer wieder befürchtete Gefahr. Wenn die Bayern im Liga-Alltag nur bedingt gefordert werden, fehlt in den entscheidenden K.o.-Duellen die Spannung. Villarreal in der Champions League und das Zweitrunden-Debakel im DFB-Pokal in Gladbach lassen grüßen.

Bundesliga verliert nicht nur bei Fans Argumente

Doch die Folgen reichen auch weit über den Rasen und das Einzel-Schicksal der Bayern hinaus. Im ständigen Streben nach höheren TV-Einnahmen verliert die Liga kontinuierlich ihre Argumentationsgrundlage. Satte Preiserhöhungen wie zuletzt beim Streaming-Dienst DAZN sind vor allem durch die Kosten der Bundesliga-Rechte begründet. Doch immer mehr Fans begehren dagegen auf, satte Preis-Aufschläge für eine Liga ohne Titelkampf zu schlucken.

Noch immer bietet die Bundesliga Woche für Woche heiße Duelle und volle Stadien, leidenschaftliche Derbys und erfrischende Überraschungen wie den auf Europa-Kurs liegenden SC Freiburg und einen stark aufspielenden 1. FC Köln in der laufenden Saison. Eine Liga mit einem ungefährdeten Abo-Meister ist dennoch nicht das internationale Premium-Produkt, als das es von den Machern regelmäßig beworben und verkauft wird.

Dass sich selbst der Münchner Vorstands-Boss Oliver Kahn (52) vor einigen Wochen offen gegenüber einer Revolution wie den Playoffs gezeigt hatte, lässt erahnen, wie akut auch in München die Zukunfts-Sorgen ausfallen. Verantwortlich für Lösungen ist jetzt aber vor allem die DFL. Denn, so kurios es klingt: Von einem, wie auch immer gearteten, Ende seiner Titel-Serie könnte auf lange Sicht sogar der FC Bayern München profitieren.