Dominik Kohr ist für seine aggressive Spielweise bekannt, flog am vergangenen Wochenende wieder mal vom Platz. Einer seiner Kritiker hat sich nun dazu geäußert.
Wegen „Liebling“ KohrLienen äfft Bundesliga-Trainer nach

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Ewald Lienen, hier bei einer Podiumsdiskussion mit seinem Podcast-Kollegen Michael Born, hat sich über einen besonderen Meilenstein in der Bundesliga amüsiert.
Aktualisiert
Es war ein besonderer Meilenstein. Und Bundesliga-Legende Ewald Lienen war etwas enttäuscht, dass er nicht als Ehrengast geladen war.
Beim 4:1-Sieg des FSV Mainz 05 beim FC Augsburg hat sich Dominik Kohr nicht nur in die Torschützenliste eingetragen. Der Mittelfeldspieler kassierte außerdem (zumindest vorübergehend) die 100. Gelbe Karte seiner Bundesliga-Karriere.
Lienen bekam bei Kohr-Karte direkt einen Anruf
Weil er später im Spiel noch Gelb-Rot sah (der achte Platzverweis seiner Laufbahn), ging der vermeintliche Meilenstein allerdings doch nicht als solcher in die Statistik ein. Dort wurde lediglich der Platzverweis erfasst. Kohr steht nun wieder offiziell bei 99 Gelben Karten und bekommt nach seiner Sperre eine neue Chance auf das Jubiläum!
Seiner Mannschaft schadete die Unterzahl nicht: Mit einem Mann weniger traf Mainz sogar noch zum zwischenzeitlichen 3:0 und 4:0.
Kohrs Karten-Sammlung ist natürlich auch dem früheren Bundesliga-Profi und -Trainer Ewald Lienen nicht entgangen. Der hatte sich in seinem Podcast „Der Sechzehner“, den er gemeinsam mit Sky-Kommentator Michael Born betreibt, in der Vergangenheit häufig kritisch über Kohr geäußert.
„Ich verliere jeden Respekt vor ihm wegen der Art und Weise, was er da macht“, hatte sich Lienen zum Beispiel in der vergangenen Saison über Kohrs aggressive Spielweise echauffiert.
Kein Wunder, dass Lienen sich nun erneut zu seinem „Liebling“ äußern musste. „Er hat eigentlich keine Chance, an den Ball zu kommen. Und tritt ihm einfach hinten rein“, schilderte Lienen den Vorgang. „Eine wohlverdiente Karte. Da rief mich mein Sohn schon an und fragte: ‚Hast du das gesehen? Die 100. Gelbe Karte für Dominik Kohr!‘“, berichtete Lienen, der nun laut machen musste.
„Du hättest eigentlich Ehrengast sein müssen auf der Tribüne“, befand Co-Host Born. „Die 100 hochhaltend“, ergänzte Lienen noch immer lachend.
Weil er gerade so gut drauf war, schlüpfte der ehemalige Coach nun auch in die Rolle eines Stimmen-Imitators, äffte kurzerhand Mainz-Trainer Bo Henriksen nach.
„Im Übrigen hat Bo Henriksen – der ist ja auch schräg – hinterher gesagt, auf Anfrage im Überschwang der Siegesgefühle: ‚Das mit dem Dominik Kohr, der Schiedsrichter hatte gemeint, der müsste die 100. Gelbe haben‘“, erinnerte sich Lienen an ein Interview nach dem Spiel. Das Henriksen-Zitat trug er dabei mit einem dänischen Akzent vor.
Dass Schiedsrichter Daniel Schlager bei Kohrs Verwarnung dessen mögliches Jubiläum im Hinterkopf hatte, glaubt Lienen aber nicht. Sein Fazit zur Aussage des Mainz-Trainers: „So ein Quatsch!“