Hrubesch, Rummenigge & Co.Das machen unsere Europameister von 1980 heute

Europameister 1980

Brüssel – Der Europameistertitel 1980 kam für die gesamte Fußballwelt vollkommen überraschend!

Von der legendären Jahrhundert-Elf von 1972 (hier mehr lesen) und den Weltmeistern 1974 (hier lesen, was aus ihnen geworden ist) war fast niemand mehr dabei, der DFB hatte einen großen Umbruch hinter sich und große Stützen wie Klaus Fischer und Rainer Bonhof fielen aus.

Deswegen mussten die jungen Wilden ran!

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EM-Titel in Italien

Auch wenn die Mannschaft nie an die fußballerische Klasse ihrer Vorgänger anknüpfen konnte, startete die verschworene Einheit eine unvergleichliche Serie ohne Niederlage.

Und krönte das Experiment Umbruch mit dem Europameistertitel in Italien!

Wir zeigen Ihnen, was unsere Europameister von 1980 heute machen 

Eike Immel

Eike Immel reiste nur als dritter Torwart nach Italien. Dementsprechend musste er sich das Turnier von der Ersatzbank anschauen.

Im Mannschaftsgefüge war der junge Immel hauptsächlich der Spaßvogel. Ab und zu musste er sogar von Bundestrainer Jupp Derwall ausgebremst werden, um die nötige Ernsthaftigkeit zu bewahren.

In seiner Karriere hat Immel viel erreicht. Er wurde Europameister, Deutscher Meister und zweimal Vizeweltmeister.

Nach seiner aktiven Zeit folgte allerdings der krasse Absturz!

Privatinsolvenz, Haftbefehl wegen Kokain, plötzliches Verschwinden und wieder Pleite. Da half auch der Einzug ins RTL-Dschungelcamp nicht viel (hier mehr über die Dschungelcamp-Kandidaten lesen).

Walter Junghans

Auch Walter Junghans war 1980 nur Reservist. An Toni Schumacher führte auch für den Keeper des FC Bayern kein Weg vorbei.

Bis heute blieb Junghans dem Fußball treu. Unter Jupp Heynckes war er unter anderem bei Athletic Bilbao und Benfica Lissabon als Co- und Torwarttrainer tätig. 

Bei Benfica traf er sogar auf José Mourinho, nachdem Heynckes entlassen wurde.

Heute ist Walter Junghans für die Torhüter der U19 und U23 des FC Bayern München zuständig. Zuvor betreute er die Profi-Torhüter von 2008 bis 2011.

Harald Schumacher 

Harald „Toni“ Schumacher rutschte für den am Meniskus geschädigten Norbert Nigbur ins Tor. Von da an ließ er sich das Trikot mit der Nummer 1 auch nicht mehr wegnehmen.

Schumacher galt als einer der ehrgeizigsten und fokussiertesten Spieler im deutschen Kader.

Besonders verrückt: Das Endspiel bestritt der Keeper mit gebrochenen Mittelhandknochen!

Schumacher erzählte es keinem, ließ sich Spritzen gegen die Schmerzen geben und absolvierte das Spiel trotzdem. Was für eine verrückte Einstellung!

Seit 2012 ist Schumacher Vize-Präsident des 1. FC Köln und dort verantwortlich für den sportlichen Bereich.

Rainer Bonhof

Laut UEFA-Statistiken ist Rainer Bonhof der einzige Fußballer, der zweimal in seiner aktiven Karriere Europameister geworden ist.

Sowohl 1972 (hier mehr zur EM 1972 lesen), als auch 1980 stand der Gladbacher im DFB-Kader. Von der genannten Statistik will er allerdings überhaupt nichts wissen. Er hatte sich im Abschiedsspiel von Torwart-Legende Sepp Maier, im Vorfeld der Europameisterschaften in Italien an der Achillessehne verletzt. Er stand zwar offiziell im Kader, reiste allerdings überhaupt nicht mit nach Italien.

Auch bei der Europameisterschaft 1972 stand er nicht auf dem Platz.  

Nachdem er lange als Trainer (u.a. U21-Nationalmannschaft, Borussia Mönchengladbach) sowie als Scout des FC Chelsea tätig war, ist er seit 2009 als Vizepräsident der Gladbacher tätig.

Hans-Peter Briegel

„Die Walz aus der Pfalz“, Hans-Peter Briegel, bestritt jedes Spiel des Turniers. Im Finale musste der Pfälzer allerdings aufgrund einer Verletzung ausgewechselt werden.

Kurios, dass Briegel überhaupt dabei war: Der schnelle Außenverteidiger verschrieb sich erst im Alter von 17 Jahren komplett dem Fußball. Vorher war er als Weit- und Dreisprung-Jugendmeister in der Leichtathletik aktiv.

Für Briegel wohl die richtige Entscheidung. Er brachte es auf 72 Länderspiele, wurde Europameister und zweimal Vizeweltmeister.

Nach seiner Spieler-Karriere war er als sportlicher Leiter des 1.FC Kaiserslautern tätig, saß später auch im Aufsichtsrat.

Auch im Sommer 2017 war Briegel wieder als Sportdirektor der „roten Teufel“ im Gespräch. Er sagte dem Zweitliga-Verein allerdings ab.

Bernd Cullmann

Die Kölner Legende Bernd Cullmann stand im ersten Gruppenspiel gegen die Tschechoslowakei auf dem Platz. Allerdings lieferte er eine magere Leistung ab und wurde dementsprechend durch den jungen Bernd Schuster ersetzt.

Weitere Fleißpunkte konnte Cullmann allerdings im Finale sammeln, in dem er eingewechselt wurde.

Nach dem Weltmeister-Titel 1974 (hier mehr zum Titelgewinn 1974 lesen) war es der zweite große Erfolg in seiner Nationalmannschafts-Karriere.

Dem Fußball ist er bis heute treu geblieben. Nachdem er als Manager in Köln und Duisburg beschäftigt war, ist er bis heute als Spielerberater für die Firma Insoccer tätig.

Bernard Dietz

Als Kapitän führte Bernard Dietz die DFB-Elf auf das Feld. Unter seiner Führung verlor die deutsche Elf von 1978 bis 1981 über 20 Spiele lang kein einziges Mal.

Der Kapitän, oft auch „Enatz“ genannt, galt zwar nicht als filigraner Techniker, aber als gnadenloser Kämpfer.

Die Legende des MSV Duisburg blieb dem Fußball treu. Nach Trainerstationen im Jugend- und Amateurbereich von Duisburg, betreute er kurzzeitig die Profis und versuchte es beim VfL Bochum und  VfR Aalen.

Heute ist Dietz im Vorstand seines MSV Duisburgs aktiv. 

Bernd Förster

Der beinharte Verteidiger Bernd Förster stand sowohl gegen die Tschechoslowakei als auch gegen Griechenland auf dem Platz. Beide Male wurde er ausgewechselt.

Förster war vor allem für seine knallharte Spielweise bekannt. Er schreckte vor keinem Zweikampf zurück, der Stürmer zog meist den Kürzeren.

Anders als viele seiner früheren Kollegen, ist Bernd Förster mittlerweile nicht mehr im Bereich Fußball tätig. Er betreibt im baden-württembergischen Deizisau eine Autowaschanlage.

Karlheinz Förster

Nicht weniger hart als sein Bruder Bernd Förster ging Karl-Heinz Förster im Spiel zu Werke. In ihrer gemeinsamen Zeit in der Nationalmannschaft und beim VfB Stuttgart hielten die beiden die besten Offensiven der Welt in Schach.

Nach seiner Zeit beim VfB Stuttgart, mit dem er 1984 Deutscher Meister wurde, ging Förster nach Frankreich zu Olympique Marseille.

Mit 31 musste er seine Karriere allerdings bereits beenden. Seine harte Spielweise und der eher verantwortungslose Umgang mit seinem Körper, der notfalls auch häufig durch Schmerzmittel fit gemacht wurde, machten eine Fortsetzung seiner Laufbahn unmöglich.

Heute ist Karl-Heinz Förster, anders als sein Bruder Bernd, weiterhin im Fußballgeschäft tätig.

Als Spielerberater betreut er viele deutsche Spieler, wie beispielsweise Timo Werner und Sebastian Rudy.

Manfred Kaltz

Der Spitzname von Manfred Kaltz lautete in der Nationalmannschaft scherzhaft „Schwätzer“. Er galt nämlich als äußerst wortkarg, fast schon als Eigenbrötler. 

Berühmt wurde Manfred Kaltz vor allem wegen seiner Bananenflanken. Der zweifache Final-Torschütze und Mitspieler von Kaltz beim HSV, Horst Hrubesch, beschrieb das damalige Erfolgsmodell einst mit dem Spruch „Manni Banane, ich Kopf – Tor“.

Heute gibt „Manni“ Kaltz seine Erfahrungen in einer Fußballschule an den Nachwuchs weiter.

Herbert Zimmermann 

Im Rahmen der Qualifikation zur Europameisterschaft stand Herbert Zimmermann noch für den DFB auf dem Platz, bei der Europameisterschaft selbst musste er allerdings verletzt passen. Er hatte sich kurz zuvor den Ischiasnerv geklemmt.

Dennoch kann er sich Europameister nennen, schließlich stand er im Kader. 

Heute begleitet Herbert „Zimbo“ die „Heinz Flohe Fußballschule“ des 1. FC Köln und gibt sein Wissen an Nachwuchskicker weiter.

Felix Magath

Felix Magath kam nur in der Vorrunde als Einwechselspieler zum Zuge.

Dennoch kann er auf eine erfolgreiche Karriere als Fußballer zurückblicken. Mit dem Hamburger SV wurde er 1979, 1982 und 1983 Deutscher Meister. 1983 schoss er den HSV mit seinem Tor sogar zum Sieg im Europapokal der Landesmeister. 

Auch seine zweite Karriere, als Trainer und Manager, kann sich sehen lassen. 

Er wurde sowohl mit dem FC Bayern München als auch mit dem VfL Wolfsburg Deutscher Meister.

Mittlerweile ist er für SD Luneng in der chinesischen Super League tätig.

Lothar Matthäus

Bei der Europameisterschaft 1980 reichte es nur für einen Kurzeinsatz in der Vorrunde für den damals erst 19-Jährigen, bei dem er prompt einen Elfmeter verursachte.

Auf seine überraschende Nominierung reagierte der Jungspund ungewöhnlicherweise mit Tränen. Allerdings nicht unbedingt aus Freude, sondern weil er bereits Urlaub mit seiner Freundin gebucht hatte!

Seine große Stunde in der Nationalmannschaft schlug einige Jahre später.

Als Kapitän und Regisseur führte Lothar Matthäus das DFB-Team 1990 zum Weltmeistertitel (hier mehr lesen).

Mit 150 Einsätzen ist Matthäus bis heute Rekordnationalspieler des DFB, er zählt zu den besten Fußballern aller Zeiten. 

Nach seiner Karriere machte „Loddar“ vor allem in der Klatschpresse durch sein öffentlich zur Schau gestelltes Privat- und Liebesleben von sich reden. 

Mit seinen oft unbedachten Äußerungen ließ er bisher wohl kein Fettnäpfchen aus. Deswegen wurde es vermutlich auch noch nichts mit einer Trainerkarriere in Deutschland. Bisher war er ausschließlich im Ausland als Trainer tätig.

Mittlerweile ist Matthäus als TV-Experte für den Pay-TV-Sender „Sky“ tätig.

Caspar Memering

Caspar Memering gehört zu den Spielern, die zwar keine Minute auf dem Platz standen, sich dennoch Europameister nennen dürfen.

Dabei wäre es fast zu einem Einsatz gekommen. Nachdem Mittelfeld-Mann Klaus Allofs im ersten Spiel gegen die Tschechoslowakei eine schlechte Leistung ablieferte, versprach Trainer Jupp Derwall Memering Spielzeit, sollte Allofs im anschließenden Spiel gegen die Niederlande wieder versagen.

Pech für Memering, Glück für Deutschland: Klaus Allofs ballerte die Deutschen im folgenden Spiel mit drei Toren zum Sieg!

Mittlerweile ist Caspar Memering als Trainer im unterklassigen Amateurbereich tätig. 

Hansi Müller

Mittelfeldspieler Hansi Müller galt als eleganter Spielmacher. Mit seinem linken Fuß steuerte er gemeinsam mit Bernd Schuster das deutsche Spiel aus dem Zentrum.

Das Turnier in Italien gilt als der Höhepunkt seiner internationalen Karriere, er bestritt alle Partien.

Er wurde aufgrund seiner starken Leistungen sogar in das UEFA-Team des Turniers gewählt.

Hansi Müller blieb dem Fußball treu. Nachdem er WM-Botschafter für die Stadt Stuttgart und EM-Botschafter für Tirol war, fungierte er von 2011 bis 2015 als Aufsichtsratsmitglied beim VfB Stuttgart.

Mittlerweile ist Müller Mitglied des Gemeinderats seines Wohnortes Korb im Remstal.

Bernd Schuster

Bernd Schuster absolvierte zwar nur zwei der vier Partien, gilt aber dennoch als der Mann des Turniers. Seine grandiosen Leistungen, die an die beste Zeit des vorigen Mittelfeld-Lenkers Günter Netzer nahtlos anknüpften, brachten ihn einem Wechsel vom 1.FC Köln zum großen FC Barcelona ein und einen zweiten Platz bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres ein.

Später lief er auch für Barcelonas Rivalen Real und Atletico Madrid auf.

Allerdings war es auch das einzige Turnier im DFB-Dress, das Schuster bestritt. 1982 fehlte er verletzt, mit 24 Jahren trat er aufgrund von Streitigkeiten mit Trainer Jupp Derwall und dem Münchener Paul Breitner aus der Nationalmannschaft zurück.

Nach seiner Spielerkarriere stieg er ins Trainergeschäft ein. Nach Stationen beim 1.FC Köln und Fortuna Köln zog es ihn nach Spanien und in die Ukraine. Der Höhepunkt seiner Trainerkarriere: 2007 wurde er Trainer bei Real Madrid, wo er bereits als Spieler zwei Meisterschaften feiern konnte.

Nachdem er 2007 die Spanische Meisterschaft gewinnen konnte und zum Trainer des Jahres gewählt wurde, verlor er bereits 2008 seinen Posten wieder.

Uli Stielike

Nachdem Uli Stielike bei der enttäuschenden WM 1978 nicht berücksichtigt worden war, weil er von Borussia Mönchengladbach zu Real Madrid geworden war, stand der Weltklasse-Verteidiger bei der Europameisterschaft 1980 als Libero in der deutschen Elf auf dem Platz. Mit seinen 25 Jahren zählte Stielike schon zu den erfahrensten Spielern.

Neben dem EM-Titel 1980 konnte Stielike auch auf Vereinsebene große Erfolge feiern. In Gladbach wurde er bereits mit 18 Jahren DFB-Pokalsieger. Weitaus erfolgreicher war er sogar bei Real Madrid. Dort konnte er dreimal die Meisterschaften zweimal den Pokalsieg und den UEFA-Pokalsieg bejubeln.

Wie viele seiner Nationalmannschaftskollegen strebte er anschließend eine Trainerkarriere an.

Noch ohne Trainerschein heuerte er in der Schweiz als Nationaltrainer an. Danach war er unter anderem bei Waldhof Mannheim und dem DFB in verschiedenen Funktionen aktiv.

Bis zuletzt betreute Stielike die Nationalmannschaft von Südkorea. Aufgrund schlechter Ergebnisse wurde er dort allerdings Mitte 2017 entlassen.

Miroslav Votava

Miroslav „Mirko“ Votava absolvierte im EM-Spiel gegen Griechenland eines seiner insgesamt fünf Spiele für die Nationalmannschaft.

Obwohl er nur so wenige Spiele für die deutsche Mannschaft absolvierte, feierte Votava eine Bilderbuch-Karriere.

Nachdem der Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund zum Leistungsträger avancierte, ging es für ihn in die spanische Hauptstadt zu Atlético Madrid. Otto Rehhagel holte ihn schließlich zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen. Dort wurde er zweimal Deutscher Meister, zweifacher Pokalsieger und holte den Europapokal der Pokalsieger.

Nach seiner erfolgreichen Zeit an der Weser blieb er den grün-weißen treu. Heute ist Miroslav Votava als Trainer der U19 Werder Bremens tätig.

Klaus Allofs

Klaus Allofs ballerte sich mit drei Toren im Spiel gegen die Niederlande zum Torschützenkönig der Europameisterschaft. Und das, obwohl er im Spiel gegen die Tschechoslowakei noch ganz blass aussah und fast seinen Stammplatz verlor.

Ganze drei der vier deutschen Spiele absolvierte Allofs im Verlaufe des Turniers.

Seine zweite Karriere startete wenig vielversprechend. Nach weniger als einem Jahr wurde er bei seiner ersten Station als Trainer von Fortuna Düsseldorf wegen schwacher Leistungen wieder entlassen.

Besser lief es später als Manager. Gemeinsam mit Thomas Schaaf prägte er bei Werder Bremen eine erfolgreiche Ära. Unter anderem holten die Werderaner 2004 das Double.

Auch nach seinem Abgang zum VfL Wolfsburg lief es zunächst rosig. Der VfL avancierte zum Bayern-Jäger Nummer eins, holte sogar den DFB-Pokalsieg.

Ende 2016 wurde er schließlich entlassen. Unglückliche Personalentscheidungen wurden ihm zum Verhängnis.

Karl Del'Haye

Karl „Kalle“ Del'Haye saß in Italien nur auf der Bank. Dennoch sammelte er einiges an Kilometer-Geld.

Im Finale gegen Belgien musste er sich ab der sechsten Minute warmlaufen, da sich Horst Hrubesch leicht verletzt hatte. 

Er hielt trotzdem 90 Minuten durch, für Del'Haye blieb es nur beim Warmlaufen.

Zunächst beteiligte sich der ehemalige Stürmer nach seiner Karriere an einem Sportreiseunternehmen, das Fußballschulen an der Costa Brava organisierte. 

Außerdem absolvierte er alle Trainerlizenzen des DFB, die er durch Fortbildungen auch immer auf dem aktuellen Stand hält.

Des Weiteren kümmert er sich um seine Immobilien.

Horst Hrubesch

Der Hamburger Sturm-Hüne ballerte die deutsche Elf mit zwei Toren im Finale zum Titel. Und das mit dem Segen des Papstes!

Gemeinsam mit einigen Kollegen schaute Hrubesch bei einer Audienz des Papstes im Petersdom vorbei. Erzählungen nach soll er dabei mit zwei Fingern in Richtung Hrubesch gewinkt haben. Ein mitgereister Journalist erkannte die Geste direkt als Zeichen. Und er sollte Recht behalten. Die zwei Finger des Papstes symbolisierten wohl die zwei Siegtreffer von Hrubesch im Finale!

Dabei war der große Stürmer nur durch einen Zufall mit nach Italien gereist. Da sich der etatmäßige Stürmer Klaus Fischer verletzte, kam Hrubesch im Alter von 29 Jahren zu seinem ersten Länderspiel.

Auch nach seiner Karriere blieb Horst Hrubesch im Fußballgeschäft. 

Beim DFB führte er sowohl die U21, als auch die U19 als Trainer zur Europameisterschaft. 2016 trainierte er die Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Mittlerweile bekleidet er den Posten des Sportdirektors beim DFB.

Karl-Heinz Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge war einer der wenigen gestandenen Nationalspieler, die zur Europameisterschaft nach Italien reisten. Dementsprechend war er einer der wenigen Führungsspieler in der flachen Mannschafts-Hierarchie.

Im Kopf bleibt besonders eine Aktion. In der 89. Minute des Finales trat Rummenigge zum Eckball an. Ein am Spielfeldrand sitzender Fotograf rief ihm noch zu, er müsse sich beeilen, die Zeit liefe davon. Seine Antwort: „Stell die Linse scharf! Jetzt fällt das Tor."

Und er behielt Recht, Hrubesch wuchtete die Vorlage von Rummenigge ins Tor.

Auch heute ist Karl-Heinz Rummenigge äußerst erfolgreich. Seit 2002 ist er Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München. 

(krä)

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