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„Fußball wird sterben“Diese Entscheidung lässt die Bundesliga-Bosse zittern

Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis verfolgt schlecht gelaunt ein Spiel seiner Mannschaft.

Aurelio De Laurentiis, hier am 2. Dezember 2023, hatte auch nach der TV-Entscheidung schlechte Laune.

In Italien und Frankreich müssen die Fußball-Klubs bei ihren TV-Verhandlungen schwere Niederlagen hinnehmen. Droht im kommenden Jahr auch der Bundesliga ein Fiasko?

Das Statement des frustrierten Aurelio De Laurentiis (74) sollten die Bundesliga-Bosse zur Sicherheit schon einmal mit copy und paste in ihren Dokumenten ablegen. Als „Niederlage für den italienischen Fußball“ bezeichnete der Klubchef von Meister SSC Neapel das Verlustgeschäft der Serie A beim Verkauf der Medienrechte: „Mit diesem Angebot wird der Fußball sterben.“

Die Nachricht aus Italien gepaart mit den schlechten Neuigkeiten aus Frankreich schüren die Angst der hiesigen Klubchefs, dass sie in rund einem halben Jahr auf die Aussage von De Laurentiis zurückgreifen müssen.

DFL droht hoher Einnahmen-Verlust bei den TV-Rechten

900 Millionen erhalten die 20 Klubs der Serie A ab dem kommenden Jahr pro Spielzeit bis zur Saison 2028/29 von DAZN und Sky. Das Streamingportal und der Pay-TV-Sender halten seit 2021 die Rechte – haben bisher aber 27,5 Millionen Euro mehr pro Saison bezahlt. Der Rückgang der Einnahmen sorgt für Unmut bei den italienischen Klubs, die zwischenzeitlich die Einrichtung einer eigenen Plattform für die Übertragung erwogen hatten – drei Vereine stimmten dem Vertragsabschluss nicht zu.

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Wenn es schlecht läuft, könnte sich im zweiten Quartal des kommenden Jahres auch bei den 36 deutschen Profivereinen Frust breit machen. Dann will die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Rechte für den deutschsprachigen Raum für die Spielzeiten von 2025/2026 bis 2028/2029 vergeben.

Derzeit erhalten die Klubs der Bundesliga und der 2. Liga rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison – was bereits einem Minus von 100 Millionen im Vergleich zum vorhergehenden Zyklus entspricht. Aufgrund der kolportierten wirtschaftlichen Probleme der möglichen Interessenten wird seit Monaten über einen weiteren Rückgang der Einnahmen spekuliert.

Um das zu verhindern, betreiben die neuen DFL-Geschäftsführer Marc Lenz (37) und Steffen Merkel (38) seit Monaten Werbung in eigener Sache. Nach der jüngsten Versammlung der Klubs wurde ein Superlativ an den nächsten gereiht. „Die Bundesliga ist eine Spitzenliga“, sagte Merkel – und kündigte mit Blick auf die Ausschreibung im Frühjahr an: „Wir werden ein innovatives Topmedienprodukt auf Weltniveau anbieten.“

Blamage für französische Klubs

Das dachten sich allerdings auch die französischen Kollegen aus der Ligue 1 – und scheiterten im ersten Versuch grandios. 800 Millionen Euro wollte der Ligaverband LFP pro Saison zwischen 2024 und 2029 allein durch den Verkauf der Live-Rechte einnehmen. Dazu sollten noch 200 Millionen für die Zweitverwertungsrechte fließen, um auf eine Milliarde zu kommen – statt wie bisher auf 624 Millionen Euro pro Spielzeit.

Vor wenigen Tagen endete die erste Phase der Ausschreibung mit einer Blamage für den LFP: Keines der fünf geschnürten Pakete konnte vergeben werden, weil die finanziellen Bedingungen von keinem Interessenten erfüllt wurden. Nun muss der Verband mit den potenziellen Kandidaten einzeln verhandeln. Genannt werden dabei die üblichen Verdächtigen, die neben Sky und DAZN auch für die deutschen Rechte ins Spiel gebracht werden: Amazon, Apple und beIN Sports.

Aufsteiger profitieren, zwei große Verlierer

Die TV-Geld-Tabelle der Bundesliga-Saison 2023/24

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Wer in Deutschland welche Rechte erhält, liegt auch in den Händen des Bundeskartellamts, das derzeit das DFL-Konzept prüft. Dabei steht auch die seit 2016 geltende „No-Single-Buyer-Rule“ zur Debatte. Diese Regelung besagt, dass ein Anbieter nicht alleine alle Live-Rechte erwerben darf. Derzeit teilen sich Sky und DAZN mit Ausnahme einiger weniger Partien die Rechte.

Wenn es nach der Spitze des Kartellamts ginge, könnten sich die Fans zukünftig auf einen Abo-Preiskampf der Sender freuen. „Aus rein wettbewerblicher Sicht wäre eine Situation zu begrüßen, in der zwei oder noch mehr Anbieter alle Spiele zeigen können“, sagte Amtspräsident Andreas Mundt zuletzt dem Nachrichtenportal t-online.

Sollte es gegen alle Erwartungen zu diesem finanziellen Traumergebnis kommen, könnten die Bundesliga-Bosse auch das Statement von De Laurentiis wieder löschen. (sid)