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Lehrgeld und LadehemmungVier Erkenntnisse für Flick aus dem England-Kracher

Auch wenn es wieder nicht zum Sieg gereicht hat, überwog bei der Nationalmannschaft das gute Gefühl nach dem Duell gegen England. Hansi Flick hat einige Erkenntnisse gewinnen können.

von Marcel Schwamborn (msw)

In 167 Tagen gilt es schon für die Nationalmannschaft. Dann ist die Zeit der Freundschaftsspiele und künstlich auf Spannung getrimmten Nations League vorbei. Bis zum ersten WM-Duell mit Japan will Hansi Flick (57) sein Team in Turnier-Form bringen. Wo die Truppe aktuell steht, darüber rätseln aber alle Beteiligten.

Die Stimmung war gut am Dienstagabend (7. Juni 2022) nach dem 1:1 gegen England, viel besser als drei Tage zuvor nach demselben Ergebnis in Italien. Leroy Sané (26) nahm seine kleinen Kinder mit in die Umkleidekabine, viele Spieler trafen sich kurz mit ihren Partnerinnen und Familien im VIP-Raum. Flick machte Witze und begrüßte alte Bekannte in der Allianz-Arena.

Thomas Müller: „Wir spüren das Talent in der Mannschaft“

„Ich bin stolz über die Art und Weise, wie die Mannschaft Fußball gespielt hat. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt und gezwungen, die Bälle lang zu schlagen. Mir hat es gefallen, wie wir Fußball spielen. Wir haben da schon gezockt, teilweise“, sagte der Bundestrainer zufrieden. Allerdings tut sich sein Team derzeit schwer, die Chancen in Tore zu verwandeln. Außerdem reichte es am Ende zum dritten Mal in Folge nur zu einem 1:1.

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„Wenn wir das Ergebnis ausklammern, können wir mit dem Schritt, den wir gemacht haben, auf jeden Fall zufrieden sein“, sagte Thomas Müller (32). „Wir spüren, dass Talent in der Mannschaft ist und fühlen uns auch bereit für Spiele gegen andere große Mannschaften. Aber irgendwie kann man dieses Ergebnis nicht ganz ausblenden.“ Und dieses sei „schon bitter. Wir sind noch nicht auf unserem Höhepunkt.“

Vier Erkenntnisse lieferte der Klassiker gegen England dennoch.

Nico Schlotterbeck (22) muss noch Lehrgeld zahlen. In drei Länderspielen hat er bereits zwei Strafstöße verursacht. Der künftige BVB-Innenverteidiger ging schweigend aus dem Stadion Richtung Bus. „Was war da los, Schlotti?“, zog ihn Mitspieler Timo Werner (26) ironisch auf. Kurz vor Schluss hatte Schlotterbeck den englischen Kapitän und späteren Torschützen Harry Kane (28) gefoult – diese Aktion kostete Deutschland den ersehnten ersten Sieg gegen eine große Nation.

„Ich glaube, dass es sehr unglücklich war heute. Es ist eine Sache, die passiert. Ich mache ihm keinen Vorwurf“, sagte Flick. Der Bundestrainer hob lieber die Stärken des Freiburgers hervor. „Er hat gezeigt, dass er eine richtige Verstärkung ist. Die Art und Weise, wie er Fußball spielt, sehr selbstbewusst. Auch wenn ein Fehler passiert, macht er einfach weiter. Das sind die Dinge, die wir brauchen“.

Manuel Neuer (36) untermauert sein Standing. Der Münchner hat die richtige Antwort auf die spöttischen Gesänge der Frankfurter Fans gegeben, die lieber Kevin Trapp (31) im deutschen Tor sehen wollen. Bis zum Elfmeter verzweifelten die Engländer am Bayern-Keeper. „Wir haben einen Torwart in Manuel Neuer in unseren Reihen, der absolute Weltklasse ist. Das ist und bleibt er für mich“, freute sich auch der Bundestrainer. „Es ist schade, dass wir durch den Elfmeter den Sieg nicht mitnehmen konnten.“

Manuel Neuer jubelt im deutschen Trikot gegen England.

Manuel Neuer zeigte im Nations-League-Duell mit England am 7. Juni 2022 einige starke Paraden.

Vorne klemmt es weiterhin. 33 Tore schoss Deutschland in den ersten acht Länderspielen. Doch gegen die Niederlande, Italien und England klingelte es jeweils nur einfach. Obwohl die Offensive immer als das Prunkstück im DFB-Team galt, hapert es bei der Chancenverwertung. Bei den Gästen tauchte Kane beispielsweise lange unter. Am Ende hatte er doch seine Möglichkeiten und traf vom Elfmeterpunkt zum 50. Mal. Diese Art Knipser hat Deutschland nicht.

Flick will von der Debatte um den fehlenden Stürmer in seinem Team nichts hören. „Für mich ist wichtig, dass man Spielern Vertrauen schenkt. Wir haben Qualität, wir haben Spieler, die Potenzial haben, sich zu entwickeln. Wir wollen jeden besser machen, um uns für Katar weiterzuentwickeln“, sagt er. Und so wird weiter experimentiert – mit Kai Havertz (22), mit Werner in vorderster Front.

Der WM-Elf fehlen doch noch Konturen. Eigentlich sah es lange so aus, als habe der Bundestrainer schon das Gerüst für die Duelle in Katar gefunden. Doch dann kam das dünne 1:1 in Italien, was zu zahlreichen Umbauten führte. Mit Neuer, Antonio Rüdiger (29), Joshua Kimmich (27) und Müller blieben nur vier Akteure im Team. Sie bilden eine Achse für die WM. Drumherum wird noch experimentiert.

„Wir haben gesagt, dass die vier Spiele da sind, um zu überprüfen, wie weit wir sind. Das Spiel gegen England war so, wie wir uns das vorgenommen haben. Die Art und Weise war für die Fans einfach toll. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben“, sagte Flick. Samstag (11. Juni, 20.45 Uhr, RTL) geht die Suche nach der perfekten Formation in Budapest weiter. Um das gesetzte Ziel, die Endrunde der Nations League zu erreichen, noch verfolgen zu können, ist ein Sieg dann Pflicht.