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Das war nicht im TV zu sehenDFB-Elf: Ansage für Schlotterbeck, Sorgen um Musiala, Fan-Mangel

Thomas Müller und Willi Orban geben sich nach dem Spiel die Hand.

Thomas Müller verabschiedet sich nach der Partie gegen Ungarn (11. Juni 2022) vom Leipziger Willi Orban.

Nach dem Nations-League-Spiel in Ungarn gab es auch noch einige spannende Details in den Katakomben des Stadions in Budapest zu sehen.

von Marcel Schwamborn (msw)

Im Durchschnitt schalteten 6,62 Millionen Menschen beim dritten Gruppenspiel der Nationalmannschaft in der Nations League am Samstagabend (11. Juni 2022) bei RTL ein. Sie bekamen vor allem viele Werbespots zu sehen. EXPRESS.de war vor Ort in Budapest und sah weitere Details, die den TV-Zuschauerinnen und –Zuschauern verborgen blieben.

Party bei den Ungarn: Während die deutschen Spieler nach der Partie erschöpft und enttäuscht durch die Katakomben der Puskas-Arena schlichen, herrschte bei den Gastgebern gute Laune. Aus der Kabine der Ungarn drang laute Party-Musik. Das 1:1 war für den Weltranglisten-40. deutlich positiver als für die Flick-Truppe.

„Mit Blick auf die letzten 20 bis 25 Minuten hatten wir die besseren Chancen. Wenn man dem Sieg so nahe kommt, hat man hinterher immer ein ‚Was wäre, wenn‘-Gefühl“, sagte Keeper Péter Gulácsi (32). Interessant auch: Nach der Partie ging die komplette ungarische Mannschaft noch einmal vor den Fan-Block und sang gemeinsam die Nationalhymne.

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Jamal Musiala humpelte mit Schmerzen aus dem Stadion

Musiala droht Ausfall: Jamal Musiala (19) absolvierte gegen Ungarn mehr Dribblings und gewann mehr Zweikämpfe als jeder andere Spieler für Deutschland. Auch wenn der Bayern-Jungstar nicht so überzeugend auftrat wie gegen England, tat seine Leichtigkeit dem deutschen Spiel wieder gut.

Nun droht aber ein Ausfall am Dienstag gegen Italien. Musiala humpelte mit großen Schmerzen aus der Arena. „Er hat einen Schlag abbekommen“, sagte Hansi Flick (57) auf EXPRESS.de-Nachfrage. Roland Sallai hatte den Münchner am rechten Knöchel erwischt und dafür Gelb gesehen.

Ansprache vom Weltmeister: Nico Schlotterbeck (22) ist ein Spieler, der über reichlich Selbstbewusstsein verfügt. Auch wenn er schon zwei Elfmeter verursacht hat, gegen Ungarn auch wieder einige Pässe zum Gegner schlug und eine unnötige Gelbsperre kassierte, war er grundsätzlich zufrieden. „Ich glaube, es war eine ordentliche Leistung von uns allen, von mir. Wir haben alles reingeworfen“, sagte der künftige Dortmunder.

Vor dem Bus gab es dann aber doch ein längeres Gespräch mit Weltmeister Benedikt Höwedes (34). Der ehemalige Top-Verteidiger, der aktuell bei der Nationalmannschaft im Teammanagement angelernt wird, unterhielt sich angeregt mit Schlotterbeck über die ganzen Szenen.

Leerer Fanblock: Gerade einmal 772 der 3500 zur Verfügung gestandenen Karten konnte der DFB an deutsche Fans verkaufen. Im Block herrschte gähnende Leere. „Warum so wenige Interesse hatten, weiß ich nicht. Vielleicht hatten sie Respekt vor den ungarischen Hooligans“, sagte Oliver Bierhoff (54) zu EXRESS.de.

„Dafür läuft es wieder bei den Heimspielen. In München waren wir ausverkauft, das Spiel in Mönchengladbach ist auch ausverkauft. Da ist schon ein Stimmungswandel zu erkennen. Aber es geht nichts über Siege.“

Probleme an der Kabinentür: Ungarns Dominik Szoboszlai (21) wollte nach dem Spiel in die deutsche Kabine, um sein Trikot mit seinem früheren Salzburger Mitspieler Karim Adeyemi (20) zu tauschen. Doch der eigens mitgebrachte DFB-Ordner versperrte dem Leipzig-Profi den Weg. „Später“, sagte er knapp.

Während drinnen die Duschen rauschten, ließ er keinen Spieler vom anderen Team rein. Der Bald-Dortmunder Adeyemi machte sich daraufhin einige Minuten später in Richtung Ungarn-Kabine auf den Weg – und tauschte dann dort.

Nachdem Adeyemi zweimal nicht im Kader war, durfte er nun in der 85. Minute aufs Feld, schoss in der Nachspielzeit klar über das Tor. „Für mich persönlich war es absolut nicht befriedigend. Und für die Mannschaft auch nicht. Wir sind hierhergekommen, um das Spiel zu gewinnen. Es hat nicht gereicht“, sagte er. „Der Auftritt von mir war nicht gut genug. Ich war sehr sauer auf mich selber. Bei der letzten Aktion kann ich vielleicht noch einen Kontakt mehr machen und dann erst schießen.“

Ungarn zeigte Herz: Beim EM-Spiel 2021 war es die Geste, über die alle sprachen. Leon Goretzka (27) schickte ein Herz Richtung Ungarn-Mob hinter dem Tor. Diesmal jubelten so die Gastgeber. Nach dem frühen Treffer formten sowohl Torschütze Zsolt Nagy (29) als auch Adam Szalai (34) mit den Fingern ein Herz. Goretzka erlebte übrigens einen überraschend ruhigen Abend. Die erwarteten Pfiffe gegen ihn blieben aus.

„Ich war da sowieso tiefenentspannt“, sagte der Bayern-Profi. „Man muss ja nochmal unterstreichen, dass nicht jeder Ungarn-Fan diese Einstellung hat. In München damals war es natürlich ein harter Kern gewesen, der dort zahlreich vertreten war. Da war sicherlich auch der eine oder andere dabei, der gepfiffen hat. Aber: Es ist schön zu sehen, dass so eine Atmosphäre wie heute bei einem Länderspiel möglich ist. Heute war es also eher positiv als negativ.“