Berater in GesprächenRonaldo plant Juve-Abschied – Verhandlungen mit Real Madrid?

von Béla Csányi (bc)

Turin/Madrid – Gibt es doch noch einen letzten sensationellen Transfer in der Karriere von Cristiano Ronaldo (36)? Vor drei Jahren schien der Wechsel zu Juventus Turin für 117 Millionen Euro der letzte in der Laufbahn des fünfmaligen Weltfußballers zu sein. Jetzt mehren sich Gerüchte um einen erneuten Tapetenwechsel im Spätherbst seiner Karriere.

  • Gerüchte um Juve-Abgang von Cristiano Ronaldo
  • Spanische Medien spekulieren über Real-Rückkehr
  • Ronaldo-Vertrag in Turin läuft noch bis 2022

Nachdem Juventus auch im dritten Anlauf mit Ronaldo in der Champions League enttäuschte und am Dienstag (9. März) im Achtelfinale am FC Porto scheiterte, könnte Ronaldo den Verein bereits ein Jahr vor Vertragsende wieder verlassen. Ein Schritt, mit dem sich angeblich beide Seiten anfreunden könnten.

Juventus Turin: Königsklassen-Plan mit Cristiano Ronaldo gescheitert

Klar ist: Juventus-Präsident Andrea Agnielli (45) hatte den Ronaldo-Transfer 2018 vor allem in die Wege geleitet, um den italienischen Serienmeister auch international zum Champion zu formen. Der Gewinn der Königsklasse war seitdem das erklärte Ziel. Juventus wollte zu einer internationalen Marke werden, veränderte bereits 2017 seinen Auftritt mit einem neuen Logo.

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Doch während der nationale Erfolg bestehen blieb, ging es in der Königsklasse bergab. Im ersten Jahr mit Ronaldo war im Viertelfinale gegen Ajax Amsterdam Schluss. In der vergangenen Spielzeit im Achtelfinale gegen Olympique Lyon.

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Bei Cristiano Ronaldo war die Enttäuschung nach dem Aus in der Champions League mit Juventus Turin am Dienstag (9. März) riesig. Das heizte auch die Wechselgerüchte an.

Und mit inzwischen 36 Jahren bleiben Cristiano Ronaldo nicht mehr viele Anläufe für seinen sechsten Titel in der Champions League. Aktuell bröckelt sogar Juves nationale Dominanz, Tabellenführer Inter Mailand hat satte zehn Punkte Vorsprung.

Zwar lieferte Tormaschine Ronaldo mit 114 Scorerpunkten in 121 Pflichtspielen zuverlässig, doch das Netto-Gehalt von 31 Millionen Euro belastet Juve zunehmend. Spanische Medien berichten übereinstimmend, dass sich Star-Berater Jorge Mendes (55) mit dem Verein einig ist: Sollte es Aussichten auf einen Ronaldo-Abgang geben, würden die Bianconeri ihm keine Steine in den Weg legen.

Spanische Medien spekulieren über Cristiano Ronaldos Comeback bei Real Madrid

Doch nicht nur die Abwanderungsgedanken, auch das mögliche Ziel von Ronaldo werden offenbar konkreter.

Die Sport-Tageszeitung „AS“ bestätigte Berichte von TV-Journalist Josep Pedrerol (55), nach denen inzwischen sogar schon Gespräche über die sensationelle Rückkehr zu Real Madrid laufen. „Cristiano will zurückkommen“, titelte das Blatt. Mendes habe bereits Kontakt zu Präsident Florentino Pérez (74) aufgenommen, um die Möglichkeit eines Wechsels abzuklopfen.

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Fünfmal triumphierte Cristiano Ronaldo mit Real Madrid in der Champions League. Am 26. Mai feierte Ronaldo seinen bislang letzten Sieg, anschließend verabschiedete er sich Richtung Turin.

Ronaldo, der in 439 Pflichtspielen 450 Treffer für die Königlichen erzielte, soll seit Monaten verstärkt in Kontakt mit alten Wegbegleitern aus Spanien stehen und sich eine zweite Etappe in Madrid als letzte Karriere-Station wünschen. Vier seiner fünf Titel als Weltfußballer holte der Portugiese mit dem Klub, mit dem er auch fünfmal die Champions League gewann.

„Die Madrilenen sehnen seine Rückkehr herbei, der Wechsel würde wie eine Bombe einschlagen“, fasst „AS“ die Stimmungslage in Madrid zusammen. Beim Abgang 2018 galt das Kapitel als abgeschlossen, doch inzwischen sei die Tür für Ronaldo wieder einen großen Spalt breit geöffnet.

Zinédine Zidane auf Rückkehr von Cristiano Ronaldo angesprochen

Trainer Zinédine Zidane (48), der am Freitag (12. März) bei einer Pressekonferenz auf die Gerüchte angesprochen wurde, reagierte diplomatisch: „Sie wissen, was er für Real Madrid bedeutet. Cristiano hat Geschichte geschrieben, er ist großartig. Aber er ist ein Spieler von Juventus und das muss ich respektieren.“

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Zinédine Zidane und Cristiano Ronaldo 2016 nach dem Gewinn der Champions League.

Dass ein Wechsel aus Turin nach Madrid kein Ding der Unmöglichkeit ist, weiß allerdings niemand besser als Zidane selbst. Er war 2001 für die damalige Rekord-Ablöse von umgerechnet 77,5 Millionen Euro aus Nord-Italien in die spanische Hauptstadt gewechselt und hatte dort bis zu seinem Karriereende 2006 gespielt. (bc)