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Bundesliga-RelegationHertha-Fiasko oder HSV-Rückkehr? Das spricht für beide Teams

Felix Magath gestikuliert wild bei einem Bundesliga-Spiel von Hertha BSC

Felix Magath, hier im Spiel gegen Stuttgart am 24. April 2022, kämpft mit vollem Einsatz um die Bundesliga-Rettung von Hertha BSC.

Die Bundesliga-Saison ist zu Ende, jetzt gibt es in der Relegation noch den Nachschlag für die Saison 2021/2022. Hertha BSC und der Hamburger SV ringen um den letzten Platz im Fußball-Oberhaus.

von Béla Csányi (bc)

Er hat es mit all seiner Erfahrung schon lange geahnt: Felix Magath (68) sprach schon früh vom Duell zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV in der Bundesliga-Relegation. Jetzt geht es für den Berliner Feuerwehrmann tatsächlich gegen seinen langjährigen Ex-Klub um alles!

Während die Hertha durch ihren verpatzten Bundesliga-Endspurt in die K.o.-Duelle um den letzten freien Platz im Oberhaus stolperte, stürmte der Hamburger SV mit einer Energieleistung auf der Zielgeraden noch in die beiden Bonusspiele um die ersehnte Erstliga-Rückkehr

Hamburger SV vor Relegation vom Bundesliga-Aufstieg überzeugt

„Wir glauben fest dran“, versicherte Torjäger Robert Glatzel (28) am Sonntag voller Überzeugung nach dem 3:2 bei Hansa Rostock, dem fünften Sieg in Serie. Damit wird auch schon klar, was das große Faustpfand des einstigen Bundesliga-Dinos ist: Die breite Brust dank der überragenden Form.

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15 Punkte aus fünf Spielen, 16:5 Tore in der entscheidenden Phase, in der schon alles nach der zum vierten Mal gescheiterten Mission Bundesliga-Rückkehr aussah. Doch der HSV ergriff die fast schon nicht mehr vorhandene Chance, nutzte die Patzer der Konkurrenz und steht nun erstmals als Zweitligist in der Relegation.

Der Hamburger SV jubelt in Rostock mit seinen Fans über den Sprung in die Bundesliga-Relegation.

Der Hamburger SV jubelte am Sonntag in Rostock (15. Mai 2022) mit seinen Fans über den Sprung in die Bundesliga-Relegation.

Dort hat der HSV bereits Erfahrung, wenn auch als Bundesliga-Vertreter. 2014 und 2015 verhinderte Hamburg über den Umweg noch den Absturz in die 2. Liga, will auf die makellose Bilanz jetzt aufbauen. Die aktuelle Form ist dabei klar aufseiten der Elf von Trainer Tim Walter (46).

Hertha BSC mit Durchhalteparolen vor Relegation gegen HSV

Ganz anders die Stimmung bei Hertha BSC: Zeitweise war die Rettung bereits zum Greifen nah, doch späte Gegentore zogen den Hauptstadt-Klub in den Abwärts-Strudel, der mit dem späten Abrutschten auf Rang 16 am letzten Bundesliga-Spieltag endete. Als Gewinn, so wie beim HSV, wird die Relegation in Berlin daher definitiv nicht gesehen.

„Unsere Mannschaft hat sich hier in Dortmund als Bundesligist präsentiert. Deshalb bin ich zuversichtlich. Gegen den Tabellendritten der Zweiten Liga haben wir berechtigte Aussichten, den Klassenverbleib zu schaffen“, klang Magath entsprechend auch deutlich verhaltener als Hamburgs Robert Glatzel. Durchhalteparolen statt Kampfansagen!

Der Trainer-Routinier hatte am Sonntag die Reise zum letzten Zweitiga-Spieltag nach Darmstadt angetreten, wo der zweite mögliche Relegations-Gegner gegen den SC Paderborn vorspielte. Weil Hamburg in Rostock aber seine Hausaufgaben machte, war der Magath-Trip ans Böllenfalltor vergebens.

Mitten auf der Tribüne musste Magath immer wieder für Erinnerungsfotos und Selfies herhalten, das mitgebrachte Notizheft wird für die HSV-Duelle keine Erkenntnisse bringen. Sein Co-Trainer Mark Fotheringham (38) hatte dagegen den richtigen Riecher und war zur Beobachtung nach Rostock gereist.

Relegation: Bilanz macht Hertha Hoffnung gegen den HSV

Nur ein mageres Pünktchen aus den vergangenen drei Spielen, immer mit einem entscheidenden Gegentor nach der 80. Minute. Kein Wunder, dass die Hertha vor der Extrarunde für den Klassenerhalt zittert. Zumal der bislang einzige Relegations-Anlauf bereits im Fiasko geendet war: Im Skandal-Spiel in Düsseldorf mit anschließendem Gerichts-Zoff um den Sieg am Grünen Tisch stieg die Hertha 2012 dramatisch ab.

Hoffnung macht dennoch die Vormachtstellung der Bundesliga in der Relegation: Von 13 Anläufen gingen zehn an die klassenhöheren Teams. Auch der direkte Vergleich spricht klar für die Berliner, die aus den jüngsten zehn Spielen gegen den HSV acht Siege holte und nur zwei Niederlagen einstecken musste. Abseits der Historie fehlen dem Magath-Team derzeit allerdings die Argumente.

Aufstieg oder Rettung, Bundesligist oder Zweitligist: Die Entscheidung über den 18. Erstliga-Vertreter der Saison 2022/2023 fällt am Donnerstag (19. Mai, 20.30 Uhr/Sky & Sat.1) und Montag (23. Mai, 20.30 Uhr/Sky & Sat.1) in Berlin und Hamburg. In ersten Prognosen sahen die Wettanbieter übrigens Hertha als Favoriten vorne.