BundesligaKlassenerhalt, Relegation, Abstieg: Die große EXPRESS.de-Prognose für den Abstiegskampf

Oliver Kempf steckt aktuell mit der Hertha im Abstiegskampf.

Marc-Oliver Kempf, hier nach der 1:4-Niederlage im Derby gegen Union Berlin (9. April 2022), steckt mit Hertha BSC tief im Bundesliga-Abstiegskampf.

Fünf Spieltage vor Schluss kämpfen aktuell vor allem sechs Teams um den Klassenerhalt in der Bundesliga. EXPRESS.de gibt eine Prognose ab, wer die Klasse hält und für wen es aller Voraussicht nach nicht reichen wird.

von Felix Rasten (fr)

Das Meisterrennen der Bundesliga hat der FC Bayern München so gut wie entschieden, dafür geht es weiter unten noch richtig zur Sache: Fünf Spieltage vor Schluss geht es im Abstiegskampf in der Bundesliga heiß her. Rechnerisch gerettet sind auch Eintracht Frankfurt (39 Punkte), Mainz (38), Gladbach (37) und Bochum (36) noch nicht. Doch ab Platz 13 (Wolfsburg, 34 Punkte) wird es so richtig knifflig.

Aktuell kämpfen noch sechs Teams um die Plätze 13 bis 18 im Keller der Bundesliga-Tabelle. In dieser Sechser-Konstellation hat der VfL Wolfsburg mit acht Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz, die beste Ausgangslage. Für Greuther Fürth sieht es derweil weiter schlecht aus im Kampf um den Klassenerhalt. Bei manchen Klubs wird es ein Zittern bis zum letzten Spieltag.

EXPRESS.de hat den Abstiegskampf unter die Lupe genommen und eine Prognose abgegeben, wer sich in der besten deutschen Spielklasse halten kann, wer in der Relegation noch zittern muss und für wen es direkt runter in die 2. Bundesliga geht.

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Platz 13: VfL Wolfsburg (34 Punkte, 33:45 Tore, Torverhältnis: -12)

Restprogramm: Dortmund (A), Mainz (H), Stuttgart (A), Köln (A), Bayern (H) Unter Trainer Florian Kohfeldt (39) haben die Wolfsburger aus den vergangenen fünf Spielen nur sechs Punkte geholt. Das Restprogramm beinhaltet zwei echte Brocken: Es warten noch der FC Bayern München und Borussia Dortmund auf die Wölfe. Keine leichten Aufgaben, andererseits hat der VfL ein ordentliches Polster nach unten: Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Damit hat der Klub aus der Autostadt die komfortabelste Ausgangslage. Klar ist aber auch: Die Duelle mit Mainz und Stuttgart sind Schlüsselspiele, dort müssen zwingend Punkte her. Prognose: Der VfL Wolfsburg wird sich am Ende auf seine individuelle Qualität verlassen können und den direkten Klassenerhalt schaffen.

Platz 14: FC Augsburg (32 Punkte, 34:46 Tore, Torverhältnis: -12)

Restprogramm: Hertha (H), Bochum (A), Köln (H), Leipzig (A), Fürth (H) Die Augsburger erleben momentan einen Aufwärtstrend. Am vergangenen Spieltag schlugen sie sich mehr als wacker gegen den großen FC Bayern, unterlagen knapp mit 0:1. Zuvor gab es drei Siege aus vier Spielen sowie auch noch ein achtbares 1:1 gegen den BVB. Die Elf von Markus Weinzierl (47) hat zudem auf dem Papier das wohl machbarste Restprogramm. In den letzten fünf Partien geht es unter anderem gegen die kriselnde Hertha, Aufsteiger Bochum und Tabellen-Schlusslicht Fürth. Prognose: Der FC Augsburg hat sich stabilisiert, wird im Saison-Endspurt die nötigen Punkte einfahren und am Ende den direkten Klassenerhalt feiern.

Platz 15: VfB Stuttgart (27 Punkte, 36:53 Tore, Torverhältnis: -17)

Restprogramm: Mainz (A), Hertha (A), Wolfsburg (H), Bayern (A), Köln (H) Die Stuttgarter zeigten in den vergangenen Spielen spielerisch durchaus solide Leistungen, doch am Ende fehlte vor allem in der Offensive die nötige Effektivität und auch das Quäntchen Glück. Die Lage ist zweifelsohne prekär: Nur einen Punkt rangieren die Stuttgarter vor einem direkten Abstiegsplatz. Zuletzt gab es eine bittere 0:2-Niederlage gegen den BVB. Allerdings kommen mit Mainz, Hertha und Wolfsburg nun drei Gegner auf Augenhöhe. Gute Nachrichten für Coach Pellegrino Matarazzo (44): Nach überstandener Corona-Infektion kann er wieder auf Angreifer Sasa Kalajdzic (24) setzen. Prognose: Vor allem die kommenden drei Liga-Duelle werden für Stuttgart entscheidend sein. Am Ende wird es für den VfB knapp zum direkten Klassenerhalt reichen.

Konstantinos Mavropanos schlägt enttäuscht die Arme hinter dem Kopf zusammen

Konstantinos Mavropanos nach der 0:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund (8. April 2022).

Platz 16: DSC Arminia Bielefeld (26 Punkte, 23:43 Tore, Torverhältnis: -20)

Restprogramm: Bayern (H), Köln (A), Hertha (H), Bochum (A), Leipzig (H) Für die Bielefelder wird es ein Zittern bis zum bitteren Ende. Aus den vergangenen zehn Partien nahmen die Ostwestfalen nur fünf Zähler mit – eine mehr als dürftige Bilanz und die schlechteste aller Keller-Kinder. 23 erzielte Tore ist der schlechteste Wert aller Bundesligisten – und zu allem Überfluss warten im Restprogramm noch die Bayern und Leipzig sowie ein Auswärtsspiel bei starken Kölnern. Wegweisend dürfte daher das Duell mit der Krisen-Hertha am 32. Spieltag sein. Ob Cédric Brunner (28) nach seinem üblen Kopf-Crash im Spiel gegen Wolfsburg wieder dabei sein kann, bleibt abzuwarten. Vereins-Legende und Publikumsliebling Fabian Klos (34) hatte zuvor bereits das Saison-Aus ereilt. Prognose: Der Trend der vergangenen Wochen verheißt nichts Gutes. Das Happy End wird es nicht geben: Bielefeld wird den bitteren Gang in Liga zwei antreten müssen.

Platz 17: Hertha BSC (26 Punkte, 31:66 Tore, Torverhältnis: -35)

Restprogramm: Augsburg (A), Stuttgart (H), Bielefeld (A), Mainz (H), Dortmund (A) Bei der Hertha macht die aktuelle Form wenig Hoffnung. Aus den vergangenen zehn Spielen holten die Hauptstädter nur vier magere Punkte. Der Trainerwechsel zu Felix Magath (68) hat bislang noch nicht den erhofften Effekt gebracht, es gab zwar einen überraschenden Sieg gegen Hoffenheim, aber auch eine herbe Derby-Demütigung gegen Union. Pluspunkt Hertha: Das Restprogramm gestaltet sich – mit Ausnahme des BVB-Gastspiels – als durchaus machbar. Die Hertha kann in den anstehenden Duellen mit Augsburg, Stuttgart und Bielefeld den direkten Konkurrenten zudem so richtig wehtun. Prognose: Für Magaths Team wird es zweifelsohne ganz, ganz eng – der Trainerfuchs wird Hertha BSC jedoch in die Relegation hieven.

Felix Magath steht an der Seitenlinie

Felix Magath vor seinem ersten Heimspiel als Trainer von Hertha BSC Berlin am 9. April 2022.

Platz 18: SpVgg Greuther Fürth (16 Punkte, 24:72 Tore, Torverhältnis: -48)

Restprogramm: Hoffenheim (A), Leverkusen (H), Union (A), Dortmund (H), Augsburg (A) Für Greuther Fürth war es nur eine Saison zum Reinschnuppern. Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz. Zwar ist das Wunder rechnerisch noch möglich, doch in den letzten fünf Spielen warten ungemein starke Gegner. Der Trost für das Kleeblatt: In der Rückrunde spielte das Team von Stefan Leitl (44) durchaus mit, sorgte sogar für das eine oder andere Ausrufezeichen. Prognose: Greuther Fürth steigt in die 2. Bundesliga ab.