Dortmunder HeldenWas machen die Champions-League-Sieger von 1997 heute?

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Die Dortmunder feiern den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

München/Dortmund – Können Sie sich noch erinnern?

Als Lars Ricken in der 70. Minute des Champions-League-Finals 1997 zwischen Borussia Dortmund und Juventus Turin eingewechselt wurde, hatte er 16 Sekunden später seinen ersten Ballkontakt.

Der damals 20-Jährige erzielte mit jenem Ballkontakt den 3:1 Siegtreffer gegen die Italiener. Nach einem schönen Pass von Andreas Möller, lupfte Ricken den Ball aus circa 20 Metern über Angelo Peruzzi ins Tor. Es war das schnellste Tor eines Einwechselspielers in der Champions-League-Geschichte.

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Riedle-Tore der Dosenöffner

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Karl-Heinz Riedle brachte die Dortmunder mit zwei Treffern auf Kurs.

Zuvor brachte Karl-Heinz Riedle die Dortmunder mit 2:0 in Führung (29./34.). In der zweiten Halbzeit erzielte der zur Halbzeit gekommene Alessandro del Piero nach einer Flanke von Alen Boksic den Anschlusstreffer (65.). Doch die Dortmunder konnten in Person von Lars Ricken nur sechs Minuten später wieder auf eine zwei-Tore-Führung erhöhen.

Für Borussia Dortmund war es logischerweise der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Durch den Erfolg in der Königsklasse durften sie auch am Weltpokal teilnehmen (heute Klub-WM), welchen sie im selben Jahr auch gewannen. Der internationale Sportjournalisten-Verband AIPS wählte Borussia Dortmund daraufhin zur Welt-Mannschaft des Jahres 1997.

Und wie ging es danach für die Dortmunder Helden weiter?

Stefan Klos

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Stefan Klos war ein starker Rückhalt und verpasste kein Spiel in der Saison 1996/97.

Der Torhüter der Dortmunder war ein Starker Rückhalt und verpasste in der Saison 1996/97 kein einziges Spiel. In seinen acht Jahren bei Borussia Dortmund (1990 bis 1998) absolvierte er 254 Partien für die Schwarz-Gelben. 1998 wechselte er dann zu den Glasgow Rangers, wo er 2007 nach einigen Verletzungen seine Karriere beendete.

Von 2013 bis 2016 war er drei Jahre lang Kassenprüfer bei Borussia Dortmund. Mittlerweile habe er Abstand zum Fußball genommen und auch keine Ambitionen auf einen Trainerjob oder ähnliches, wie in einem Interview mit dem deutschen Onlineportal „spox.com“ verrät.

Jürgen Kohler

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Kohler trainiert mittlerweile den Mittelrheinligisten VfL Alfter.

Jürgen Kohler wechselte 1995 vom späteren Champions-League-Finalgegner Juventus zu Borussia Dortmund. Mit den Westfalen gewann er insgesamt zwei Meisterschaften, einmal die Champions League und einmal den Weltpokal. 202 absolvierte er im UEFA-Cup-Finale gegen Feyenord Rotterdam (Endstand 2:3) sein letztes Spiel in der Karriere. Besonders tragisch: in der 31. Minute sah er wegen einer Notbremse die Rote Karte.

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Matthias Sammer spielte in Dortmund als Libero. Und das auch sehr erfolgreich.

Nach seiner Spielerkarriere fing er an, als Trainer zu arbeiten. Seine prominenteste Trainer-Station war der MSV Duisburg (2005 bis 2006). Danach trainierte er nur noch unterklassige Vereine. Seit Anfang der Saison 2016/17 trainiert er den Mittelrheinligisten VfL Alfter.

Matthias Sammer

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Sammer war bis Juli 2016 Sportvorstand beim FC Bayern München.

Der gebürtige Dresdner Sammer kam 1993 von Inter Mailand nach Dortmund und spielte dort die letzten fünf Jahre seiner Karriere. Dort spielte er dann auch erstmals als Libero und tat dies auch sehr erfolgreich. Auch er wurde zweimal Meister und jeweils einmal Champions-League- und Weltpokalsieger. Ein Jahr nach dem Sieg gegen Turin beendete er aufgrund einer bakteriellen Infektion seine Karriere.

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Martin Kree hatte den härtesten Schuss der Bundesliga.

Im Jahr 2000, wurde er nach erwerben der Trainerlizenz Trainer von Borussia Dortmund. Die Anfangszeit war sehr erfolgreich. 2002 wurde er Meister und kam ins Finale des UEFA-Cups. In den Folgejahren rutschte er mit der Borussia immer weiter nach unten und so entschied man sich die Zusammenarbeit zu beenden. Zuletzt war er Sportvorstand beim FC Bayern München, wo er im Juli 2016 jedoch um die sofortige Auflösung des Vertrags bat.

Martin Kree

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Kree (r.) ist heute Mitglied im Aufsichtsrat vom VfL Bochum.

Martin Kree wechselte 1994 zur Borussia und gewann in seinen ersten drei Jahren vier Titel. Der Abwehrspieler war für seinen harten Schuss bekannt und kann dies auch beweisen. In seiner Zeit beim VfL Bochum wurde ein Schuss mit 137 km/h gemessen. 1998 beendete er nach 81 Bundesliga-Spielen für Borussia Dortmund seine Karriere.

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Stefan Reuter (r.) konnte mit dem BVB ganze acht Titel feiern.

Im Anschluss an seine Karriere arbeitete Kree in Köln bei einer Liechtensteiner Marketinagentur. 2004 eröffnete er ein IT-Schulungscenter und war in der Computerbranche tätig. Seit 2012 ist er Mitglied im Aufsichtsrat von seinem ehemaligen Arbeitgeber und Zweitliga-Klub VfL Bochum.

Stefan Reuter

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Seit 2012 ist Reuter Geschäftsführer Sport beim FC Augsburg.

Reuter bestritt schon mit 17 Jahren sein erstes Profi-Spiel, damals noch in Diensten des 1. FC Nürnberg. Genau wie Jürgen Kohler und Matthias Sammer kam er von Juventus Turin nach Dortmund. Im Westfalenstadion spielte er ganze zwölf Jahre (1992 bis 2004) und gewann insgesamt acht Titel. 2004 entschloss er sich die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.

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Jürgen Kohler feiert den größten Erfolg seiner Karriere.

2006 wurde er bei 1860 München Geschäftsführer für den Bereich Sport.2009 wurde das Engagement aufgrund von Differenzen zwischen ihm und der Vereinsführung beendet. Ende 2012 wurde er dann Geschäftsführer Sport beim FC Augsburg. Seinen ursprünglich bis 2015 laufenden Vertrag, verlängerte er bis 2020.

Jörg Heinrich

Heinrich hat in seiner Karriere insgesamt zwölfmal den Verein gewechselt. Bei Borussia Dortmund spielte er von 1996 bis 1998 und von 2000 bis 2003. 1998 wechselte er von Borussia Dortmund zum AC Florenz. 25 Millionen Mark legten die Italiener für den damaligen Nationalspieler auf den Tisch. Damals war es die höchste Ablösesumme, die je für einen deutschen Spieler bezahlt wurde. Im Dezember 2005 beendete er bei Union Berlin seine aktive Laufbahn.

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Betreibt heute ein Sportartikelgeschäft: Jörg Heinrich (l.).

Direkt im Anschluss daran war er bis 2007 Sportdirektor bei den Eisernen. 2012 schloss er die Ausbildung zum Fußballlehrer erfolgreich ab und war von 2013 bis 2015 Trainer beim BSC Rathenow 1994. Es folgte ein kurzes Intermezzo bei FSV 63 Luckenwalde (2015 bis 2016). Heute betreibt er ein Sportartikelgeschäft mit Filialen in Berlin und Rathenow.

Paul Lambert

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Paul Lambert spielte nur eine Saison bei Borussia Dortmund.

1996 kam Paul Lambert vom FC Motherwell nach Dortmund. Nach nur einem, aber durchaus erfolgreichen Jahr verließ der heute 47-Jährige die Schwarz-Gelben wieder und wechselte zum schottischen Traditionsclub Celtic Glasgow. In sieben Jahren bei den Briten, holte er sieben Titel und wurde 2002 zu Schottlands Fußballer des Jahres gewählt. 2006 beendete er seine Karriere in Schottlands zweiter Liga beim FC Livingston.

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Heute trainiert Lambert die Wolverhampton Wanderers in der zweiten englischen Liga.

Lambert startete eine Trainer-Karriere und heuerte 2009 bei seinem ersten großen Club an. Bis 2012 war er Trainer von Norwich City, ehe danach bis 2015 bei Aston Villa coachte. Von 2015 bis 2016 war er Trainer der Blackburn Rovers. Seit November 2016 steht er bei den Wolverhampton Wanderers unter Vertrag.

Paulo Sousa

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Paulo Sousa kam vor der Saison vom Champions-League-Sieger Juventus Turin.

1996 kam Paulo Sousa vom Champions-League-Sieger Juventus Turin und gewann in seiner ersten Saison mit Dortmund gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber erneut die Königsklasse. Aufgrund von schwachen Leistungen und Verletzungen wechselte er Ende 1997 zu Inter Mailand, wo er ebenfalls anderthalb Jahre blieb. 2002 beendete er in Diensten von Espanyol Barcelona seine Karriere.

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Sousa trainiert den AC Florenz in der ersten italienischen Liga.

Wie Paul Lambert arbeitet Sousa heute als Trainer. Nach seiner aktiven Laufbahn trainierte er unter anderem Leicester City, Maccabi Tel Aviv und den FC Basel. Auffällig ist, dass Sousa fast nie länger als ein Jahr bei einem Klub arbeitete. Seit 2015 coacht er die Mannschaft des AC Florenz.

Andreas Möller

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Andreas Möller im Halbfinale der Königsklasse gegen Manchester United.

Andreas Möller kam, wie einige seiner damaligen Kollegen, von Juventus Turin zu Borussia Dortmund. Von 1994 bis 2000 spielte er das zweite Mal für die Schwarz-Gelben. Zuvor war er von 1988 bis 1990 im Ruhrpott aktiv. Im Sommer 2000 wechselte er dann für drei Jahre zum Erzrivalen Schalke 04 und beendete 2004 nach einem bei Eintracht Frankfurt seine Karriere.

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Andreas Möller ist heute Co-Trainer bei der ungarischen Nationalmannschaft.

Im Anschluss an seine Karriere absolvierte Möller den Fußballlehrschein an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Nach einem Praktikum im Januar 2007 bei Juventus Turin, ging er im Sommer für ein Jahr zu Viktoria Aschaffenburg und von 2008 bis 2011 arbeitete er als Manager bei den Kickers Offenbach. Seit Oktober 2015 ist er Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft an der Seite von Bernd Storck.

Karl-Heinz Riedle

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Karl-Heinz Rielde (r.) bei der Präsentation der Champions-League-Trophäe.

Der deutsche Nationalspieler war seinerzeit der teuerste Spieler der je in die Bundesliga geholt wurde. Mit seinen zwei Final-Toren hat der 1993 von Lazio Rom gekommene Riedle den Dortmunder Sieg in die Wege geleitet. Es war gleichzeitig sein letztes Spiel für die Borussia, denn im Sommer 1997 wagte er erneut den Schritt ins Ausland. Diesmal ging es für ihn zum FC Liverpool. In den zwei Jahren bei den Reds konnte er sich nie wirklich durchsetzen und entschied sich zur Saison 1999/00 zum FC Fulham zu gehen und dort im Sommer 2001 seine Karriere zu beenden.

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Riedle ist heute internationaler Markenbotschafter von Borussia Dortmund.

Nach seiner aktiven Laufbahn, war er bis zum Frühjahr 2007 Sportchef bei den Grasshoppers Zürich. Nebenbei besitzt er ein Kinder-Fußball-Camp und ein 4-Sterne-Hotel in Oberstaufen und eine Sport- und Eventagentur. Im November 2014 wurde Riedle internationaler Markenbotschafter für Borussia Dortmund und ist dies bis heute.

Stéphane Chapuisat

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Schoss für den BVB insgesamt 123 Tore: Stéphane Chapuisat.

Stéphan Chapuisat kam 1991 von Bayer 05 Uerdingen zu Borussia Dortmund. Dort erzielte in sieben Jahren beim BVB stolze 123 Tore und gewann sechs Titel. Im Sommer 1999 zog es den Schweizer dann wieder zurück in die Heimat zu den Grasshoppers Zürich. Zum Ende der Saison 2005/06 beendete er bei FC Lausanne-Sport seine Laufbahn als Spieler.

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Chapuisat ist heute Stürmertrainer, Chefscout und Technischer Leiter bei den Young Boys Bern.

Nach seiner Karriere wurde der Schweizer 2007 von der FIFA und der Stiftung SOS Kinderdorf zum „FIFA-Botschafter für SOS-Kinderdörfer“ ernannt. Zwischenzeitlich war er Präsident von Lausanne-Sport. Seit 2008 steht er beim BSC Young Boys als Technischer Leiter, Stürmertrainer und Chefscout unter Vertrag.

Heiko Herrlich

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Heiko Herrlich war der teuerste Transfer innerhalb der Bundesliga.

1995 ging Heiko Herrlich von Borussia zu Borussia. Nach einigem Theater mit den Gladbachern, wechselte er für elf Millionen Euro nach Dortmund. Bis 2004 stand er beim BVB unter Vertrag, wurde jedoch aufgrund immer wiederkehrender Verletzungen nie zum Stammspieler. Im Herbst 2000 wurde bei ihm ein bösartiger Hirntumor festgestellt. Er wurde wieder gesund, konnte jedoch nie an seine Leistungen vor der Krankheit anknüpfen. 2004 ist er dann als Spieler zurückgetreten.

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Herrlich hat die Chance mit Jahn Regensburg in die zweite Bundesliga aufzusteigen.

2005 erlangte Herrlich die DFB-Trainerlizenz und trainierte im Anschluss einige Jugendmannschaften bei Borussia Dortmund und dem DFB. Von 2009 bis 2010 war er für sechs Monate Trainer beim VfL Bochum. Seit Dezember 2015 leitet er die Geschicke des SSV Jahn Regensburg. Nach dem Drittliga-Aufstieg 2016, schaffte er dieses Jahr die Relegation zur 2. Bundesliga.

Lars Ricken

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Lars Ricken wurde mit erst 20 Jahren schon Champions-League-Sieger.

Der Torschütze zum 3:1-Sieg im Champions-League-Finale gegen Juventus Turin  blieb die gesamte Karriere bei Borussia Dortmund. Mit 17 Jahren war er bereits Bestandteil des Dortmunder Kaders und erzielte zu Beginn seiner Karriere mehrere wichtige Tore. Doch Ricken konnte seine starken Leistungen der ersten Jahre nicht bestätigen und wurde zwischenzeitlich sogar aussortiert. 2007 musste er dann in die Zweitvertretung der Dortmunder und beschloss im Februar 2009 zurückzutreten.

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Ricken ist heute Nachwuchskoordinator bei Borussia Dortmund.

Anschließend war er bis 2011 beim Pay-TV-Sender Sky als Experte bei Bundesliga- und Europa-League-Spielen unterwegs. Zudem ist er seit 2008 Nachwuchskoordinator bei den Schwarz-Gelben und hat einen Vertrag bis 2021.

Michael Zorc

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Michael Zorc wurde sein Stammplatz durch Paulo Sousa streitig gemacht.

Genau wie Ricken war Michael Zorc seine ganze Karriere beim BVB. In 17 Jahren Borussia Dortmund holte er acht Titel und schoss im Weltpokal-Finale das wegweisende 1:0. Insgesamt stand er in 572 Partien auf dem Platz und hat 159-mal eingenetzt. Er war jahrelang unumstrittener Stammspieler und erst, als die Dortmunder Paulo Sousa von Juventus Turin im Sommer 1996 verpflichteten, sanken seine Einsatzzeiten immer weiter. 1998 verkündete er dann seinen Rücktritt als Spieler.

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Michael Zorc ist seit 1998 Sportdirektor bei Borussia Dortmund.

Direkt im Anschluss daran übernahm Zorc den Posten des Sportlichen Leiters. Nächste Jahr ist er dann 20 Jahre im Amt. Sein Vertrag läuft noch bis 2019.

Ottmar Hitzfeld

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Ottmar Hitzfeld gewann mit Dortmund das erste Mal die Champions-League.

Ottmar Hitzfeld kam 1991 von den Grasshoppers Zürich nach Dortmund. Mit den Westfalen wurde der Trainer zweimal Deutscher Meister, einmal die Champions League und den Weltpokal. Dazu kommen zwei Supercups. Nach dem Gewinn der Champions League 1997 trat Hitzfeld als Trainer zurück und wurde für ein Jahr Sportdirektor.

2014 beendete er seine Karriere als Trainer nach einem Engagement als Schweizer Nationaltrainer. Seit 2004 ist er beim Pay-TV-Sender Sky als Experte tätig, mit einem Jahr Unterbrechung. 

(tsc)

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