Bayer Leverkusen muss noch nach dem 2. Bundesliga-Spieltag einen neuen Trainer suchen. Kandidaten gibt es auf den ersten Blick einige, aber noch keinen klaren Favoriten.
Aus für ten HagProminente Nachfolge-Kandidaten bei Bayer
Aktualisiert01.09.2025, 14:02
Es war ein Knall, wie ihn die Bundesliga in dieser Form so noch nie erlebt hat! Gerade mal zwei Spiele hielt sich Erik ten Hag (55) als neuer Trainer von Bayer Leverkusen im Sattel, dann zogen die Verantwortlichen um Simon Rolfes (43) und Fernando Carro (61) auch schon die Reißleine.
Die schnellste Trainer-Entlassung in 63 Bundesliga-Spielzeiten wirft in Leverkusen nicht nur die drängende Frage nach den Versäumnissen der Klub-Bosse auf, sondern auch die nach dem passenden Nachfolger für den krachend gescheiterten Niederländer.
Trainer-Machtwort von Fernando Carro in Leverkusen?
Im Sommer waren schließlich auch mehrere andere Trainer beim Meister von 2024 gehandelt worden, ehe schließlich ten Hag mit der Umbruchs-Mission betraut wurde. Laut Sky vor allem auf Wunsch von Sport-Geschäftsführer Rolfes, während CEO Carro bis zuletzt Zweifel bekundet haben soll.
Setzt sich Carro daher nun bei der gemeinsamen Nachfolger-Suche durch? Es ist kein Geheimnis, dass der Spanier von den Qualitäten seiner Landsleute überzeugt ist, Cesc Fabregas (38) galt lange als Kandidat auf die Nachfolge von Weltmeister-Kollege Xabi Alonso (43), wurde von seinem aktuellen Klub Como 1907 aber nicht freigegeben.
Ein ähnlicher Stratege auf dem Platz war der aktuell vereinslose Xavi (45), der vor der Verpflichtung von ten Hag ebenfalls Thema in Leverkusen war. Wird das jetzt wieder heiß? Verfügbar wäre der frühere Weltklasse-Spieler, ein Einsteigen in einer ihm unbekannten Liga in dieser komplizierten Situation wäre allerdings eine riskante Mission.
Laut „fussballtransfers.com“ soll es sogar schon vor dem endgültigen Aus von ten Hag erste Gespräche zwischen Bayer und dem früheren BVB-Trainer Edin Terzic (42) gegeben haben. Seit dem Aus in Dortmund zum Ende der Saison 2023/2024 ist der Pokalsieger-Coach von 2021 ohne Job.

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Edin Terzic trainierte in der Bundesliga zweimal Borussia Dortmund, holte 2021 den Pokal und verpasste 2023 haarscharf die Meisterschaft.
Ebenfalls ablösefrei – und mit mehr Bundesliga-Erfahrung ausgestattet – wären der im März in Leipzig entlassene Marco Rose (48) sowie Roger Schmidt (58). Letzterer hatte die Werkself bereits von 2014 bis 2017 für knapp drei Jahre trainiert.
Rose steht für Vollgas-Fußball und hohe Intensität, hatte in Leipzig aber Probleme dabei, die Mannschaft spielerisch zu entwickeln. Eine Facette des Spiels, die den Verantwortlichen in Leverkusen sehr wichtig ist. Der komplizierte Zeitpunkt des Trainerwechsels dürfte von den handelnden Personen allerdings auch Kompromissfähigkeit erfordern.
Roger Schmidt ist am Montag auf den Tag genau ein Jahr ohne Verein, seine nach dem Aus bei Benfica Lissabon angekündigte ausgedehnte Pause dürfte damit mehr als ausgeschöpft sein.
Aktuell wird der frühere Bayer-Trainer schon in der Türkei bei Fenerbahce Istanbul als Nachfolger von José Mourinho (62) – der nun wiederum für Leverkusen verfügbar wäre – gehandelt. Grätscht Rolfes beim alten Bekannten, unter dem er selbst sein letztes Jahr als Profi spielte, jetzt dazwischen?
Weitere aktuell vereinslose Kandidaten, die im Frühjahr angeblich schon auf dem Leverkusener Wunschzettel gestanden haben sollen: der frühere Mainzer Bundesliga-Trainer Kasper Hjulmand (53) und der langjährige Bayern-Verteidiger Martín Demichelis (44).
Hjulmand führte Dänemark bei der EM 2021 ins Halbfinale, ließ dabei das auch von der Bayer-Führung bevorzugte System mit Dreierkette spielen. Demichelis, auch schon mal als Bayern-Trainer gehandelt, war bei CF Monterrey in Mexiko gescheitert und musste im Mai nach einer enttäuschenden Spielzeit seinen Hut nehmen.