Leverkusen – Wenn es um Wappentiere geht, ist der Löwe auch im Fußball das mit Abstand beliebteste. 1860 München, Eintracht Braunschweig, ja sogar die Englische Nationalmannschaft ‒ allesamt nutzen sie die Raubkatze auf ihren Logos, auf unterschiedlichste Art und Weise. Das vielleicht bekannteste Löwenwappen des deutschen Fußballs, das von Bayer 04 Leverkusen, ist aber offenbar so beliebt, dass es internationale Nachahmer gibt, die das Emblem nahezu dreist kopieren.
- Bayer Leverkusen postet Bild von Wappen-Plagiat
- Amateurklub Vihar Slavyanovo übernahm Logo nahezu identisch
- Fans finden weitere Nachahmer
Auf einen davon wurde der Werksklub nun aufmerksam. In den sozialen Medien teilte der Bundesliga-Verein am Donnerstag (8. April) eine Gegenüberstellung des eigenen Vereinswappens und dessen eines bulgarischen Amateurklubs. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar ‒ und sorgt online für Lacher.
Bayer Leverkusen: Bulgarischer Klub Vihar Slavyanovo klaute Vereinslogo
Denn der Drittligist Vihar Slavyanovo gab sich offensichtlich nicht einmal wirklich Mühe, die Kopie subtil zu gestalten. Die Form des Wappens ist identisch, lediglich Liniendicke und Farbgebung sind leicht verändert. Zudem sind selbstverständlich die Schriftzüge verändert.
So steht im zentralen Kreis des Logos statt des Bayer-Kreuzes in gleicher Weise „Vihar” in kyrillischer Schrift, ebenso ist darunter nicht „Leverkusen”, sondern „Slavyanovo” zu lesen. Der Bundesligist nahm das in seinem Posting mit einem lachenden Smiley zur Kenntnis. Auch das Gründungsjahr ist mit 1921 anders als beim Werksklub, der bekanntermaßen bereits seit 1904 besteht.
Das Logo schein derweil nicht die einzige Parallele Slavyanovos zu Bayer 04 zu sein: Wie Fans in den Kommentaren mit einem Augenzwinkern feststellten, befindet sich Vihar in der dritten bulgarischen Liga auf dem zweiten Platz ‒ wie auch „Vizekusen” in der Vergangenheit so häufig.
Deutscher Amateurklub VfB Goldenstädt kopierte Bayer-Logo ebenfalls
Doch die Bulgaren sind nicht die Einzigen, die sich gegenüber Leverkusen des Wappen-Plagiats schuldig gemacht haben. So wiesen Fans auf einen weiteren Klub hin, der das Löwen-Logo für sich nutzt.
Beim Kreisoberligisten VfB Goldenstädt aus Mecklenburg-Vorpommern, gegründet 1992, ist zwar alles in Schwarz und Gelb gehalten und auch die Löwen sind ein wenig anders gezeichnet, dass sich bei dem Logo jedoch eindeutig beim Leverkusener Verein bedient wurde, ist klar.
Bayer Leverkusen: Das bedeutet das Löwen-Logo
So oft das Wappen der Rheinländer auch kopiert wird, so sehr steht die Bedeutung doch in direkter Verbindung mit dem Klub und der Region. Denn das Logo mit den Löwen wurde 1996 im Rahmen der Umwandlung in eine Fußball-GmbH extra für den Verein neu gestaltet.
Im neo-heraldischen Stil gehalten ist einer der Löwen wohl dem einstigen Wappen der Farbenfabriken Bayers entlehnt, der andere symbolisiert den Löwen des Bergischen Landes. Eine alternative Theorie besagt sogar, beide Raubtiere repräsentierten Kinder des Bergischen Landes.
Die Bedeutung wird den Plagiatoren aus Bulgarien und Mecklenburg-Vorpommern herzlich egal gewesen sein. Konsequenzen scheinen die Amateurklubs allerdings nicht befürchten zu müssen. Im Fall von Vihar schickte der Bundesligist über seine Social-Media-Accounts „Viele Grüße an unsere bulgarischen Freunde”.
