Es sind emotionale Worte, mit denen Ron-Robert Zieler seinen Wechsel zum 1. FC Köln erklärt. Nicht nur sportliche Gründe gaben den Ausschlag.
Emotionaler Abschied von 96Zieler erklärt FC-Wechsel: „Perspektive für die Zeit nach der aktiven Karriere“
Der 1. FC Köln hat einen neuen Ersatztorwart gefunden – und setzt dabei auf einen prominenten Namen: Ron-Robert Zieler (36) kehrt zurück ans Geißbockheim.
Für den Bundesliga-Aufsteiger eine perfekte Lösung – war Zieler doch in der abgelaufenen Spielzeit einer der besten Torhüter der 2. Bundesliga. Doch warum hat sich Zieler dafür entschieden, zu einem Klub zu wechseln, bei dem er nur als Nummer zwei eingeplant ist?
Zieler macht beim FC Management-Ausbildung
In einem emotionalen Instagram-Statement erläuterte der gebürtige Kölner seine Beweggründe – und verabschiedete sich von den Hannover-Fans.
Es falle ihm unheimlich schwer, diese Zeilen zu schreiben, begann Zieler seinen Post: „Mein Plan war immer, mit Hannover 96 unseren gemeinsamen großen Traum zu verwirklichen – den Aufstieg in die Bundesliga. Ich wollte hier meine Karriere beenden und den Verein danach in neuer Rolle weiter unterstützen. Doch manchmal verläuft das Leben anders, als man es plant.“
Hannover sei zu seinem Zuhause geworden, doch auch Köln sei Heimat für ihn, so Zieler. „Beides gehört zu mir. Trotzdem ist mir diese Entscheidung extrem schwergefallen“, erklärte der Routinier.
Doch warum der Wechsel zurück an den Rhein? Zieler machte deutlich, dass er offenbar daran zweifelte, in den Planungen der 96er noch eine große Rolle zu spielen: „Das gehört im Fußball dazu, das respektiere ich. In den Gesprächen habe ich deutlich gespürt, dass meine Rolle in diesem neuen Kapitel nicht mehr die gleiche sein und das sogar ein Problem werden könnte. Eine Belastung für den Neuanfang und damit für den Klub. Das wollte ich nicht, dafür bedeutet mit 96 zu viel.“
Es wird gemunkelt, dass der neue Trainer Christian Titz (54) Zieler nicht mehr zwingend als Stammtorwart sah. Zudem sei „der 1. FC Köln wie Hannover 96 nicht irgendein Klub für mich. Köln ist ebenfalls Herz und Familie“. Beim FC spielte Zieler bereits in der Jugend, kehrte zwischenzeitlich als Profi schon mal zurück.
Doch hinter Zielers Entscheidung steckt noch mehr: Der 1. FC Köln habe ihm – offenbar anders als Hannover – eine „klare Perspektive für die Zeit nach der aktiven Karriere“ aufgezeigt.
Zieler ging ins Detail: „Ich werde die Mannschaft jetzt noch mindestens zwei Jahre als Spieler unterstützen. Danach bietet mir der FC die Möglichkeit, eine Management-Ausbildung zu absolvieren.“
Einen sehr ähnlichen Weg hatte einst FC-Sportdirektor Thomas Kessler (39) eingeschlagen, der Zieler nun vom Wechsel überzeugte. Er habe in den Gesprächen eine „große Wertschätzung“ gespürt, so Zieler.
Zum Schluss richtete er emotionale Worte an die Fans der Niedersachsen. „Ich freue mich auf diese neue Aufgabe. Aber mein Herz ist auch schwer. Wir haben bei 96 so viele Dinge gemeinsam erlebt. Fast 400 Pflichtspiele, unvergessliche Europapokal-Nächte, aber auch schwere Momente. Am Ende überwiegt jedoch ein Gefühl: große Dankbarkeit.“