Zeitenwende beim FCFrech statt brav! Kwasniok-Verpflichtung ist mehr Chance als Risiko

Der 1. FC Köln hat mit Lukas Kwasniok einen neuen Coach – Köln darf sich auf einen unterhaltsamen Trainer freuen. Eine Zeitenwende beim FC, die auch Risiken birgt. Ein Kommentar.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Da  ist er, der neue Trainer des 1. FC Köln! Lukas Kwasniok (43) wurde nach tagelangen Verhandlungen für knapp eine Million Euro vom SC Paderborn verpflichtet.

Rein sportlich erwartet der FC nun einiges: Kwasniok hat beim SCP attraktiven Fußball spielen lassen. Trotz überschaubarer finanzieller Mittel mischte er seit 2021 immer oben mit in der 2. Liga. Platz 7, Platz 6, Platz 7 und zuletzt wurde er mit der Mannschaft sogar Vierter.

1. FC Köln: Lukas Kwasniok ist heiß auf die Bundesliga

Der FC ist für den im polnischen Gleiwitz geborenen Coach nun die große Chance, in der Bundesliga zu performen. Doch was für einen Trainertypen bekommt Köln? Es dürfte auf jeden Fall unterhaltsam werden.

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Unter dem neuen Sportdirektor Thomas Kessler (39) ist eine Zeitenwende zu erkennen. Der ehemalige Sport-Geschäftsführer Christian Keller (46) kam schon mit Steffen Baumgart (53) mehr schlecht als recht zurecht, setzte dann auf eher brave und strebsame Typen wie Timo Schultz (47) und Gerhard Struber (48).

Schon bei den ersten Transfers von Kessler wurde klar, dass Köln nun wieder einen anderen Weg geht: Der FC gab zehn Millionen Euro für Ragnar Ache und Isak Johannesson aus. Das neue Motto am Geißbockheim: mutig statt verhalten, laut statt leise, frech statt brav! Der neue Trainer, der gerne mit Baumgart verglichen wird, ist die nächste klare Botschaft in diese Richtung.

Zuletzt konnten sich die Kölner beim Spitzenspiel der 2. Liga am 29. März 2025 in Paderborn hautnah ein Bild von Kwasniok machen: An der Seitenlinie geriet er damals mit Kölns Struber aneinander. Auf der anschließenden Pressekonferenz entschärfte Kwasniok mit seinem Humor die Situation: „Ich bleibe dabei: Der vierte Offizielle hat keine Funktion, außer Gelbe Karten anzusagen. Das ist doch eine Verweichlichung dieses so geliebten, emotionalen Fußballs.“ Dass er wütend Kopf an Kopf mit Struber stand, kommentierte Kwasniok schmunzelnd: „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ich glaube, wir haben uns nur tief in die Augen geschaut. Und über die ein oder andere Schiedsrichter-Entscheidung gewundert. Er hat echt schöne blaue Augen! Wir haben uns da aus der Distanz ein bisschen angenähert …“

Kwasniok ist bekannt für seine frechen, unterhaltsamen Sprüche. Nach einem Pokalsieg mit Paderborn sagte er einst: „Ich weiß nicht, wie viel die Jungs trinken – ich auf jeden Fall mehr.“ Seine offene und ehrliche Art birgt aber auch Risiken. Hinter den Kulissen wurde deshalb beim FC intensiv diskutiert, ob Kwasniok der richtige Coach für den FC sein kann. Im Dezember 2024 zerlegte er auf einer Pressekonferenz die eigene Mannschaft, sprach den Spielern die nötige Qualität ab. Es kann unter Kwasniok also auch gerne mal rumpeln oder sogar knallen.

Beim FC sollten sie dies nun allerdings nicht als Risiko sehen, sondern viel mehr als große Chance. Der Coach kann dem Aufsteiger mit seiner Art einen richtigen Schub für die 1. Liga geben. Und es ist gerade die Emotionalität, die einen Verein wie den 1. FC Köln tragen kann.

Fakt ist: Lukas Kwasniok ist richtig heiß auf den FC und seine erste Bundesliga-Saison! Köln darf sich also auf einiges freuen: mutige, aggressive Spielweise mit einem emotionalen und unterhaltsamen Coach.  Es wird garantiert nicht langweilig!