Der 1. FC Köln steht plötzlich wieder im Rampenlicht des deutschen Fußballs – auch dank Youngster Said El Mala. Jetzt geht es gegen Borussia Dortmund und Bayern München.
Vor Highlight-SpielenKwasniok nimmt El Mala aus der Schusslinie
Aktualisiert
Er katapultiert sich ins Rampenlicht Fußball-Deutschlands: Said El Mala (19) hat mit seinem Turbo-Antritt und reichlich Unbekümmertheit als Liga-Neuling schon drei Treffer erzielt.
Auch dank ihm geht Köln als Sechster der Tabelle in die anstehenden Highlight-Spiele. Am Samstag (25. Oktober 2025, 18.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) geht es zum Vierten, Borussia Dortmund. Am Mittwoch kommt dann der FC Bayern München in der 2. Pokalrunde nach Müngersdorf. Wird das die große Bühne für El Mala? Ganz Fußball-Deutschland schaut auf ihn, oder?
Lukas Kwasniok ordnet El-Mala-Hype ein und verweist auf Bayern-Talent
FC-Trainer Lukas Kwasniok (44) hat da seine eigene Sicht und ordnet die Dinge als Realist ein: Zuerst stellte er am Donnerstag auf der Pressekonferenz klar, dass die Spiele gegen den BVB und den FC Bayern keine Highlightspiele für den FC sind: „Unsere drei Highlightspiele sind Augsburg, Hamburg und Gladbach, weil die Wahrscheinlichkeit, da einen Punkt zu holen oder zu gewinnen, einfach am höchsten ist. Und nur darum geht es unterm Strich. Dortmund und Bayern sind absolute Kracher-Spiele, aber nicht unsere Highlight-Spiele.“
Und, dass alle Augen auf El Mala gerichtet sein könnten, verneint der Coach auch, er zieht seinen Youngster aus der Schusslinie: „Spätestens seit dem Mittwoch-Spiel weiß die Menschheit jetzt auch, dass bei Bayern ein vielleicht noch größeres Talent rumläuft, mit Lennart Karl. Der spielt im Alter von 17 schon in der Champions League.“ Beim 4:0 gegen den FC Brügge erziele Karl sein erstes Tor in der Königsklasse zum 1:0 nach fünf Minuten.
Kwasniok: „Ich glaube, dass alle Augen vor allem auf Karl gerichtet sein werden. Und am Wochenende hat auch der BVB sehr viele talentierte Spieler.“ Der Kölner Coach nimmt vor den Spielen gegen die großen Klubs die Vereinsbrille ab: „Ich weiß, beim FC ist es etwas Besonderes, einen 19-jährigen Ausnahmespieler zu haben, das ist Said aufgrund seiner Fähigkeiten. Wir haben das länger hier nicht erleben dürfen. Bei anderen Vereinen ist es relativ gang und gäbe gewesen in der Vergangenheit. Es ist nichts Außergewöhnliches, dass wir gute 19-jährige Fußballer in der Bundesliga haben. Das gibt es zuhauf. Und dann wird sich zeigen, ob es gute Bundesligaspieler auf Dauer werden.“
Die Freude an El Mala in Köln und Umgebung kann Kwasniok aber voll nachvollziehen. Er will allerdings nicht, dass der Fokus vor den Knaller-Spielen nur auf den Youngster gelegt wird: „Ich stelle mir gerade selber die Frage, ist es für die anderen Spieler keine Bühne? Die haben 20 Jahre darauf trainiert, um am Samstagabend in Dortmund zu spielen. Wenn du 28 bist, da geht dir nach wie vor einer ab. Es ist doch nicht so, dass es nur um Said geht. Er wird das hoffentlich noch sehr häufig erfahren von Beginn an oder von der Bank. Ich erwarte einfach von jedem, der die Möglichkeit bekommt, da auflaufen zu dürfen, dass er sich freut. Es ist für jeden eine Bühne und ich will, dass wir dieses Spiel so angehen.“
Der Coach hat El Mala aber nach dem Ausfall von Jan Thielmann und dem drohenden Ausfall von Linton Maina in der engeren Auswahl für die Startformation in Dortmund: „Wie final die Aufstellung aussehen wird, weiß ich noch nicht. Wir haben nicht mehr ganz so viele Optionen, wenn jetzt zwei vorne wegbrechen. Da ist die Wahrscheinlichkeit einfach etwas gestiegen, dass Said mehr Einsatzzeiten bekommt in Summe. Und dann werden wir ihn nach und nach aufbauen.“
Zum Abschluss will Kwasniok alle Köln- und El-Mala-Fans beruhigen: „Ich bleibe bei meiner Kernaussage: Die ganzen Messis und Ronaldos und Neymars und wie sie alle heißen, die Superstars, die haben auch mit 17, 18, 19 niemals jedes Spiel von Beginn an gespielt. Es ist unsere Verantwortung, Woche für Woche diesen Spieler in den richtigen Momenten zu bringen. Und ich kann nur eins sagen: Er ist so ein guter Junge, ganz bescheiden, bodenständig, er arbeitet hart. Und glaubt mir, wir passen auf ihn auf.“