Zu-Null-Serie gerissenTrotz FC-Überzahl: Slapstick-Eigentor zerstört Kölner Party gegen Hannover

Der 1. FC Köln traf am Samstagmittag im Spitzenspiel der 2. Liga auf den Tabellenvierten Hannover 96. Am Ende gab es ein 2:2 – da wäre mehr drin gewesen.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Spitzenspiel in der 2. Liga! Am Samstag traf der 1. FC Köln daheim auf Hannover 96. Es wurde ein packendes Spiel, bei dem am Ende für die Kölner nur ein 2:2 heraussprang. Dabei agierten sie lange in Überzahl.

Nach zuletzt vier Zu-Null-Siegen in Pflichtspielen in Folge kassierte der FC zwei Gegentreffer. Bitter: Der Ausgleich der Hannoveraner fiel kurz vor Schluss durch ein Slapstick-Eigentor des FC. „Am Ende kriegst du den Ausgleich über so einen Weg, das ist natürlich bitter. Da haben wir tatsächlich Punkte verschenkt“, ärgerte sich FC-Trainer Gerhard Struber, der eine „dominante“ zweite Hälfte seines Teams gesehen hatte.

Schwäbe kassiert sein erstes Gegentor der Saison

Der FC hatte die erste dicke Chance nach fünf Minuten: Dejan Ljubicic schickte Linton Maina, der scheiterte an Zieler im Tor der Gäste – war aber eh knapp im Abseits.

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In der 14. Minute fiel Tim Lemperle dann im Strafraum nach einem Zweikampf mit Josh Knight, doch Schiedsrichter Sören Storks (Velen) ließ weiterspielen. Zu wenig für einen Strafstoß, obwohl einige Kölner ihn forderten.

Julian Pauli leistete sich dann einen fatalen Fehlpass in die Mitte. In der Folge prüfte Havard Nielsen FC-Keeper Marvin Schwäbe, der stark parierte. Nach 25 Minuten war es dann passiert: Enzo Leopold brachte einen Freistoß von halb rechts in die Mitte, dort setzte sich Jessic Ngankam gegen FC-Kapitän Timo Hübers durch und traf per Kopf zum 1:0 für Hannover. Torhüter Marvin Schwäbe erreichte den Ball nicht mehr. Der erste Gegentreffer seit dem Kölner Torwart-Wechsel!

Die Kölner Antwort: dicke Chance durch Dejan Ljubicic, der einen Lemperle-Pass aber nur noch rutschend erreichte. Bis zur Pause gelang dem FC aber nichts Zwingendes mehr. Nach der Pause drehte Köln dann auf: Lemperle setzte sich prima durch nach feinem Pass von Pacarada und schob zum 1:1 ein. Der siebte Treffer! Ob der Torjäger in Köln bleibt? Angeblich soll mit Hoffenheim schon einiges klar sein ...

Martel stand danach bei seinem vermeintlichen Führungstreffer nach Pacarada-Freistoß knapp im Abseits – zu früh gejubelt. Dann sah Hannovers Max Christensen Rot nach einem groben Foul an Martel Rot. Mit offener Sohle rutschte er an Martels Schienbein runter. Köln war ab der 54. Minute in Überzahl. Teilweise schnürte der FC die Hannoveraner hinten ein, aber er fand kein Mittel, um durchzudringen.

Struber reagierte und brachte Damion Downs und Florian Kainz für Waldschmidt und Pauli in die Partie. Martel rückte hinten in die Dreierkette. Nachdem sich Maina super durchgesetzt hatte, grätschte Downs den Ball nach Vorlage von Maina ins Tor! 2:1 nach 81 Minuten.

Doch Köln konnte die Führung trotz Überzahl nicht nach Hause schaukeln. Ein Slapstick-Tor versaute die Party: Husenbasic konnte nicht klären, Hübers lenkte die Flanke gegen Kainz, von ihm sprang der Ball ins eigene Netz.

Struber startete mit folgender Formation: Schwäbe – Pauli, Hübers, Heintz – Ljubicic, Martel, Huseinbasic, Pacarada – Waldschmidt, Maina – Lemperle

Erneut nicht im Kader waren die drei Stürmer Sargis Adamyan, Steffen Tigges, Florian Dietz. Auch Elias Bakatukanda und Luca Kilian waren nicht nominiert.

Am Mittwoch trifft der FC daheim im Pokal auf Hertha BSC (18 Uhr). Nächsten Sonntag geht es nach Regensburg.