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Derby-Wut beim FC„Soll man sich die Arme abhacken?“

Der 1. FC Köln hat am Samstag das Derby gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:3 verloren. EXPRESS.de hat die Stimmen zur Pleite gesammelt.

Was für ein intensives Derby am Samstagabend (8. November 2025) in Gladbach! Für den 1. FC Köln gab es beim Gastspiel im Borussia-Park eine 1:3-Niederlage.

Im Mittelpunkt dabei standen vor allem die vielen Entscheidungen von Schiedsrichter Deniz Aytekin (47) und dem VAR. Gleich drei Elfmeter mussten überprüft werden, zudem gab es am Ende eine satte Nachspielzeit von 14 Minuten. EXPRESS.de hat die Stimmen zur Derby-Pleite gegen Gladbach gesammelt.

Marvin Schwäbe: „Müssen mit dem Ballbesitz besser umgehen“

FC-Kapitän Marvin Schwäbe (30) über …

… das Spiel: „Die genauen Argumente sind jetzt schwierig zu liefern. Ich glaube, dass wir gerade in der ersten Halbzeit extrem viele Ballbesitzphasen hatten. Wir hatten in den gewissen Momenten aber keine Lösung im letzten Drittel. Wir haben natürlich viel verlagert, haben es dann geschafft ins letzte Drittel zu kommen, aber wirklich gefährlich werden, war dann irgendwie schwierig. Klar, die haben uns die Tiefe weggenommen, das war schwierig, aber insgesamt müssen wir mit dem Ballbesitz besser umgehen. Wir haben dann hier und da auch Konter gefangen, was die Gladbacher dann ins Spiel gebracht hat. Ansonsten wäre es, glaube ich, in die richtige Richtung für uns gegangen. Wir haben sie hier und da leider Gottes ein bisschen eingeladen.“

… den Hand-Elfmeter gegen den FC: „Also um ehrlich zu sein, ich finde, er ist einfach in der Bewegung nach vorne. Er sieht den Ball auch sehr spät. Wenn ich das so sehe, ärgere ich mich noch mehr darüber, weil vom Prinzip her ist es irgendwie die Bewegung in Richtung, wo der Ball liegt, wo er ist. Also soll man sich die Arme abhacken, ich weiß nicht. Wann ist es eine klare Fehlentscheidung und wann nicht? Natürlich trifft er den Arm, kann man ja nicht wegdiskutieren, aber ich glaube, man muss ihn auch nicht unbedingt geben und ich glaube, man muss dann auch den Schiedsrichter vielleicht nicht unbedingt rausschicken.“

… die fehlende Durchschlagskraft: „Ich glaube, die Eins-gegen-eins-Situationen hätten wir ein Stück weit besser lösen können. Hier und da, wenn wir dann den einen oder anderen überspielen, dann auch mal im Tempo zu bleiben, nicht wieder abzukappen und nach hinten zu spielen. Ich glaube, das wäre in der ersten Halbzeit des Öfteren möglich gewesen, einfach in die Tiefe zu kommen.“

Lukas Kwasniok: „Das gehört einfach leider zum Sport dazu“

Trainer Lukas Kwasniok über das Spiel: „Ich fand, dass wir nach einer halben Stunde ein bisschen ungeduldig wurden. Dann musst du es akzeptieren, wenn Mönchengladbach hier zu Hause in einem Derby sagt, okay, wir wollen erstmal die eigene Hälfte kontrollieren. Wir schieben nicht mit den Wingbacks nach vorne raus, sondern versuchen einfach diese 1-1-Spiele auf den Seiten immer nochmal mit einem Halbverteidiger zu sichern. Dann musst du einfach auch diese Geduld aufbringen und wir sind nicht dafür da, nach 45 Minuten 2:0 zu führen, sondern nach Möglichkeit nach 90 Minuten das Spiel zu entscheiden.“

Weiter heißt es vom Coach: „Da haben wir zu häufig so ab der 30. Minute die Bälle in diese Zwischenräume gespielt und haben dann zwei, drei Konter gefressen. Das war dann kein Spektakel, aber dann musst du halt mit 0:0 in die Pause. Ist uns ja auch fast gelungen, aber trotzdem war da so eine gewisse Tendenz da und mit 0:1 wird es dann schwieriger, weil Gladbach ja erst recht dann auf diese Umschaltmomente setzt. Spielverlauf war sicherlich heute nicht auf unserer Seite, aber hatten wir jetzt in der Saison auch zwei, dreimal auf unserer Seite. Deswegen gilt es, mit Anstand diese Niederlage zu akzeptieren. Das gehört einfach leider zum Sport dazu, auch wenn es natürlich im Derby besonders weh tut.“

Köln-Stürmer Marius Bülter (32): „Das wird uns jetzt erst mal ein paar Tage wehtun, weil wir uns mal bewusst war, welche Bedeutung das Spiel hat. Aber am Ende muss man auch sagen, die Art und Weise hat gestimmt heute. Wir haben alles reingehauen. Manchmal ist der Sport so, dann ist es auch ein bisschen unglücklich. Ich glaube, es hat sich nicht wie ein 3:0 angefühlt zwischenzeitlich. Es tut weh, aber die Art und Weise stimmt uns zuversichtlich. Wir nutzen die Länderspielpause, um uns zu erholen.“

Luca Waldschmidt (29): „Das war ein emotionales Spiel. Ich glaube, wir sind alle in das Spiel gegangen und wollten unbedingt gewinnen. Von daher ist die Enttäuschung gerade groß. Wir kriegen einen Elfer, halten ihn, was dann eigentlich für uns spricht. Aber dann ist die Kunst, direkt danach auch direkt wieder da zu sein. Du darfst nicht direkt nach der Ecke das Tor kriegen. Das tut dann tatsächlich doppelt weh. Klar, der zweite Elfer ist dann auch bitter. Gladbach hat ein bisschen auf unsere Fehler gewartet und wir haben welche angeboten.“