Stachel saß tiefStruber über schmerzhaftes FC-Aus: „Auf einem extremen Level überrascht“

Der ehemalige FC-Trainer Gerhard Struber hat einen neuen Job in England. Bei seiner Präsentation blickte er auch zurück – der Stachel nach dem Aus beim 1. FC Köln saß tief.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Neues Spiel, neues Glück! Trainer Gerhard Struber (48) hat wenige Wochen nach seinem Aus beim 1. FC Köln einen neuen Job.

Seit Donnerstag (19. Juni 2025) ist der Österreicher Coach des englischen Zweitligisten Bristol City. Nachdem der Klub den Aufstieg verpasst hatte, soll Struber nun dafür sorgen, dass es in die Premier League geht.

Ex-FC-Coach Struber heiß auf neue Aufgabe in Bristol

Dass Struber kurz vor seinem Ziel freigestellt wird, dürfte ihm hoffentlich nicht erneut passieren. Der Stachel saß jedenfalls tief, als er in Köln zwei Spieltage vor Schluss auf Tabellenplatz zwei von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Bei seiner Vorstellung in Bristol blickte Struber zurück. Zunächst fand er für den FC und alle seine Mitarbeiter positive Worte: „Ich freue mich riesig für meinen Staff und mein Team in Köln, dass sie am Ende aufgestiegen sind. Das war das Ziel. Und ich weiß, welchen Job mein Staff und ich über die ganze Saison geleistet haben – mit all den Herausforderungen wie der Transfersperre und weiteren Dingen.“

Doch der Coach sagt auch, dass er hart getroffen wurde, als Anfang Mai plötzlich Schluss war: „In dem Moment war es natürlich schmerzhaft, das zu realisieren. Gerade dieser Moment hat mich und die ganze Mannschaft auf einem extremen Level überrascht. Aber wir mussten das akzeptieren“ Der FC hatte immerhin noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Doch die Bosse entscheiden sich, einen neuen Impuls zu setzen. Friedhelm Funkel (71) machte den Aufstieg dann perfekt. 

Struber tauchte erstmal ab, nachdem sein Spind über Nacht für seinen Nachfolger freigemacht werden musste. „In der Trainerwelt passiert so etwas manchmal“, so Struber. 

Dennoch saß der Stachel so tief, dass Struber mit Fußball erstmal nichts am Hut haben wollte. Im Ibiza-Urlaub suchte er Abstand. Doch dann kam das Angebot aus England.

„Ich wollte nach Köln eine Pause einlegen, das war mein Gefühl – aber wenn England ruft, wenn Bristol City an die Tür klopft, denkt man natürlich nach“, erklärt der Trainer, der sich nun bereit sieht: „Natürlich habe ich Energie. Ich fühle mich sehr, sehr gut und lasse alles von meinem letzten Verein hinter mir – mit guten Learnings. Jetzt bin ich hier und habe die große Chance, mit einem sehr interessanten Team den nächsten Schritt zu machen. Ich will zeigen, was ich kann.“

In Köln kassierte Struber noch eine Aufstiegsprämie und eine kleine Abfindung. Der Vertrag, der noch bis 2026 lief, wurde damit aufgelöst. Köln zahlte weniger, als er bei Erfüllung des Kontrakts erhalten hätte.