Er sollte den 1. FC Köln in die Bundesliga führen, nach 32 Saisonspielen zweifelten die Klub-Bosse letztlich aber entscheidend an seiner Eignung für den letzten Schritt im Aufstiegsrennen: Schon vor Saisonende musste Trainer Gerhard Struber (48) beim FC seine Koffer packen.

Der Österreicher war für seinen ersten Job in Deutschland mit einem Vertrag über zwei Jahre ausgestattet worden, durch seine Freistellung nach dem 1:1 gegen Jahn Regensburg am 3. Mai 2025 stand er in Köln weiter auf der Gehaltsliste. Doch damit ist jetzt Schluss!

Gerhard Struber kassierte Aufstiegsprämie beim FC

Seit Donnerstag (19. Juni) hat Struber einen neuen Job, er übernimmt in der zweiten englischen Liga den Aufstiegsanwärter Bristol City. Anders als der FC hatten die Rotkehlchen den Sprung in Liga eins knapp verpasst, waren in der Relegation gescheitert. Kommende Saison soll ein neuer Anlauf gestartet werden.

Dass Struber gerade mal sieben Wochen nach seiner Freistellung schon wieder einen neuen Arbeitgeber hat, dürfte auch den FC finanziell entlasten. Eine vorige Vertragsauflösung gegen Zahlung einer Abfindung hatte der FC jedenfalls nicht vermeldet, entsprechend dürfte die gütliche Trennung nun im Zuge der Struber-Verhandlungen mit Bristol erfolgt sein.

Eine Aufstiegsprämie hatte Struber zuletzt noch kassiert, wie Vizepräsident Eckhard Sauren dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt hatte. Auch Christian Keller (46), dessen Vertrag zum 30.06. per Abfindung aufgelöst wird, hatte einen solchen Bonus erhalten.

Das Vertrauen in Struber ist bei Bristol offensichtlich groß, mit dem Vertrag über drei Jahre wurde der Österreicher langfristig gebunden. Der gesamte Verein habe sich in den vergangenen Jahren einem Spielsystem mit höherer Intensität und aggressivem Pressing verschrieben, sagte Klub-Boss Jon Lansdown.

„Der Spielstil von Gerhard passt perfekt zu dieser Spielweise und seine Leidenschaft für die Entwicklung junger Spieler passt auch hervorragend zu unserem Klub“, erklärte Landsdown: „Ich freue mich, auf den bereits gemachten Fortschritten aufzubauen.“

Struber, der sich nach seinem Aus beim FC aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, freut sich auf seine zweite England-Station nach dem Engagement beim FC Barnsley (November 2019 bis Oktober 2020): „Der Spielstil hier passt perfekt, vor allem für die Entwicklung junger Spieler.“

Den Fans versprach er den attraktiven Fußball, den es in Köln nur in den ersten Wochen seiner Amtszeit zu sehen gegeben hatte: „Ich mag es, mit hoher Intensität auf den Platz zu gehen. Wir werden das Spiel kontrollieren und dominieren und wir werden den Fans attraktiven Fußball bieten.“