FC-StimmenHector hadert, Baumgart schützt seinen Kapitän: „Dann seid ihr im falschen Film“

Das Team um FC-Kapitän Jonas Hector bedankte sich nach dem 1:1 gegen Werder Bremen (20. Mai 2023) bei den mitgereisten Fans für die Unterstützung.

Das Team um FC-Kapitän Jonas Hector bedankte sich nach dem 1:1 gegen Werder Bremen (20. Mai 2023) bei den mitgereisten Fans für die Unterstützung.

Der 1. FC Köln hat in einem umkämpften Auswärtsspiel an der Weser 1:1 gespielt. EXPRESS hat die Stimmen zum Unentschieden bei Werder Bremen gesammelt. 

von Jürgen Kemper (kem)Felix Stollenwerk (sto)Sebastian Bucco (buc)

Schlussspurt in der Bundesliga! Am Samstagnachmittag (20. Mai 2023) ging es für den 1. FC Köln an die Weser. In einem umkämpften Spiel trennte sich der FC letztendlich mit einem 1:1 von Werder Bremen und hat damit jetzt 42 Punkte auf dem Konto. Für die Geißböcke traf Stürmer Steffen Tigges zur 1:0-Führung (36.) – den Ausgleich für die Hausherren erzielte Romano Schmid in der 73. Minute.

Für die Bremer war der Punkt entscheidend, um den Klassenerhalt vor dem letzten Spieltag aus eigener Kraft rechnerisch einzutüten. EXPRESS.de hat die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Steffen Baumgart: „Habe Pfiffe gehört, das kenne ich in Bremen nicht“

FC-Trainer Steffen Baumgart (51) über...

Alles zum Thema Jonas Hector

...das Spiel gegen Bremen: „Ich glaube, dass wir das Spiel sehr gut angegangen sind, eine sehr gute erste Halbzeit gespielt haben. Aus meiner Sicht musst du noch mehr auf das zweite Tor drängen. Das haben wir versäumt. Dann haben wir erlebt, dass Bremen nach und nach ins Spiel gekommen ist und auch das 1:1 gemacht hat. Danach waren wir wieder besser drin, hatten zwei, drei Möglichkeiten im Strafraum, eine sehr gute über Hübi (Timo Hübers, Anm. d. Redaktion). Am Ende nehmen wir den Punkt mit. Ich glaube, dass über 90 Minuten in der ein oder anderen Situation mehr drin war, aber ich sehe es jetzt auch nicht verdient oder unverdient.“

...das Gegentor zum 1:1: „Der Ball geht als Bogenlampe rein an den zweiten Pfosten. Da steht dann einer blank und wenn ihr da wollt, dass der Jonas Hector da verteidigt, dann muss ich sagen, ihr seid im falschen Film. Da stellt sich keiner hin und deswegen gibt es auch kein Problem. Bremen hat ein Tor gemacht zum 1:1 und das ist okay.“

...die Atmosphäre im Weser-Stadion: „Am Ende war es gut, aber bis zur 60. hatten wir das Stadion ruhig. Ich habe Pfiffe gehört, die ich sonst in Bremen noch nicht gehört habe. Obwohl es für die Mannschaft um alles ging, das ist neu für mich, das kenne ich in Bremen nicht. Mit den Möglichkeiten und dem Tor war dann das Publikum da, aber das habe ich schon anders erlebt in Bremen. Trotzdem sehen wir ja, was los sein kann, wenn am Ende der Punkt rauskommt.“

Jonas Hector: „Waren zehn Minuten im Tiefschlaf“

FC-Kapitän Jonas Hector (32) über das Spiel: „Wir haben heute leider keine drei Punkte mitgenommen, weil wir zehn Minuten im Tiefschlaf waren. Wir haben die Bälle vorne zu leicht hergegeben und haben dadurch nicht die Entlastung gehabt, die wir gebraucht hätten. Wir haben einfache Fehler gemacht und haben defensiv nicht kompakt gearbeitet als Team. Deswegen haben wir die zwei, drei Chancen zugelassen und daraus ist das Gegentor dann resultiert.“

Kölns Flanken-König Florian Kainz (30) über...

...das Spiel: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und der Punkt ist verdient. In der zweiten Halbzeit hat Bremen eine Druck-Phase gehabt, in der sie auch viele Chancen hatten. Das Unentschieden geht mehr oder weniger in Ordnung.“

Nehmen Sie hier an der EXPRESS-Umfrage teil:

...den zweiten Durchgang: „Wir hätten es deutlicher ausspielen müssen und haben trotzdem noch ein, zwei Situationen gehabt. Werder hat in der zweiten Halbzeit mehr Druck entfacht und für uns war es dann schwerer. Wir haben aber trotzdem genug Chancen gehabt, um uns bessere Möglichkeiten auszuspielen.“

Steffen Tigges: „Habe schon in den letzten Spielen dran geschnuppert“

FC-Torschütze Steffen Tigges (24) über sein erstes Tor seit langer Zeit: „Ich glaube, ich habe auch schon in den letzten Spielen dran geschnuppert, dass es wieder zu Toren reicht. Das ist das, was wir in den letzten Wochen richtig gut gemacht haben: Viel über Flanken gespielt, viele unserer alten Abläufe wieder reinbekommen und das zahlt sich in der Mitte einfach aus, wenn man sich gegen den Gegenspieler durchsetzt. Dass das heute so gut geklappt hat, freut mich natürlich. Nach so langer Zeit wieder zu treffen und der Mannschaft damit auch zu helfen.“

Bremen-Coach Ole Werner (35) über das Spiel: „Das Wichtigste ist, dass wir in der Liga bleiben und unser Ziel erreicht haben. Köln hat das gut gemacht mit den Positionswechseln, hat den Torhüter mit eingebunden. Wir haben es nicht geschafft, die Aggressivität im Zentrum zu haben. Die erste Halbzeit war unterm Strich von uns gar nichts. Die zweite Halbzeit war besser. Ich glaube, in der Phase, in der wir zum Ausgleich kommen, ist es nicht unverdient. Am Ende haben wir das Quäntchen Glück, was wir sonst nicht immer gehabt haben.“

Thomas Kessler: „Bremen wollte unbedingt diesen Punkt“

Leiter Lizenzbereich Thomas Kessler (37) über...

...den Punkt gegen Werder: „Grundsätzlich war es ein gutes Auswärts-Spiel, aber leider kein sehr gutes. Wir hatten im Laufe der zweiten Halbzeit eine Phase, in der wir nicht mehr konsequent angelaufen sind und wo wir nicht mehr nach vorne gespielt haben. Dadurch haben wir Werder Bremen zurück ins Spiel kommen lassen. Das ist ein bisschen ärgerlich, aber in der Situation, in der wir stecken, wo jeder einen Spannungsabfall von außen erwartet, habe ich den heute nicht gesehen.  Marvin (Schwäbe, Anm. d. Redaktion) hat aber auch in der Phase, in der wir ein bisschen passiv waren, einen Ball sensationell gehalten, also am Ende ist es ein verdienter Punkt für beide Mannschaften.“

...das Gegentor in der 73. Minute: „Grundsätzlich ist es immer schwer, wenn man einen verlängerten Ball verteidigen muss. Ich würde da aber niemandem einen Fehler zuschreiben, sondern der Ball wird verlängert und dann ist es am zweiten Pfosten immer unheimlich schwer, den zu verteidigen. Der Bremer war in der Situation einen Tacken wacher und wollte es ein bisschen mehr, das passt auch zu der Phase, in der wir gerade gesteckt haben. Die Bremer sind dann noch mal wach geworden und wollten unbedingt diesen Punkt, weil sie wussten, wenn sie den holen, haben sie den Klassenerhalt endgültig sicher.“