Am Montagabend fand die Wahlarena des 1. FC Köln in der Halle Tor 2 statt. Gastgeber waren die Podcaster von Schlag & Fertig, Ex-FC-Star Jonas Hector und Julian Köster.
FC-Wahlarena mit HectorVorstand-Raus-Rufe nach Köln-Quiz
Aktualisiert15.09.2025, 21:41
1000 Fans waren am Montagabend (15. September 2025) um 19 Uhr in die Halle Tor 2 gekommen, um die Wahlarena des 1. FC Köln live zu verfolgen. Vor der Mitgliederversammlung am 27. September 2025 fühlten Jonas Hector und Julian Köster den Kandidaten auf den Zahn.
Auf dem Podium standen Jörn Stobbe, Wilke Stroman und Sven Adenauer. Ihre Teammitglieder (Stobbe: Jörg Alvermann und Ulf Sobek, Stromann: Carsten Wettich und Tugba Tekkal, Team Adenauer: Thorsten Kiesewetter und Martin Hollweck) saßen etwas abseits, konnten bei Fragen als Joker dazugeholt werden.
Wahlarena beim FC: unterhaltsamer Abend
Es gab vier Themenblöcke. Köster versicherte, dass die Wahlarena nicht im Klamauk enden wird: „Der FC hatte noch nie etwas mit Slapstick zu tun.“ Ein unterhaltsamer Abend wurde es aber allemal! Inhaltlich wurde dann ordentlich Wahlwerbung gemacht.
Block 1: Warum die Gesellschaftsform ändern?
Stroman: „Das hat sicherlich nicht Priorität Nummer 1, aber es gibt sehr viele Gremien. Es geht einfacher, wenn wir das KGaA wegschneiden und nur eine GmbH sind. Das verschlankt.“
Adenauer: „Ob man die Rechtsform ändert, muss man sich gut überlegen. Was gar nicht geht, ist die Rückführung in den e.V. Das würde den Verein gefährden.“
Stobbe: „Der FC darf nie gefährdet werden. Wir brauchen eine Struktur, die absolut sicher ist. Wir wollen nach der Wahl eine Satzungskommission installieren. Wir wollen die Markenrechte wieder im e.V. haben. Das Finanzamt darf auf keinen Fall was bekommen.“
Block 2: Soll wieder ein dritter Sportgeschäftsführer installiert werden? Thomas Kessler ist bislang nur Sportdirektor.
Stroman: „Die gute Position in der Tabelle ist auch der Verdienst von Thomas Kessler – er gehört in die Geschäftsführung von unserem Verein.“
Adenauer: „Ich sehe das genauso und wir müssen so attraktiv als Arbeitgeber werden, dass die guten Leute bleiben.“
Stobbe: „Ich kann das nur unterschreiben. Großartig, dass der alte Vorstand dieses Team ausgewählt hat.“
Hector kündigte dann auch durch die Blume an, eventuelle Verantwortung beim FC zu übernehmen: „Was nicht ist, kann ja noch werden.“
Nachdem munter über sportliche Kompetenzen im Vorstand oder Frauenfußball (alle wollen ihn fördern) diskutiert wurde, begann ein Quiz. Und das endete für alle Kandidaten in einem kleinen Desaster.
Zunächst wollten Hector und Köster wissen, wann genau der FC gegründet wurde. Keiner kannte die korrekte Antwort, das Gründungsdatum 13. Februar 1948. Die Fans reagierten mit Buhrufen und humorvollen Vorstand-Raus-Rufen – dabei ist ja noch gar keiner der drei gewählt. Aber wenn jemand Vater des FC werden will und kennt noch nicht mal das Geburtsdatum des Babys, dann ist das so eine Sache. Immerhin: Dank der Wahlarena kennen jetzt alle Kandidaten den FC-Geburtstag.
Auch die zweite Frage, welche Vereine damals fusionierten (Sülz 07 und Kölner BC 1901) konnte nicht korrekt beantwortet werden. Da müssen alle Vorstandskandidaten noch Nachhilfe nehmen. Als es um die Veedel von Köln ging, wusste nur Stroman, dass es 86 sind. Hector zeigte dann Ausschnitte aus kurzen Portrait-Videos von allen Kandidaten.
Adenauer bekam auch noch Pfiffe für seine Aussage, notfalls ein Stadion woanders, außerhalb von Köln zu bauen. Dies sei aber die allerletzte Lösung. Der FC brauche aber ein größeres Stadion. Während der Diskussion musste Hector kurz die Bühne verlassen, um zur Toilette zu gehen – es durfte mal wieder geschmunzelt werden.
Etwas brisant wurde es bei potenziellen Sponsoren wie Rheinmetall. Stobbe und Stroman ziehen bei einem Rüstungsunternehmen eine rote Linie – dies würde nicht zu den Werten des FC passen. Adenauer sieht das anders, weil Unternehmen wie Rheinmetall in der derzeitigen politischen Lage dabei helfen, Werte wie Freiheit und Demokratie zu verteidigen.
Bei den Visionen für den FC bekam Wettich Beifall, weil er von 2028 träumte: „Wir fahren mit 200.000 Mitgliedern nach Berlin zum Pokalfinale. Said Mala schießt das entscheidende Tor und wechselt danach für 150 Millionen Euro zum FC Liverpool.“
Am Ende gingen nach unterhaltsamen 2,5 Stunden alle etwas schlauer nach Hause. Doch die Qual der Wahl bleibt. Wer am 27. September das Rennen macht, wird man dann sehen.