Jonas Hector hat im Podcast „Schlag und Fertig“ über seine Erinnerungen an das Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland gesprochen, das 2015 von Terroranschlägen überschattet worden war.
„Bewaffnete auf den Rängen“Hector berichtet von Horror-Spiel
Sein zehntes Länderspiel für Deutschland wird Jonas Hector (35) ein Leben lang nicht vergessen. Der ehemalige Kapitän des 1. FC Köln stand am 13. November 2015 im Stade de France auf dem Rasen, als Terroranschläge in Paris das Testspiel in Frankreich überschatteten.
In seinem Podcast „Schlag und Fertig“ berichtete Hector am Mittwoch (12. November 2025) im Gespräch mit Comedian Fabian Köster (30), wie er die damalige Nacht in Paris erlebte und welche Erinnerungen er noch an das bange Ausharren im Stadion bis in die frühen Morgenstunden hat.
Jonas Hector: „In der Situation komplett überfordert“
„Es war schon sehr, sehr krass, weil auch während des Spiels, vor allem während der ersten Halbzeit, gar keiner damit gerechnet hatte“, sagte Hector über zwei Detonationen, die in der 16. und 21. Minute das Stadion erschüttert hatten. Ihr Ursprung blieb zunächst allerdings ungeklärt.
Hector stand zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Rasen, wurde aber bereits in der 34. Minute verletzt ausgewechselt. Als er zur Halbzeit länger in der Kabine blieb und sich duschte, erfuhr er schließlich, dass sich Anschläge in der französischen Hauptstadt ereignet hatten.
„Du denkst ja immer, dass es so weit weg von dir. Und du würdest nie irgendwo mal dabei sein und hoffentlich auch nichts davon mitbekommen. Und da war es dann schon sehr, sehr nah dran. Dann habe ich es gehört und ich dachte nur: Oh, puh, das ist krass. Und das Spiel ging ja trotzdem weiter“, berichtete der 43-malige Nationalspieler.
Zwei neue Dokumentationen in der ARD und bei Sky drehen sich um die Geschehnisse jenes 13. Novembers vor inzwischen zehn Jahren. Hector selbst zeigte sich allerdings noch unsicher, ob er die Bilder von damals überhaupt noch einmal sehen will.

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Jonas Hector am 13. November 2015 vor dem Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland beim Gang ins Stade de France.
Weil sein Vater und Onkel damals ebenfalls im Stadion waren, machte er sich auch weit nach Schlusspfiff in der Kabine große Sorgen um die Sicherheit seiner Verwandten. Aufatmen konnte er erst Stunden später, als beide es mit dem Auto wieder über die deutsche Grenze geschafft hatten.
Während er mit seinen Mitspielern stundenlang im Stadion warten musste, machten sich Sicherheitskräfte später auf den Weg zum Teamhotel, packten die Koffer der gesamten deutschen Mannschaft, die anschließend auf direktem Wege vom Stadion zum Flughafen eskortiert wurde.
„Du bist auch in der Situation nach dem Spiel komplett überfordert“, sagte Hector über die damalige Ungewissheit: „Irgendwann hast du gesehen, oben auf den Rängen kamen auf einmal bewaffnete Leute, Scharfschützen, die sich bereit gemacht haben und versucht haben, das Stadion zu sichern.“

