Die deutschen Fans und Hand-Sünder Marc Cucurella werden wohl keine Freunde mehr. Wenn es nach Jonas Hector geht, müssten die Pfiffe gegen den Spanier jedoch sofort aufhören.
„Wie dumm?“Hector ätzt gegen deutsche Fans

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FC-Legende Jonas Hector bei der Wahlarena zur Vorstandswahl beim 1. FC Köln.
Aktualisiert
Die deutschen Fußballfans und der spanische Nationalspieler Marc Cucurella (27) werden wohl keine Freunde mehr. Vergangene Woche wurde der Verteidiger von den Fans des FC Bayern München im Spiel gegen Chelsea in der Champions League gnadenlos ausgepfiffen.
Zu tief sitzt der Stachel scheinbar noch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern: Im Viertelfinale der Heim-EM 2024 stand der 27-Jährige nach einem Handspiel in der Verlängerung im Mittelpunkt. Für FC-Legende Jonas Hector (35) ist das jedoch vollkommen unverständlich.
Jonas Hector: „Ich würde mich da kaputtlachen“
In der neusten Ausgabe seines Podcasts „Schlag und Fertig“ hat der ehemalige Nationalspieler eine Lanze für Cucurella gebrochen. Die Szenen aus dem CL-Duell in der Allianz-Arena haben Hector richtig auf die Palme gebracht.
„Ich habe mich da schon zwei, dreimal drüber aufgeregt. Ich kann es nicht mehr. Gegen den Hand-Spanier hege ich gar keinen Groll mehr, aber da bin ich einer der wenigen in Deutschland. Er wurde schon wieder 90 Minuten ausgepfiffen. Wie dumm können wir denn sein? Sind wir Menschen so dumm?“, poltert der EX-FC-Profi.
Weiter heißt es vom 35-Jährigen: „Es geht mir ja auch um die Person, da versetze ich mich in den rein. Ich würde mich da kaputtlachen. Trotzdem kannst du den doch nicht weiter auspfeifen, das gibt es doch nicht. Ich hätte da gar keinen Bock drauf, immer wenn der am Ball ist. Der hat doch 50 bis 60 Ballkontakte und dann musst du die ganze Zeit pfeifen.“
Podcast-Kollege und ZDF-Mann Fabian Köster (30) sieht das etwas anders und entgegnet: „Ich kann das schon verstehen. Ich war damals auch im Stadion als es passiert ist. Nach wie vor hallt es nach.“
Für Millionen von deutschen Fans zerstörte sich damals der Traum vom großen Coup im eigenen Land. Statt einem Elfmeter für die DFB-Elf gab es ein Gegentor in der 119. Minuten – Spanien sicherte sich das Ticket fürs Halbfinale und wenig später auch den EM-Titel.
Für Hector ist aber vor allem die Schuld-Frage entscheidend: „Ja, das verstehe ich ja, aber der Schiri hat doch die Scheiße gebaut oder der Videoassistent, aber nicht er. Es gab ja mal bei der WM eine Situation als Luis Suárez auf der Linie absichtlich den Ball raus geschlagen hat. Da würde ich das ja verstehen und wäre bei jedem dabei oder wenn der irgendwelche Leute anspuckt. Aber in der Situation von Cucurella verstehe ich es nicht.“
Ob die Fans die Pfiffe in Zukunft sein lassen werden, wird die Zeit zeigen. In diesem Jahr hat weder der FC Chelsea noch die spanische Nationalmannschaft ein weiteres Spiel in Deutschland. Doch selbst wenn die deutschen Zuschauerinnen und Zuschauer auch 2026 ihren Unmut weiter äußern, auf die Unterstützung von Jonas Hector kann sich der Hand-Spanier verlassen.