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Hübers-SchockFC-Youngster rücken in den Fokus

Der 1. FC Köln muss den langfristigen Ausfall von Timo Hübers verkraften. Wie reagiert der Verein?

Der Schock sitzt tief: Der 1. FC Köln muss für den Rest der Saison auf Abwehrchef Timo Hübers (29) verzichten. Der Innenverteidiger hat sich bei der 0:1-Niederlage in Dortmund schwer am Knie verletzt, wird am Montag operiert. Erst bei der OP dürfte das ganze Ausmaß der Verletzung deutlich werden.

Wie geht es nun weiter am Geißbockheim? Klar ist: In den kommenden Wochen herrscht beim FC ein Abwehr-Engpass. Denn neben Hübers fällt auch Sommer-Neuzugang Rav van den Berg (21) weiterhin aus.

FC wartet auf Comeback von van den Berg

Der Niederländer hatte sich Ende September in Wolfsburg an der Schulter verletzt, kämpft sich nach der erforderlichen Operation derzeit zurück, trainiert mittlerweile wieder auf dem Rasen.

FC-Trainer Lukas Kwasniok (44) hielt sich bei einer Comeback-Prognose zuletzt allerdings noch merklich zurück. „Es sieht aktuell gut aus, aber ich möchte jetzt keine Prognose abgeben. Ich kann die Frage vielleicht in zwei Wochen konkreter beantworten. Am heutigen Tage wäre es Kaffeesatzleserei“, sagte Kwasniok vor dem Dortmund-Spiel über den Kapitän der niederländischen U21-Nationalmannschaft.

Bis zur Länderspielpause muss der Bundesliga-Aufsteiger definitiv noch auf van den Berg verzichten, danach dürfte der Königstransfer aber wieder zu einer Option werden.

Aktuell stehen Kwasniok also nur drei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung: Joel Schmied (27), Dominique Heintz (32) und Cenk Özkacar (25), bei dem es nach der frühen Auswechslung in Dortmund schnell Entwarnung gab. Allerdings können auch Eric Martel (23) und Tom Krauß (24) die Position im Abwehrzentrum spielen, was die auf den ersten Blick dramatische Lage etwas entspannt.

Im Training dürfte Kwasniok auf den ein oder anderen Youngster zurückgreifen, um die Reihen aufzufüllen. Yannick Mausehund (19), den der FC-Coach zuletzt häufiger hochgezogen hatte und nach den Testspielen gegen Viktoria und Fortuna Köln ausdrücklich gelobt hatte, drängt sich auf. Auch Luc Dabrowski (19) war schon bei einigen Profi-Einheiten dabei.

Zwei weitere Defensiv-Talente sind schon deutlich weiter – allerdings aktuell nicht in Köln. Julian Pauli (20), der in der vergangenen Saison zwischenzeitlich Stammspieler war, wurde an Zweitligist Dynamo Dresden verliehen. Derzeit fehlt er mit einem Muskelfaserriss, spielte davor aber regelmäßig.

Dasselbe gilt für Elias Bakatukanda (21), der beim österreichischen Erstligisten Blau-Weiß Linz unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger ist. Reagiert der FC auf die Hübers-Verletzung, indem er einen der beiden vorzeitig zurückholt?

Julian Pauli und Elias Bakatukanda laufen bei einem Testspiel nebeneinander.

Julian Pauli und Elias Bakatukanda, hier bei einem Testspiel im Sommer 2024, sollen eigentlich bei ihren Leihklubs weitere Spielpraxis sammeln.

Grundsätzlich wäre das möglich, allerdings müsste der entsprechende Leihklub wohl finanziell entschädigt werden. Zumal sowohl Dresden als auch Linz die beiden FC-Profis eigentlich für die Saison fest eingeplant haben.

Für den FC gilt es also, genau abzuwägen – zumal der Klub auch ein Interesse hat, bei Leihen als verlässlicher Partner zu gelten. Sind Pauli oder Bakatukanda schon bereit für die Bundesliga? Würden sie in Köln die erhoffte regelmäßige Spielpraxis sammeln? Ist eine Rückhol-Aktion überhaupt nötig, wenn sich van den Berg nach seinem Comeback stabil zeigt? Diese Fragen gilt es, spätestens im Winter zu beantworten. Vor dem Transfer-Fenster im Januar ist ein Leihabbruch ohnehin nicht möglich.